Teamporträt: Borussia Mönchengladbach (2) – Die Rolle der Stürmer und Außenverteidiger
Fußball in Österreich 5.Januar.2014 Tobias Robl 0
Mit dem 2:2 gegen den direkten Tabellennachbarn VfL Wolfsburg zog Borussia Mönchengladbach am aktuellen Vizemeister Dortmund in der Tabelle der Bundesliga vorbei und schob sich am letzten Spieltag der Hinrunde noch auf Platz drei. Die Borussia, die unter Trainer Favre diese Saison alle Heimspiele bis auf das jüngste Remis gegen Wolfsburg gewann, steht dabei für gut strukturierten und konstruktiven Ballbesitzfußball.
Im ersten Teil sahen wir uns einige Statistiken an und betrachteten, wie Borussia Mönchengladbach das Spiel aus der Abwehr heraus aufbaut. Nun wollen wir uns die Bewegungen und Mechanismen der Stürmer und Außenverteidiger ansehen.
Schwimmende Stürmer und die Rolle der Außen
Generell besetzt Gladbach immer die Außenpositionen breit, um im Zentrum Raum für die sehr vertikale und ausweichende Interpretation der Stürmerrolle von Kruse und Raffael zu erzeugen. Beide lassen sich immer wieder weit ins Mittelfeld fallen, wenn die Borussia sich im Aufbauspiel befindet und platzieren sich hinter zentralen Schnittstellen der gegnerischen Defensive. Sie kompensieren so das Fehlen des abgekippten Sechsers im Mittelfeld und erzeugen zentral eine Überzahl. Breite und Höhe im Spiel wird dann meistens von Herrmann erzeugt, der diese Position auf dem rechten Flügel immer wieder für Läufe ins Zentrum nutzt. Arango hingegen driftet situativ auch ins Zentrum oder besetzt die Sturmmitte, wenn es notwendig ist. Dementsprechend sind die Flügel auch richtigfüßig besetzt, will heißen Arango auf links ist ein Linksfuß, Herrmann auf rechts ein Rechtsfuß.
Zu dieser ohnehin schon sehr fluiden Spielweise kommen dann noch situative und phasenweise Seitenwechsel von Herrmann und Arango, die die Borussia immer wieder bewusst einstreut. Durch diese Wechselwirkungen entstehen immer wieder Situationen, in denen es die Borussia schafft, Kruse oder Raffael freizuspielen, die dann immer wieder raumgreifende Dribblings in die Spitze starten. Mit den einrückenden Außen, die auf die Schnittstellen zwischen den Außen- und Innenverteidiger gehen, und dem verbleibenden Stürmer erzeugt Gladbach so immer wieder gefährliche Situationen mit vielen diagonalen Läufen.
Anders verhalten sich Kruse und Raffael im Umschaltmoment nach vorne. Dann agieren sie naturgemäß in vorderster Linie und versuchen mit horizontal ausweichenden Bewegungen Lücken zu erzeugen, die dann bespielt werden können.
Die Rollen der Außenverteidiger
Durch das Abkippen des Sechsers können die Außenverteidiger weiter nach vorne schieben und im Mittelfeldband Breite erzeugen. Dabei agieren beide Außenverteidiger leicht unterschiedlich, was auch mit der Rolle der Flügelspieler einhergeht, die vor ihnen agieren.
So agiert Rechtsverteidiger Korb eher in leicht eingerückten Positionen und sichert Herrmann ab, indem er in eine balancierende Position im Halbraum schiebt. Von dort kann er dann situativ am Flügel hinterlaufen und die Breite in der Endphase eines Angriffs herstellen, sodass er entweder zur Flanke kommt, oder aber die Kette für Schnittstellenpässe generell etwas gestreckt wird.
Wendt hingegen agiert auf der linken Außenverteidigerposition generell etwas höher, weil er für den Fall, dass Arango ins Zentrum driftet, die Aufgabe hat, dem Spiel die Breite zu geben. Bleibt Arango allerdings breit, vorderläuft er diesen, ähnlich wie David Alaba beim FC Bayern Frank Ribery, immer wieder dynamisch und kommt so oft selbst zu guten Torchancen, befreit vor allem aber auch Arango kurzzeitig davon gedoppelt zu werden.
Im Laufe der Hinrunde hat sich mehrmals gezeigt, dass Gladbach in vielen Spielen zwar scheinbar überlegen ist, aber Angriffe kaum konstruktiv zu Ende spielen kann, wenn die Außenverteidiger tief bleiben. Grund dafür ist, dass durch das Aufrücken der Außenverteidiger und die Reaktionen der Mitspieler (Herrmanns Läufe in die Spitze, Arangos Einrücken) Räume geschaffen werden, die durch die in Verbindung mit den dynamischen und ausweichenden Bewegungen der Gladbacher Stürmer dann bespielt werden können. So agiert vor allem Kruse auch oftmals als Verbindungsspieler auf dem Flügel, ähnlich wie ein Achter.
Im dritten und ausführlichsten Teil werden wir die verschiedenen Pressingvarianten beschreiben, mit denen Trainer Lucien Favre arbeitet.
Tobias Robl, www.abseits.at
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Tobias Robl
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