Ortmann-Erfolgstrainer Kohn: „In Trainerkurse kommen nicht automatisch die Besten“
Sonstiges 3.Januar.2019 Daniel Mandl 0
Daniel Kohn war Torhüter, ist Trainer, lebt in Wiener Neustadt, ist erst 35 Jahre alt und stieg in den letzten beiden Jahren zweimal mit dem SC Ortmann auf. Aus der Gebietsliga gelang der Durchmarsch in die niederösterreichische Landesliga, wo Ortmann zur Winterpause auf einem gesicherten Mittelfeldplatz steht. Kohn ist das regionale Sinnbild für eine junge Trainergeneration, der es in Österreich nicht immer leichtgemacht wird. Wir haben den Coach zum Interview getroffen.
abseits.at: Daniel, du bist mit Ortmann zweimal hintereinander aufgestiegen. In deiner ersten Saison als Trainer wird das sicher – zumindest insgeheim – dein Ziel gewesen sein, in der zweiten Saison war zum Start eher der Klassenerhalt als der Aufstieg ein Thema. Und auch jetzt in der Landesliga steht ihr gut da, obwohl ihr Abstiegskandidat Nummer Eins wart. Wie kann man Erwartungen derart übertreffen?
Daniel Kohn: Ich habe Ortmann im Abstiegskampf der Gebietsliga Süd/Südost übernommen. Da haben wir nach vier Spielen ohne Sieg in der Rückrunde noch die Kurve gekriegt, den Abstieg abgewendet und uns dann in der Tabelle nach vorne gearbeitet. So sind wir in den Kreis der erweiterten Titelanwärter gekommen, aber auch nicht so, dass man als Außenstehender sagen könnte, dass wir ein Top-3-Team wären. Der Meistertitel in der Gebietsliga kam demnach relativ überraschend. Der darauffolgende Meistertitel in der 2. Landesliga war dann aber eine mittlere bis größere Sensation. Natürlich war das harte Arbeit, wir konnten sehr viele junge Spieler in kurzer Zeit weiterentwickeln und mit geschickten Transfers den Kader immer wieder perfekt ergänzen, was uns in weiterer Folge den Durchmarsch ermöglichte.
abseits.at: Du hattest aber schon in der Gebietsliga Kicker, die heute noch immer Stammspieler in der Landesliga sind…
Daniel Kohn: Das macht einen Trainer besonders stolz. Der Stamm der Mannschaft hat sich seit der Gebietsliga nicht verändert. Es gehört zum Selbstverständnis des Vereins die eigenen Talente zu fördern. Simon Reiss, Roland Hofer, Martin Steiner, Marco Meitz und Johannes Panzenböck zählen schon seit der Gebietsliga zu den Leistungsträgern. Dazu kommen Spieler wie Daniel Payer oder Fabian Grund, die wir aus der 1. Klasse geholt haben und kontinuierlich weiterentwickeln konnten.
abseits.at: Wie schafft man das? Wie macht man solche Spieler in einem so kurzen Zeitraum so deutlich stärker, dass sie auch zwei Klassen höher bestehen können? In vielen Sechstligakickern muss somit das Potential schlummern, auch in der vierten Liga zu bestehen. Was kannst du als Trainer machen, um den Spielern beim Abruf dieses Potentials zu helfen?
Daniel Kohn: Das allerwichtigste, um einen Spieler verbessern zu können, ist, ihm Empathie entgegenzubringen. Das ist ein Instrument, mit dem du viel Einfluss auf den Spieler nehmen kannst. Wenn du einem Spieler immer das Gefühl gibst, dass du ihn besser machen willst, ihm hilfst, mit Rat und Tat zur Seite stehst, kann jeder besser werden. Essentiell ist natürlich auch, dass du auf der fachlichen Ebene Inhalte vermittelst, die den Spieler dann in weiterer Folge auch helfen seine Performance am Platz zu verbessern.
abseits.at: Das ist etwas, was im Profibereich immer wieder betont wird, aber auch gerne mal nach hinten losgeht oder auch vom Spieler falsch aufgefasst wird. Kann man dieses „Spielerverbesserungsmodell“ auch auf den Profibereich ummünzen? Oder anders gefragt: Was, wenn der Spieler mit dem entgegengebrachten Vertrauen nicht korrekt umgeht, sondern sich gehen lässt?
Daniel Kohn: Alle Spieler müssen individuell behandelt werden. Es gibt sicher auch Spieler, denen zu viel Zuspruch oder Zuneigung, nicht guttut. Die Kunst einen Spieler besser zu machen, liegt sicher darin, ihn richtig einzuschätzen. Und das ist ein Kompetenzaspekt.
abseits.at: Sind dir die Spieler, bei denen es einen ganz klaren, vielleicht eben von der entgegengebrachten Empathie angetriebenen Leistungsanstieg zu beobachten gibt, „lieber“, als so genannte „schwierige“ Spieler?
Daniel Kohn: Ganz im Gegenteil. Die Mischung aus den verschiedenen Akteuren macht’s und deshalb ist das Trainerwesen ja auch so interessant. Es ist toll, viele unterschiedliche Charaktere betreuen zu können, die du auch entsprechend steuern musst, damit sie als Team funktionieren. Ich denke, dass ich mir im Umgang mit „Problemspielern“ einen guten Namen gemacht habe. Eine meiner großen Leidenschaften ist ja Futsal, was sehr nahe am Straßenfußball gebaut ist. Da trainiere ich fast ausschließlich Spieler, die man als „schwierige“ Spieler einstufen würde. Man braucht einfach das richtige Fingerspitzengefühl, aber es geht!
abseits.at: Wo ist der große Unterschied zwischen Trainern? Vierte Leistungsklasse aufwärts. Wird man als Verein in diesem Bereich nicht ohnehin nur Trainer holen, die all das, was du jetzt beschrieben hast, im kleinen Finger haben? Qualität zu erkennen ist ja das Einfachere, aber ist der Umgang mit den Spielern oder Menschen im Allgemeinen nicht das eigentlich zentrale Thema?
Daniel Kohn: Jeder Trainer verfolgt eine andere Philosophie. Maßgeblich ist es sich auf die gegebenen Möglichkeiten optimal einzustellen und Zugänge zu finden um den bestmöglichen Output mit der Mannschaft zu erarbeiten. Dazu gehört natürlich vor allem eine Atmosphäre zu schaffen die es den Spielern ermöglicht regelmäßig an ihr Leistungslimit zu kommen.
abseits.at: Erzähle eine Anekdote aus deiner aktiven Karriere, wo all das, was wir bisher besprochen haben, von deinem Trainer falsch gemacht wurde. Was ist das No-Go für einen Trainer?
Daniel Kohn: Als ich in der Regionalliga gespielt habe, habe ich noch einmal alles investiert was ging, weil ich doch noch den kleinen Traum vom Profifußball gelebt habe. Ich wurde damals als zweiter Tormann verpflichtet, musste aber um das Zweierleiberl kämpfen, obwohl mir ein offener Kampf um die Nummer 1 in Aussicht gestellt wurde. Da habe ich echt Gas gegeben, mehr trainiert als von mir verlangt wurde und trotzdem wurde ich oftmals nicht für den Kampfmannschaftskader berücksichtigt. Und auf Nachfrage hat niemand mit mir geredet und ich habe kein „warum“ und kein „wieso“ bekommen. Bei den Abschlusstrainings der Kampfmannschaft war ich dabei und am Spieltag stand ich nicht im Kader – und das tut vor allem dann weh, wenn man nicht weiß, wieso das so ist. Das war auch für mich persönlich der Bruch, nach dem ich gar nicht mehr höher raufwollte, weil ich gesehen habe, wie mit Spielern umgegangen wird. Im Nachhinein denke ich aber sowieso, dass es trotz meiner Stärken nicht für ganz oben gereicht hätte. Aber die Erfahrung hat auch etwas gebracht, denn jetzt als Trainer weiß ich, dass gerade diese Spieler, also der 17., 18., 19. Kaderspieler intensive Behandlung durch den Trainer brauchen. Jeder Spieler muss genau wissen, wo er steht, um seinen nächsten Schritt machen zu können. Das ist etwas, was ein Spieler nicht einfordern sollte, sondern immer Aufgabe des Trainers.
abseits.at: Was sind deiner Meinung nach die größten Unterschiede zwischen Profi- und Amateurtrainern?
Daniel Kohn: Als Trainer im Amateurbereich musst du allgemein ein viel größeres Spektrum abdecken. Ein Profitrainer hat einen Betreuerstab, ihm wird viel abgenommen, die Trainingssteuerung ist auf mehrere Schultern verteilt. Wir müssen all das selbst vorbereiten und den Spielern so aufbereiten, dass es Spaß macht und zugleich fordernd ist. Außerdem haben wir wenige technische Hilfsmittel, die ein Profitrainer normalerweise hat. Das Zeitmanagement ist ein anderes, auch wegen unserer Brotberufe. Prioritätenmanagement ist auch eine Sache, weil wir die Vorbereitung aufs Wochenende in drei Trainingseinheiten schaffen müssen. Auf der anderen Seite ist der Leistungsdruck natürlich bei uns geringer.
abseits.at: Alles, was wir bereits über Kommunikation gesprochen haben, müsste ja für einen Amateurtrainer genauso wie für einen Profitrainer gelten. Ist ein guter Amateurtrainer, der das bereits angesprochene Gesamtpaket mitbringt, somit gleichzeitig ein Kandidat für den Profibereich?
Daniel Kohn: Auf jeden Fall. Christian Ilzer ist im Moment ja ein gutes Beispiel. Er hat sich auch aus dem Amateurbereich nach oben gearbeitet und bringt viel frischen Wind in die Bundesliga.
abseits.at: Als Aktiver warst du Tormann, warst dann eine Zeit lang Tormann- und Co-Trainer und bist jetzt seit einigen Jahren Cheftrainer. Es gibt ja diese Defensiv- und Offensivtrainer-Klischees, die zuletzt im modernen Fußball etwas verschwammen. Denkst du, dass von diesen Klischees noch etwas übrig ist? Also, dass ehemalige Tormänner oder Verteidiger später als Trainer mehr auf Sicherheit aus sind, als zum Beispiel Stürmer?
Daniel Kohn: Da bin ich selbst die Antithese. Ich bin ein absoluter Verfechter des Offensivfußballs. Als Cheftrainer habe ich noch kein einziges Mal isoliert mit einer Viererkette trainiert. Ich habe vorhin das Prioritätenmanagement angesprochen und da wir wenige Trainingseinheiten haben, beginne ich das Verteidigen immer ganz vorne. Defensivarbeit startet bei den Stürmern, im Anlaufverhalten. Das Verteidigen in verschiedenen Zonen ist mir extrem wichtig. Ich will nicht, dass meine Viererkette in die Verlegenheit kommt, in einstudierten Mustern agieren zu müssen. Grundsätzlich beschäftigen wir uns vor allem mit unserem eigenen Ballbesitz.
abseits.at: Es gibt ein paar wenige ehemalige Tormänner, die später zu Spitzentrainern wurden. Julen Lopetegui wäre ein aktuelles Beispiel, auch wenn der zuletzt ein sehr schweres Jahr hatte. Hat ein ehemaliger Tormann im taktischen Bereich oder im Coaching von Spielern im Vergleich zu ehemaligen Feldspielern vielleicht sogar gewisse Vorteile?
Daniel Kohn: Im Coaching ganz sicher! Als aktiver Tormann ist man ja schon in der Verantwortung, praktisch all deine Vorderleute einzuteilen, weil du der Einzige bist, der das ganze Spielfeld im Überblick hat. Du kannst und musst als Tormann jeden coachen und das habe ich schon als Spieler sehr ernstgenommen. Da sehe ich mich also als ehemaliger Tormann im Vorteil. Dinge wie Trainingssteuerung oder Taktik im Allgemeinen muss man sich aber aneignen. Ich war in einem Sportgymnasium, durch das ich schon grundsätzlich sportwissenschaftliches Rüstzeug mitgebracht habe. Aber was diese Dinge betrifft, muss man natürlich immer weiterarbeiten.
abseits.at: Ein neues Modewort ist In-Game-Coaching, das so ziemlich von allen Beobachtern gefordert wird. Du hast gerade angesprochen, dass du schon als Torhüter während einer Partie viel coachen musstest. Sind Tormänner womöglich die Trainer der 2020er-Jahre, eben weil In-Game-Coaching mittlerweile ein so großes Thema ist?
Daniel Kohn: Ich hoffe es, es wäre ja ein Vorteil für mich. Aber es gibt so viele Zugänge und Faktoren, nicht nur In-Game-Coaching. Das ist sicher wichtig und einer von vielen Faktoren, aber was man auch bedenken muss ist, dass ein Trainer, der zu viel In-Game-Coaching betreiben muss, möglicherweise nicht ideal in der Matchvorbereitung war. Wenn man sich in Deutschland ansieht, wie ein Julian Nagelsmann auf das Spielgeschehen einwirkt, dann muss man schon sagen, dass das große Klasse ist. Ruhig, prägnant, auf den Punkt. Ich denke, dass man nicht extreme Outlinienaktivität von einem Trainer verlangen muss. Es geht auch mit kleinen, dezenten Forderungen, zum Beispiel, wenn der Gegner taktische Maßnahmen setzt. Klasse ist, mit wenig Aufwand und mit wenig Coaching maximalen Ertrag für die Mannschaft zu erzielen.
abseits.at: Sind Nagelsmann und Co. Vorbilder für dich?
Daniel Kohn: Vorbilder gibt’s viele. Müsste ich alle Parameter vergleichen, dann wär mein größtes Vorbild wohl Jürgen Klopp. Extremer Offensivfußball, obwohl er selbst Abwehrspieler war. Er bringt seine Mannschaft dazu, unglaublich hohen Aufwand zu betreiben. Er ist offensichtlich in der Lage massiven Einfluss auf seine Mannschaft zu nehmen, ist eben einer, der die letzten Prozente herauslocken kann. Klopps Spiel vermittelt immer das Gefühl von Leidenschaft. Noch dazu ist Klopp extrem authentisch, was ihn sympathisch macht.
abseits.at: Und wer ist abseits des Sports ein Vorbild für dich?
Daniel Kohn: Ich habe große Bewunderung für Menschen die sich für Umwelt, Tierschutz und Menschenrechte einsetzen.
abseits.at: Wenn es einen Aspekt im Trainerwesen gäbe, in dem du dich unbedingt verbessern willst, welcher wäre das?
Daniel Kohn: Weil wir gerade das In-Game-Coaching besprochen haben. Das Erkennen von Situationen in wenigen Augenblicken, um dann entgegenzusteuern. Das ist sicher etwas, wo ich noch besser werden möchte. Das ist sicher ein Faktor dafür, ob man es wirklich noch weiter nach oben schafft und ob man sich von anderen Trainern abheben kann. Und natürlich auch die Trainerausbildung, wo ich jetzt den nächsten Schritt mit der UEFA-A-Lizenz machen will.
abseits.at: Wie soll das eigentlich alles weitergehen? Bis jetzt hast du ja praktisch keine schlechten Zeiten als Trainer erlebt und überall den Erfolg gebracht. Geht’s für dich noch weiter nach oben?
Daniel Kohn: Für mich wäre es maßgeblich, in den Lehrgang der UEFA-A-Lizenz zu kommen. Durch die Erfolge der letzten Jahre habe ich mich immer wieder selbst überholt, wodurch ich jetzt eigentlich in einer Liga trainiere, für die ich keine gültige Lizenz habe. Dadurch wird mir jetzt auch die Aufnahme in den nächsten Lehrgang der A-Lizenz verweigert. Parallel mache ich außerdem die UEFA-Futsal-B-Lizenz, die in Österreich angeboten wird und in Deutschland beispielsweise nicht. Ich bin also in meinen Fortbildungsbestrebungen sehr engagiert.
abseits.at: Wäre das nicht entgegen der geplanten Umstrukturierung der Trainerausbildung durch den ÖFB, wonach man ja den jungen erfolgreichen Trainern den Zugang zu den Ausbildungen erleichtern wollte?
Daniel Kohn: Das Bemühen ist hier sicherlich vorhanden, aber wie in meinem Fall kann der Erfolg auch den weiteren Ausbildungsweg verbauen. Dadurch wird das Bestreben junge Trainer zu fördern meiner Meinung nach konterkariert.
abseits.at: Mit der Aufnahme in die UEFA-A-Lizenz-Ausbildung dürftest du auch eine Regionalligamannschaft trainieren. Wäre das nicht früher oder später ohnehin logisch, wenn du praktisch von unten nach oben einen Durchmarsch machst? Wieso wird ein talentierter junger Trainer, der’s offenbar eilig hat, so gebremst.
Daniel Kohn: Es ist schwer zu sagen, ich habe aber das Gefühl, dass Österreich noch nicht so weit ist, den aufstrebenden jungen Trainern eine Plattform zu bieten, da es im Vergleich zu Deutschland natürlich noch weniger Jobs im Profifußball gibt.
abseits.at: Was meintest du vorhin damit, dass du dich mit deinen Erfolgen selbst überholt hast?
Daniel Kohn: Mit abgeschlossener UEFA-B-Lizenz musst du ein Jahr Praxisnachweis erbringen. Das erfülle ich deshalb nicht, weil ich die B-Lizenz in der 1. Landesliga abgeschlossen habe und in der 1. Landesliga darf ich mit meiner Lizenz eigentlich noch nicht trainieren. Also müsste ich jetzt, für die erforderliche Praxis, wieder in die 2. Landesliga oder sogar in die Gebietsliga retour gehen, um die Bedingungen für die A-Ausbildung zu erfüllen. Da bin ich aber schon jeweils einmal Meister gewesen. Das heißt, dass ich einen Schritt zurückmachen müsste, um zwei Schritte nach vorne zu kommen, was ich aber rein logisch betrachtet in meiner aktuellen Situation nicht wirklich einsehe. Die Sache mit dem Praxisnachweis ist auch der Grund dafür, warum ich nicht aufgenommen werde. Es ging sich um wenige Monate nicht aus und deshalb bleibe ich auf der Strecke.
abseits.at: Aber durch die Nichtaufnahme ist eigentlich so gut wie fix, dass du einen Rückschritt in Kauf nehmen musst, oder?
Daniel Kohn: Es gibt nur sehr wenige Vereine, die Bedarf an einem neuen Trainer haben und gleichzeitig attraktiv für mich sind. Um da einen Verein zu finden, der dir gute Perspektiven geben kann, brauchst du viel Glück. Und auch der Hauptgrund für den Rückschritt in die 2. Landesliga, also eben diese Praxisnotwendigkeit, ist kein gutes Vorzeichen. Nur deshalb zurückzugehen, obwohl du eigentlich schon viel weiter bist, ist schon ein großes Risiko und zwar für alle Beteiligten. Sowas kann dich in eine Abwärtsspirale schleudern.
abseits.at: Ganz allgemein gesprochen: Was kann man gegen solche ungerechten Sinnlos-Regelungen tun?
Daniel Kohn: Darauf aufmerksam machen. Die breite Öffentlichkeit weiß ja nicht was da abgeht. Es heißt immer, dass sie die Besten und die Kandidaten mit dem größten Potential in den nächsten A-Lizenz-Kurs aufnehmen wollen und dann wird genau das durch irgendwelche veralteten Statuten verhindert.
abseits.at: Kurz zum Abschluss zu deinem Herzensthema Futsal. Die Herbstsaison ist vorüber und jetzt geht’s für dich volley mit dem etwas kleineren Ball weiter. Eigentlich könnte man sich im Winter auch mal ausruhen, aber du stellst dich gleich wieder hinter die Bande. Und das Budget für die Fortuna Wiener Neustadt stellst du zusätzlich auch noch auf. Hast du eigentlich ein Privatleben?
Daniel Kohn: Futsal spiegelt für mich einen Teil dessen wider, was mich zum Fußballsport gebracht hat. Die Straßenfußballermentalität, die man als Kind am Parkplatz oder im Käfig aufbaut, wenn du aus vier Dosen zwei Tore machst und dich gegen Ältere durchzangelst. Fußball hat viel. Fußball ist Slalom, Riesenslalom und manchmal auch noch Super-G. Aber Futsal ist Abfahrt – das ist echt der pure Adrenalinkick und extrem reizvoll und macht viel Spaß. Du hast schwierigere Charaktere und die so genannten Problemspieler dabei und mit solchen Typen ist der Wettkampf und das Erlebnis auch wegen der sozialen Dynamik noch einen Tick intensiver. Dafür opfere ich gerne meine Freizeit. Nicht nur für mich und meine Spieler, sondern auch für den Sport generell, weil er in Österreich noch stark unterbewertet ist. Dazu möchte ich meinen Beitrag leisten.
Wordrap Daniel Kohn | |
Schnitzel oder Schweinsbraten? | Schweinsbraten |
Bier oder Wein? | Vor einem Jahr hätte ich Wein gesagt, jetzt Bier |
Ronaldo oder Messi? | Messi |
Der Nino aus Wien oder Wanda? | Der Nino aus Wien |
Ambros oder Danzer? | Danzer |
Basketball oder Eishockey? | Boah, das ist ganz schwer. Ich hab selbst Basketball gespielt, daher eher Basketball. |
Qualtinger oder Niavarani? | Qualtinger |
Stadt oder Land? | Land |
Meer oder Berge? | Berge |
Madonna oder Michael Jackson? | Michael Jackson |
McDonald’s oder Burger King? | Nichts davon |
Das Interview führte Daniel Mandl.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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