Schachner, Hütter, Kolvidsson, Bjelica und Scherb – das sind die Trainer der "Heute für Morgen" Erste Liga – Teil 1
Sonstiges 28.August.2011 Daniel Mandl 0
Nach den Bundesligatrainern beleuchtet abseits.at nun auch den Werdegang der 10 Erstligatrainer! Die Bandbreite ist auch in Österreichs zweithöchster Spielklasse beachtlich. Die Cordoba Generation ist ebenso vertreten wie zahlreiche Europacupfinalisten, sowie Trainer ohne Nennenswerte Profikarriere. Den Anfang machen die Trainer der 5 besten Klubs der abgelaufenen Saison.
Walter „Schoko“ Schachner (LASK Linz)
Schachner (Jahrgang 1957) begann seine Karriere 1975 bei Donawitz, wo er mit 55 Treffern in 75 Spielen für Furore sorgte. Nach diesem Engagement wechselte „Schoko“ zur Wiener Austria mit der er dreifacher Meister, zweifacher Torschützenkönig und Cupsieger wurde.
Auch wenn die Zeit des Titelhamsterns nun vorbei sein sollte, ging es für Schachner ab ins Ausland: In Italien spielte er bei Cesena, Torino Calcio und Avelino. Nach Österreich zurückgekehrt, spielte er in diversen Leistungsstufen (auch oberste Spielklasse), ehe er 2001 seine Karriere endgültig beendete.
Schachner spielte 64 Mal für das Nationalteam und war bei den WM Endrunden 1978 (Argentinien) und 1982 (Spanien) dabei.
Die ersten Sporen als Trainer verdiente sich Schachner bei Zeltweg (1999/2000) (Steirischer Landesmeister). Den Zweitligisten FC Kärnten coachte Schachner zum Cupsieg 2001 und in die Bundesliga. Nach diesen Erfolgen lockte erneut die Wiener Austria, und obwohl Schachner erfolgreich agierte, wurde ihm wegen „mangelnder internationaler Erfahrung“ gekündigt und er wurde durch Christoph Daum ersetzt. Was für ein Schildbürgerstreich der damaligen Austria-Verantwortlichen!
Der geschasste Trainer suchte nun beim GAK sein Glück und fand es. Die Rotjacken feierten ihren bislang ersten und einzigen Meistertitel und krönten die Saison (2003/04) gar mit dem Gewinn des Doubles.
Schachner wechselte später zu 1860 München, wurde bei den Löwen jedoch nicht glücklich.
Ein halbes Jahr in Kärnten lief auch nicht zu seiner Zufriedenheit und sein nächster Verein, die Admira entließ den Trainer aufgrund einer Schwächeperiode im Titelrennen der ersten Liga 2009/10.
Seit März 2011 trainiert Schachner nun den LASK. Das Husarenstück Klassenerhalt gelang zwar nicht, doch versucht Schachner die Linzer zu konsolidieren und wieder zurück in Österreichs oberste Spielklasse zu führen.
Adolf „Adi“ Hütter (Altach)
Hütter (Jahrgang 1970) genoss seine fußballerische Ausbildung beim SCR Altach, seine erste Profistation war der GAK (88/89), wo er eine Saison spielte. Nach relativ kurzen Engagements beim LASK (zwei Jahre), Altach und erneut dem GAK (je eine Saison) wechselte Hütter 1994 zur Salzburger Austria, der er bis 2000 angehörte.
Er gehörte damit zur „goldenen Generation“ der Mozartstädter: Drei Meistertitel sowie ein Europacupfinale belegen die außerordentliche Qualität der Mannschaft. Hütter bestritt 1994 das Rückspiel des, damals aus zwei Partien bestehenden Finales gegen Inter Mailand. (Salzburg verlor je 0:1).
Nach sieben Jahren bei den Salzburgern wechselte Hütter 2000 erneut zum GAK, wo er zum letzen Mal in der obersten Spielklasse agierte und zum Schluss noch einen Titel (Cupsieg 2002) feiern sollte.
Hütter bestritt danach noch 3 Spielzeiten bei Kapfenberg und ließ seine Karriere bei den Red Bull Juniors ausklingen (-2007).
Hütter bestritt 14 Spiele für das Nationalteam.
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn wechselte Hütter umgehend in den Betreuerstab der Salzburg Amateure: Nach einer Saison als Co-Trainer, übernahm er 2008 den Cheftrainerposten bei den Jungbullen, den er nach einer Saison für das Pendant bei seinem Stammverein Altach eintauschte.
Die Mission Wiederaufstieg der Vorarlberger scheiterte bisher an Innsbruck (2010) und der Admira (2011). Auch heuer steht dem Team aus dem Ländle kein Selbstläufer bevor.
Auch wenn es noch früh für endgültige Prognosen ist, lässt sich doch feststellen, dass neben dem Absteiger LASK und Altach auch andere Teams – momentan führt WAC/St. Andrä die Tabelle an – um den Aufstieg mitreden werden.
Helgi Kolviðsson (Austria Lustenau)
Der Isländer (Jahrgang 1971) ist die große Unbekannte in der heimischen Trainerszene. Seine Karriere begann Kolviðsson in der Heimat bei Kopavogur. 1994 wagte er den Sprung ins Ausland zum SC Pfullendorf (GER). Zwei Jahre später wechselte Kolviðsson ins Ländle zu seinem heutigen Arbeitgeber. Mit Lustenau stieg er in die höchste Spielklasse auf. Danach wechselte er nach Mainz in die 2. deutsche Liga, in der er auch mit dem SSV Ulm (2000/01) spielte.
Ab 2001 folgte der zweite Aufenthalt in Österreich: Kolviðsson wechselte zum FC Kärnten, bei dem er bis 2004 spielte (Cupfinalist 2003). Bis 2004 lief er in Summe 30 Mal für das isländische Nationalteam auf, ehe er seine Teamkarriere beendete.
Von 2004 bis zu seinem Karriereende 2008 spielte er wieder beim SC Pfullendorf, wo er direkt nach seiner Laufbahn auf die Trainerbank wechselte.
Austria Lustenau ist seine zweite Trainerstation. Das mittelfristige Ziel der Vorarlberger ist der Aufstieg bis zum hundertjährigen Jubiläum 2014.
Nenad Bjelica (WAC/ St. Andrä)
Bjelicas (Jahrgang 1971) Weg führte ihn von seinem Heimatverein NK Osijek (1990-1992) in die Primera División zu Albacete Balompie, wo er bis zu deren Abstieg 1996 blieb.
In der Saison 1996/97 kickte der Kroate bei Betis Sevilla, ehe er in der Saison 1998/99 bei Las Palmas kickte.
Nach seinem Gastspiel in Spanien kehrte er für eine Saison zu Osijek heim, bevor er im Jahr darauf zu Kaiserslautern wechselte.
2004 verschlug es Bjelica nach Österreich: Er unterschrieb bei der Admira, wo er bis zu deren Abstieg 2006 spielte.
Bjelica absolvierte neun Spiele für das kroatische Nationalteam, darunter zwei bei der EM 2004 in Portugal.
Seine letzte Station als Aktiver war der FC Kärnten, wo er von September 2007 bis zum Saisonschluss als Spielertrainer agierte. Danach blieb er Trainer bis der Spielbetrieb eingestellt wurde. (2009)
2009 betreute er den FC Lustenau, seit 2010 coacht Bjelica den WAC, mit dem er die Tabelle nach zehn Spieltagen anführt und somit als Aufstiegsaspirant gilt.
Martin Scherb (St. Pölten)
Scherb (Jahrgang 1969) war nie als Profikicker aktiv, spielte bei unterklassigen Vereinen. Von 1975-1990 spielte er bei St. Pölten. Seine weiteren Stationen waren: FC Sturm, SV Amaliendorf, SV Gmünd, SC Herzogenburg, und SV Maria Anzbach. Obwohl er seine aktive Karriere erst 2001 beendete, trainierte er 1993 für ein halbes Jahr erstmals die U17 des SC Krems. Zwischen 1996 und 1998 trainierte er die U14 von St. Pölten, ehe er ab 1998 Spielertrainer der Kampfmannschaft wurde. In diesem Jahr gelang ihm auch sein erster Titel als Trainer: Er gewann mit den Niederösterreichern die 2. Klasse.
In den folgenden Jahren trainierte Scherb Anzbach, Herzogenburg und Tulln. Seit 2007 ist er Cheftrainer des SKN St. Pölten, den er 2008 als Regionalliga-Meister in die Erste Liga führte.
Außerdem ist er seit 2000 durchgehend als Spezialtrainer in der Akademie St. Pölten tätig.
Das Ziel der St. Pöltener ist mittelfristig der Aufstieg in die Bundesliga, damit im neuen Stadion (geplante Eröffnung 2012) Bundesligaluft weht.
Patrick Redl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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