Toranalyse zur 32. Runde der tipico Bundesliga 2014/2015 | Tomi, Walch
BundesligaFußball in Österreich 16.Mai.2015 Alexander Semeliker 0
In dieser Serie sollen jede Runde parallel zu den üblichen Spielanalysen ein paar Tore hinsichtlich der Entstehung, individueller Fehler oder taktischer Feinheiten genau untersucht und analysiert werden. In der Toranalyse zur 32. Runde nimmt abseits.at die Treffer von Tomi Correa (SV Grödig) und Clemens Walch (SV Ried) unter die Lupe.
SC Wiener Neustadt – SV Scholz Grödig 0:1, Tomi Correa (28. Minute)
Mit einer 2:4-Heimniederlage brachte sich der SC Wiener Neustadt im Kampf um den Klassenerhalt in eine äußerst schwierige Ausgangsposition für die restlichen vier Spiele. Mit einem Sieg hätten die Niederösterreicher punktemäßig mit Admira Wacker Mödling gleichziehen können, jedoch erlaubten sie sich schwerwiegende individuelle Fehler gegen einen Gegner, der keineswegs auf höchstem Niveau agierte. Ein Beispiel dafür ist das erste Gegentor. Grödig hatte eine Kontermöglichkeit, die Wiener Neustadt zunichtemachte und dann seinerseits die Chance bekam nach vorne umzuschalten.
Nach der Balleroberung ergibt sich die obige Situation. Mit dem Pass auf Christoph Freitag (rot) haben die Gastgeber bereits vier Gegenspieler ausgespielt. Der Mittelfeldspieler hat hier zahlreiche Möglichkeiten den Ballbesitz zu sichern, könnte mit einem schnellen Pass auf die linke Seite sogar einen sofortigen Gegenkonter einleiten. Dies wird durch das lückenhafte Gegenpressing der Grödiger ermöglicht. Vier Spieler orientieren sich sofort zum Ballführenden um ihn unter Druck zu setzen, eine passende Rückendeckung ist jedoch kaum vorhanden. Durch eine strategisch extrem schlechte Entscheidung von Freitag bekommt Grödig in dieser Szene jedoch dennoch ausreichend Zugriff.
Freitag dreht sich nach außen und nimmt sich dadurch quasi sämtliche Anspielstationen. Sein Sichtfeld ist nun auf die rechte Seite gerichtet, weshalb gleich sechs Mitspieler in seinem Rücken stehen und er sie so nicht direkt anspielen kann. Die einzige mögliche Anspielstation ist Kristijan Dobras (schwarz); diesen Passweg belauert jedoch Lucas Venuto (blau). Aus dem Rücken attackiert Stefan Nutz (weiß) und so kommt es zum Ballverlust, in dessen Anschluss das Tor fällt.
Trotz des offensichtlichen Fehlers von Freitag sind allerdings auch dessen Teamkollegen keinesfalls aus der Schuld zu nehmen. Mit Ausnahme von Dobras bietet sich in dieser Situation kein Spieler passend an. Ein paar orientieren sich stur nach vorne, andere wollen ihre nominelle Position einnehmen ohne Rücksicht auf die Situation zu nehmen. Dieses taktisch unflexible Denkmuster ist wohl eines der Hauptgründe dafür, dass Wiener Neustadt im Tabellenkeller feststeckt und steht zum Beispiel im Kontrast zum SV Grödig, der dieses Duell insbesondere dank eines flexiblen Positionsspiels in der Offensive gewann.
SV Josko Ried – Wolfsberger AC 1:0, Clemens Walch (20. Minute)
Der zweite Verein, der in dieser Runde einen Dämpfer bezüglich seiner Ambitionen hinnehmen musste, ist der Wolfsberger AC. Die Lavanttaler unterlagen bei der SV Ried mit 0:4 und besetzen weiterhin Platz fünf, der bei einem Cupsieg der Wiener Austria bedeuten würde, dass sie trotz einer guten Saison die internationale Qualifikation verpassen würde. Eingeleitet wurde die Niederlage durch ein Tor von Clemens Walch, das wir genauer analysieren wollen.
Der WAC zeichnet in dieser Saison vor allem durch eine sehr starke Strafraumverteidigung aus, dank er man viele gegnerische Angriffe zwar relativ spät, aber durchaus kompromisslos abfängt. Auch hier sorgt die enge Stellung der Viererkette dafür, dass Ried nicht direkt durchspielen kann. Die Innviertler verhalten sich in dieser Aktion jedoch taktisch gut, versuchen nicht stur in die Tiefe zu spielen, sondern bremst den Angriff zunächst ab und spielt nach hinten auf Thomas Reifeltshammer (blau).
Der Rückpass gibt dem WAC einerseits die Möglichkeit sich wieder zu ordnen – man erkennt in diesem Spiel sehr gut die beiden tiefen Viererketten – jedoch sorgt, dass Aufrücken von Reifeltshammer dafür, dass die Kärntner sofort den Zugriff suchen. Das äußert sich darin, dass der linke Sechser hier in einem durch auf den Ballführenden läuft. Dies ist jedoch weniger schlimm als die anschließenden Abläufe in der letzten Linie. Ried positioniert sich gut im Zwischenlinienraum und sorgt in der Folge für Abstimmungsprobleme.
Ballnah ist hier Julius Perstaller (schwarz) eingerückt und hat keinen nominellen Gegenspieler. Zusätzlich lässt sich auch Denis Thomalla (weiß) fallen. Die beiden binden damit den linken Außen- und Innenverteidiger des WAC, die somit nach vorne rücken. Clemens Walch (gelb) erkennt dies und geht in den dadurch geöffneten Raum im Rücken der beiden. Michael Sollbauer (rot) antizipiert dies richtig, rückt nach vorne und will den Ried-Angreifer ins Abseits stellen. Der rechte Außenverteidiger hebt dieses jedoch auf, sodass Walch den Sieg seiner Mannschaft mit seinem fünften Saisontor einleiten kann.
Alexander Semeliker, abseits.at
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