Die zweite Mannschaft des SK Rapid schaffte gestern Abend mit einem 4:0-Sieg gegen den FC Mauerwerk den Wiederaufstieg in die 2. Liga. Es ist... Rapid II fixierte direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga

Die zweite Mannschaft des SK Rapid schaffte gestern Abend mit einem 4:0-Sieg gegen den FC Mauerwerk den Wiederaufstieg in die 2. Liga. Es ist der erste direkte Wiederaufstieg eines Zweitligaabsteigers aus der Regionalliga Ost seit Horn in der Saison 2017/18.

Die jungen Rapidler waren in der laufenden Spielzeit das Maß aller Dinge, führen die Tabelle nun drei Runden vor Saisonschluss mit sieben Punkten Vorsprung auf Donaufeld an, das jedoch nicht um die Profilizenz ansuchte. Leobendorf und Krems, die beiden echten Konkurrenten der Hütteldorfer können das Team aber nicht mehr überholen. Rapid ist somit noch nicht fix Meister, allerdings bereits als Aufsteiger feststehend.

Die jungen Rapidler fixierten mit einem 4:0 gegen Mauerwerk den Aufstieg in die 2. Liga.

Über die gesamte Saison war offensichtlich, dass die Grün-Weißen über die besten Spieler der Liga verfügen. Während man gerade zu Saisonbeginn noch etwas grün hinter den Ohren agierte, die ersten beiden Spiele verlor und nach sieben Runden nur auf dem achten Platz stand, arbeitete sich die Mannschaft im Herbst stark hinein und setzte sich im Aufstiegsrennen fest. Zwischen der achten und der aktuellen, 27. Runde verlor Rapid II nur eine Partie – vor vier Wochen gegen Leobendorf.

Hedl übernimmt Führung in der Torschützenliste

Gleich mehrere Spieler taten sich besonders hervor: In den letzten Wochen war vor allem Tobias Hedl, Bruder des Rapid-Torhüters Niklas Hedl, auffällig. Beim gestrigen 4:0 gegen Mauerwerk traf er dreifach, in den letzten fünf Spielen erzielte er acht Tore. Nach seinem gestrigen Dreierpack führt er nun auch die Torschützenliste der Regionalliga Ost an – gleichauf mit Salko Mujanovic, der allerdings schon im Winter von Traiskirchen zur Admira wechselte.

Für eine Besonderheit sorgte zuletzt auch Torhüter Laurenz Orgler, der bei den beiden direkt aufeinanderfolgenden Siegen gegen Elektra und den Wiener Sport-Club gleich drei Elfmeter hielt. Ein weiterer Elfer gegen Rapid wurde von WSC-Akteur Rajkovic verschossen.

Sprungbrett für zahlreiche Talente

Den Sprung in die erste Mannschaft schafften während der Saison bereits Jovan Zivkovic, Ismael Seydi, Furkan Dursun und Dominic Vincze, der erst vergangene Woche für Rapid debütierte. Andere, wie etwa Philipp Wydra, Top-Torschütze Hedl, Aristot Tambwe-Kasengele und auch der senegalesische Neuzugang Mouhamed Guèye lauern bereits in der zweiten Reihe. Hinzu kommen einige noch jüngere Spieler, die erste Schritte in Richtung Erwachsenenfußball machten und mit denen in Zukunft wohl ebenfalls zu rechnen ist: So zum Beispiel Eaden Roka, Lorenz Szladits, Nikolaus Wurmbrand oder Yasin Mankan.

Ebenfalls ein fester Bestandteil der Meistermannschaft war der Deutsche Dennis Kaygin, der auch fünfmal für die Kampfmannschaft zum Einsatz kam und für die zweite Mannschaft immerhin sieben Saisontore beisteuerte. Bei ihm war die nahezu dauerhafte Nominierung für die zweite Mannschaft hingegen eher als Rückschritt zu bezeichnen, zumal man davon ausging, dass der Ex-Mainzer fix für die Bundesligamannschaft eingeplant war.

Dibon mit schönem Karriereabschluss

Einen schönen Abschluss für eine schwierige Karriere könnte der Aufstieg auch für Christopher Dibon bedeuten. Der 33-Jährige fungierte als „Mannschaftspapa“ und Kapitän, kam immerhin auf 21 Einsätze, fehlte dennoch immer wieder verletzt. Glücklicherweise blieb der Innenverteidiger zwar von schwereren Verletzungen verschont, aber bei ihm scheint es nach der erfolgreichen Regionalligasaison nun in Richtung Karriereende zu gehen.

Kerber mit starker Bilanz

Einer der Gewinner der Saison war auch Trainer Jürgen Kerber. Der 38-jährige Vorarlberger beerbte Stefan Kulovits, der zuvor mit dem Team aus der 2. Liga abstieg und dafür reichlich Kritik erntete und im November in Robert Klauß’ Trainerstab der Kampfmannschaft übersiedelte. Kerber, der bereits seit 2010 im Nachwuchs von Rapid arbeitet, kam in elf Spielen auf einen Punkteschnitt von 2,18 und musste nur eine Niederlage hinnehmen.

Verbesserung der Gesamtsituation in vielerlei Hinsicht

Mit dem Wiederaufstieg in die 2. Liga wird für Rapid einiges leichter – einerseits, was die Durchgängigkeit aus dem Nachwuchs in den Profibereich betrifft, andererseits aber auch, was die Personalplanung, gerade mit jungen Talenten, betrifft. Bei Spielern wie Leverkusens U19-Kapitän Filip Milojevic betonte man bereits vor Wochen, dass ein (ablösefreier) Transfer vor allem dann zustande kommen könnte, wenn die zweite Mannschaft den Aufstieg fixieren kann. Mit einer Teilnahme an der 2. Liga lässt sich auch für Markus Katzer anders argumentieren, als wenn sich derartige Talente ihre Sporen in der Regionalliga verdienen müssen.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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