Was spricht für Salzburg, was für Rapid?
Sonstiges 30.April.2019 Daniel Mandl 1
Der ÖFB-Cup feiert sein 100-jähriges Jubiläum mit einem Finale in Klagenfurt. Red Bull Salzburg geht als Favorit ins Duell mit dem SK Rapid, der seinen ersten Cup-Titel seit 24 Jahren einfahren möchte. Beide Teams gehen mit gewissen Vorteilen ins Duell um den Pokal.
+ Individuelle und mannschaftliche Qualität
Auch wenn das Frühjahr für die Roten Bullen nicht komplett makellos verläuft, spricht die individuelle Klasse natürlich für den Serienmeister. Spieler wie Wolf und Dabbur, die den Verein im Sommer verlassen werden, haben neben der sicher scheinenden Meisterschaft die letzte Chance auf einen Cup-Sieg mit Red Bull Salzburg. Da die Rose-Elf zudem End- bzw. Entscheidungsspiele gewöhnt ist, darf man von einer voll motivierten Salzburger Mannschaft ausgehen.
+ Gute Form
Das 3:4 gegen Hartberg war die erste Pflichtspielniederlage für Rapid seit sieben Partien. Aufgrund der grotesken Art und Weise, wie diese Niederlage zustande kam, muss man nicht unbedingt von einem großen Dämpfer für die Hütteldorfer sprechen. Das Team festigte sich im unteren Playoff und kam immer wieder mit guten kämpferischen Leistungen aus schwierigen Situation, wie etwa beim 2:2 in Altach, heraus. In den letzten fünf Spielen erzielte Rapid immer mindestens zwei Tore, legte also auch seine Ladehemmung ab. Salzburg hingegen tat sich in den letzten Wochen etwas schwer. Gegen St.Pölten gab es in Unterzahl nur ein 1:1, der WAC wurde zu Hause durch einen Triplepack in den letzten Atemzügen des Spiels doch noch besiegt, auswärts setzte es dann aber doch eine 1:2-Niederlage gegen die Kärntner.
+ Personelle Situation
Salzburg kann weitgehend auf seine Schlüsselspieler zurückgreifen. Die Ausfälle von Pongracic, Todorovic und Van Der Werff betreffen keine typischen Starter. Rose konnte zudem Dabbur und einige andere Leistungsträger zuletzt schonen. Kühbauer hingegen hat durch den verletzungsbedingten Ausfall von Bolingoli Probleme auf den Außenverteidigerpositionen. Bolingolis Ausfall ist der einzige, der einen echten Stammspieler betrifft und durchaus den Unterschied ausmachen kann.
+ Fans
Knapp 20.000 Fans werden Rapid nach Klagenfurt begleiten. Das Wörthersee-Stadion wird demnach in Grün und Weiß erstrahlen. Dass Rapids 12.Mann eine unvergleichliche Energie aufbringen kann, ist keine Neuigkeit. In engen Situationen könnte die Rapid-Überzahl auf den Rängen das Zünglein an der Waage sein.
+ Stärkere Gegner gewöhnt
Salzburg steuert im Meisterplayoff auf den sechsten Titel in Serie zu. Die Gegner sind Woche für Woche die „Nächstbesten“ im heimischen Fußballgeschäft, während sich Rapid derzeit eher mit den potentiellen Abstiegskandidaten herumschlägt. Salzburg ist höhere spielerische Intensität gewöhnt, während Rapid sich zuletzt eher mit mauernden, hart kämpfenden Truppen konfrontiert war. Es ist ein nicht untypisches Phänomen, dass die stärkere Forderung im Liga-Alltag Vorteile in großen Spielen mit sich bringt.
+ Ein Tag länger Pause
Rapid verlor bereits am Samstag mit 3:4 gegen Hartberg, während Salzburg am Sonntag gegen den WAC ranmusste. Es ist zwar nur ein kleiner Vorteil und angesichts der traditionell markanten physischen Stärke der Salzburger womöglich sogar vernachlässigbar, aber Rapid konnte einen Tag länger regenerieren. Angesichts der Möglichkeit einer Verlängerung ist dies sicher kein Schaden für die Hütteldorfer.
+ Taktische Aspekte
Salzburg ist eine seit langer Zeit gefestigte und von Marco Rose perfekt eingestellte Mannschaft, die gerade im gruppentaktischen Bereich deutliche Vorteile gegenüber Rapid hat. Im Gegenpressing und in Überladungssituationen kann kein heimisches Team Red Bull Salzburg das Wasser reichen.
+ Höherer Stellenwert und „ein Spiel“
In einem einzelnen Spiel ist aber immer alles drin. Über eine gesamte Saison hinweg sind die Salzburger in der aktuellen Verfassung unschlagbar, aber Rapid zeigte bereits im Februar, wie man die Bullen schlagen kann. Zudem hat der Gewinn des Cups für die Hütteldorfer aus mehreren Gründen einen wesentlich höheren Stellenwert. Nicht nur aus Prestigegründen und aus der Motivation nach 24 Jahren endlich wieder den Cup zu holen: Im Falle eines Sieges wäre Rapid fix für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert und die verkorkste Ligasaison wäre wie weggeblasen. Dies sollte für die Hütteldorfer Motivation genug sein, während der sechste Cupsieg für Salzburg nur eine Draufgabe auf die großen Erfolge der letzten Jahre wäre.
Unser Partner tipp3 hat sich für das Cup-Finale mal wieder etwas Besonderes überlegt – im Falle eines torlosen Remis wird der Einsatz auf die Finalwette rückerstattet!
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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