Vienna schafft den direkten Klassenerhalt, WAC feiert mit neuem Namen große Party
Sonstiges 20.Mai.2012 Georg Sander 0
In einer packenden 36. Runde schaffte der First Vienna FC den direkten Klassenerhalt. Dem FC Lustenau versagten die Nerven und trotzdem darf der TSV Hartberg auf Profifußball hoffen. Abseits.at hat alle Infos zum letzten Spieltag der Heute für Morgen-Erste Liga.
Bedeutungslose Spiele, drei Hauptakteure
Mit sechs Toren ist Lukas Schubert, Linksverteidiger des SV Grödig und in einem Monat erst 23 Jahre alt, der torgefährlichste Abwehrspieler der zweiten Spielklasse. Sein Führungstreffer (11.) gegen den SCR Altach nutzte aber dennoch wenig. Philipp Hörmann (67.) und Patrick Seeger (86.) drehten das Spiel in der Untersbergarena noch zu Gunsten der Gäste aus dem Ländle, die am Ende auf dem versöhnlichen, aber unbefriedigenden, zweiten Platz landeten. Dem Vernehmen nach würden übrigens beide gerne im nächsten Jahr um den Aufstieg mitspielen.
Der zweite Hauptakteur in einem Spiel, in dem es um wenig ging, war der Voith-Platz in St. Pölten. Der Platz in Spratzern, der ab den 1950ern dem Werkssportverein der Voith-Werke als Sportstätte diente, wurde vorerst das letzte Mal durch den SKN St. Pölten bespielt. Die Heimspiele werden zukünftig in der neuerbauten NV-Arena ausgetragen. 3.600 Fans sahen zunächst das 0:1 durch Austria Lustenaus Thiago (2.), ehe Michael Ambichl (56.), und zwei Mal Daniel Segovia (61., 70.) den letztlich souveränen 3:1-Heimsieg sicherten. Unschön war, dass (der völlig unschuldige) Jochen Fallmann und Pierre Boya in der Schlussphase wegen Tätlichkeiten wegen Rot vom Platz flogen.
St. Andrä – dieser Zusatz verschwand in den letzten Tagen. Immerhin zog der SK St. Andrä den WAC, der zu Beginn der Kooperation 2007 in der Landesliga Kärnten war, ohne Aufstieg in die Regionalliga Mitte. Ein minimal fahler Beigeschmack. Fußball gespielt wurde natürlich auch. In der Schlussphase traf Mirhet Topcagic (89.) in einem munteren, aber an Torraumszenen armen Spiel, zum entscheidenden 1:0. Danach ging die Party aber erst richtig los. Nicht dabei war ein Bus voll mit LASK-Fans. Die Exekutive ließ die 72 Fans nicht einmal ins Stadion und sperrte bei der Rückfahrt sogar die Südautobahn ab (Die eine Wahrheit darüber gibt es hier, die andere in ein paar Tagen wohl da.).
Packender Kampf endet mit drei Toren Unterschied
Das bessere Torverhältnis gab letztlich den Ausschlag zugunsten der Vienna. 44:56 bedeutet minus zwölf, der FC Lustenau weist mit 51:66 eine Bilanz von minus fünfzehn auf. Dabei sah es vor den letzten 45 Minuten dieser Meisterschaft noch gut aus für die Blauen, die lediglich ein Pünktchen für den direkten Klassenerhalt gebraucht hätten. Manuel Hartl (16.) und Daniel Guselbauer (43.) hatten den Aufsteiger aus Linz bereits 2:0 in Front gebracht. Fünf Runden war der FCL zuvor ungeschlagen geblieben, daheim gegen Hartberg war man aber inferior. Hätten die Hartberger auch nur eine von vielen Chancen verwertet, dann hätte es zur Pause weder 0:0 geheißen, noch würde man selbst am letzten Tabellenrang stehen. Oldie Wolfi Mair erzielte kurz nach dem Seitenwechsel in Linz das 1:2 und Vait Ismaili das 0:1. Peter Kozissnik (76.) erhöhte auf 0:2. Augenblicke zuvor hatte Konstantin Kerschbaumer die Führung von Blau-Weiß (72.) egalisiert. Das dritte Tor der vermeintlichen Fixabsteiger durch Edmir Adilovic (87.) bedeutete den Todesstoß.
Wenn das Wörtchen Lizenz nicht wär’…
„Vermeintlicher Fixabsteiger“ steht deshalb hier, weil dem LASK auch in zweiter Instanz die Lizenz verweigert wurde. In diesem Fall würden die Linzer quasi aus der Wertung genommen werden und der TSV Hartberg hätte gegen den GAK, den überlegenen Meister der Regionalliga Mitte, die Chance auf den Klassenerhalt, da der neunte Platz geerbt werden würde. Am 31. Mai wird das Ständige neutrale Schiedsgericht verkünden, ob die Athletiker die Lizenz doch noch erhalten werden. Das ist nun sowohl für den TSV Hartberg, als auch für den FC Lustenau eine schwierige Situation. Denn für die Relegationsspiele müssen sich nun beide vorbereiten, diese finden am 4. und 8. Juni statt. Eine Verweigerung der Spielberechtigung wäre wohl das letzte, was aus den finanziell chaotischen Nullerjahren Nachwirkungen hätte und würde die sportlich interessante und spannende Saison in ein schiefes Licht rücken. Für den LASK selbst wäre es aber eine Möglichkeit für einen Neustart zumindest in der Regionalliga. Denn irgendwie müssen die Linzer aus dem finanziellen Teufelskreis ausbrechen.
Die Heute für Morgen-Erste Liga machte in dieser Spielzeit tolle Werbung für sich selbst. Eventuell findet sich ja sogar wieder ein Namenssponsor, der mit Altach, Vienna oder Blau-Weiß in Verbindung gebracht werden will. Dieses Jahr an Spannung zu toppen, könnte allerdings schwierig werden.
Georg Sander, abseits.at
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Georg Sander
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