Morgen startet die Regionalliga Mitte in Wels und Gleinstätten in die Rückrunde. Dem Meister winkt die Relegation gegen den Neunten der Heute für Morgen... Regionalliga Mitte: Alle jagen die Rotjacken – wer kann den GAK noch aufhalten?

Morgen startet die Regionalliga Mitte in Wels und Gleinstätten in die Rückrunde. Dem Meister winkt die Relegation gegen den Neunten der Heute für Morgen Erste Liga und somit Profifußball.

Vorne weg marschierte im Herbst der GAK. Die Rotjacken mussten nur vier Mal Punkte abgeben, blieben im erfolgreichen Herbst ungeschlagen. Mit zehn bzw. elf Punkten Rückstand haben sich der SAK bzw. Allerheiligen und Aufsteiger Villacher SV dahinter positioniert. Austria Klagenfurt, die sich insgeheim mit einem starken Kader Chancen auf einen Aufstieg ausgerechnet hatten, liegt mit 24 Zählern bereits 13 Punkte hinter dem Tabellenführer. Die Kärntner führen ein dichtes Mittelfeld mit sieben Mannschaften innerhalb von fünf Punkten an. Darunter befinden sich die Talenteschmiede Union St. Florian und die Amateure des Kapfenberger SV. Abgeschlagen Letzter sind die LASK Juniors mit nur sieben Punkten, davor liegt der Neo-Red Bull-Kooperationsverein SV Pasching mit zwei Punkten Vorsprung und Traditionsverein Vorwärts Steyr mit sechs Zählern Abstand auf den weiteren Abstiegsrängen. Der FC Wels (15 Punkte) und die Sturm Graz Amateure (17)  müssen allerdings noch aufpassen. Unten wird es, wie die letzten Jahre zeigten, wichtig sein, möglichst schnell 30 Punkte zu sammeln, um nicht in die Landesligen von Oberösterreich, der Steiermark oder Kärnten abzusteigen. Wels und die Jung-Blackies kennen sich aber im Abstiegskampf aus, landeten letztes Jahr knapp über dem Strich, während Vöcklamarkt und Pasching im gesicherten Mittelfeld landeten. Die LASK Juniors waren 2010/11 noch Meister…

Interessante Leute wählten die Regionalliga Mitte

Die Grazer, die Urgestein Roland Kollmann zu Bleiburg ziehen ließen, sicherten sich für das offensive Mittelfeld die Dienste von Reuven Oved. Der 29-jährige Israeli kickte in seiner Heimat bereits unter anderem bei Hapoel Tel Aviv und Maccabi Haifa, 2007/08 sogar in der Gruppenphase des UEFA-Cups. Einen interessanten Mann verpflichteten die Villacher. Der Linksverteidiger Daniel Pirker (21) ging im Sommer 2006 aus der Akademie Kärnten zu TSV 1860 München, spielte dort in der U17 und U19, wechselte später zu Burghausen. Er beendete das Abenteuer in Bayern aber und spielte zuletzt für den SV Grödig. Gratkorn verstärkte sich mit Spielern aus dem Nachbarland Slowenien. David Lugonjic (23) kommt vom Drittligisten NK Malecnik, Verteidiger Andraz Bajlec (23) von NK Kidricevo, Tabellenführer der Druga Liga, also der zweiten Leistungsstufe. DSV Leoben, in der Winterpause hauptsächlich durch die Verpflichtung von Adi Pinter aufgefallen, holte den 26-jährigen Mittelstürmer Adam Fekete von Szigetszentmiklósi TK aus der zweiten ungarischen Liga. Der SV Gleinstätten verstärkte sich ebenfalls im Ausland, sicherte sich die Dienste des 24-jährigen Serben Vladimir Mandic. Der Mittelfeldspieler kam vom slowenischen Erstligisten NK CM Celje.

Vorwärts Steyr holte mit Peter Orosz einen alten Bekannten in den Kader. Der mittlerweile 30-Jähirge kam vor zehn Jahren von Vasas Budapest aus seiner Heimat nach Österreich und spielte sich über das Salzburger Unterhaus in die Kampfmannschaft von Red Bull Salzburg, für die er 2006/07 in fünf Spielen ein Tor erzielte. Sein Karrierehighlight waren 45 Minuten bei der 3:0-Auswärtsniederlage gegen Valencia in der Champions-League-Qualifikation. Nach einer passablen Saison bei Wacker ging er zu OFI Kreta, dann zurück zu Vasas. Nach einer Saison bei Lombard Papa FC wechselte er zu Pasching. Eben jene Linzer Vorstädter schlugen am Transfermarkt kräftig zu, holten unter anderem den RB Juniors Topscorer Lukas Katnik. Von Bayern München II wurde Deniz Mujic verpflichtet, auch den Namen des Ex-Rieders Martin Grassegger kennt man. Prominentester Neuzugang ist aber Hans-Peter Berger. Der erst 30-jährige stand im April 2011 noch im A-Nationalmannschaftsaufgebot, bekam von Red Bull aber einen langfristigen Vertrag und wird nach seiner aktiven Karriere im Red Bull-Imperium weiter arbeiten können.

Sehr attraktive Regionalliga Mitte

Der Rückrundenauftakt wartet gleich mit einem Kracher auf. In der Saison 1998/99 trafen sich der GAK und Vorwärts Steyr in der damals so genannten max.Bundesliga im Oberhaus, im Hinspiel setzte es ein Heim-0:5 für die Oberösterreicher. Neben einem Besuch dieser beiden Traditionsvereine empfiehlt sich auch der Besuch eines Spiels des FC Gratkorn. Mark Klicnik gilt als eines der größten Talente der dritten Liga. Der 20-Jährige, bereits als “ Murtal-Messi“ bezeichnet,  gilt unter Insidern als Spieler, der es alsbald in die höchste Spielklasse des Landes schaffen kann.

abseits.at-Prognose

Wie schon im Sommer prognostiziert ist der Grazer AK der heißeste Anwärter auf die Relegation und somit die Chance, in die Bundesliga aufzusteigen. Zu Gute kommt dem Meister der Regionalliga Mitte der Fakt, dass das letzte Meisterschaftsspiel erst drei Tage vor den Barrage-Spielen stattfindet, während die Erste Liga bereits Mitte Mai Sommerpause macht. Sollte nichts unerwartetes mehr passieren, werden die Grazer diese Spiele bestreiten. Und mit TSV Hartberg hat man noch eine Rechnung offen…

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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