Transferupdate: Zwei neue Gesichter beim AC Milan und ein prominentes Comeback in Portugal
Fußball in Österreich 3.Januar.2014 Stefan Karger 0
Seit einiger Zeit liefern wir euch regelmäßig ein nationales und internationales Transferupdate – und zwar abseits der Transfers, die ohnehin in jeder Zeitung oder auf jeder Homepage nachzulesen sind. Wir wollen dabei hoffnungsvolle Talente, ehemalige Legionäre der tipp3 Bundesliga und andere interessante Spieler beleuchten und unsere Leser auf dem Laufenden halten, welcher Spieler bzw. Klub in Zukunft im Auge zu behalten ist.
Keisuke Honda – > AC Milan
Der Transfer des japanischen Natioanalspielers Keisuke Honda zum AC Milan wurde bereits vor etwa drei Wochen fixiert, seit Jahreswechsel steht der offensive Mittelfeldspieler nun auch offiziell im Kader der Mailänder. Der AC Milan wollte den ZSKA Moskau Spieler bereits vor sechs Monaten verpflichten, wobei die Vertragsverhandlungen mit den Russen scheiterten, da diese sechs Millionen Euro verlangten und die Italiener höchstens vier Millionen zu zahlen bereit waren, da sein Vertrag ohnehin nur noch sechs Monate lief. Im Endeffekt erwies sich dies wohl für beide Vereine als wenig vorteilhaft, denn ZSKA Moskau erhält nun keinen einzigen Euro für den Nationalspieler, während der AC Milan in der Hinrunde die Dienste des offensiven Mittelfeldspielers dringend benötigt hätte. Die Mailänder liegen derzeit nämlich nur am 13. Tabellenplatz und weisen bereits zwölf Punkte Rückstand auf einen Europa-League-Platz auf. In der K.o.-Phase der Champions League wird der Japaner zudem nicht für die Mailänder auflaufen dürfen, da er im laufenden Bewerb bereits fünfmal für ZSKA Moskau zum Einsatz kam.
Keisuke Hondas Vertrag beim AC Milan läuft bis Juni 2017, der Nationalspieler erhält zudem die prestigeträchtige Nummer 10. In 52 Länderspielen steuerte er 22 Tore bei, beim Gewinn der Asienmeisterschaft 2011 wurde er zum besten Spieler des Turniers gewählt. Honda ist ein starker Techniker, der sowohl per Dribbling seine Gegenspieler alt aussehen lassen kann, als auch den letzten Pass auf seine Mitspieler sehr gut beherrscht. Er hat einen starken Antritt, eine tolle Übersicht und einen ganz starken linken Fuß. Seine größte Stärke kann er jedoch bei Standardsituationen ausspielen, da er exzellente Freistöße tritt. Die Milan-Fans gehen davon aus, dass nun Muntari am ehesten um seinen Platz in der Stammelf fürchten muss. Wir haben ein Video seiner besten Szenen für euch, das einen guten Überblick über seine Stärken vermittelt:
Adil Rami – > AC Milan (leihweise)
Auch der zweite Transfer der Mailänder ist keine Überraschung, da er bereits im Oktober fixiert wurde. Seit Anfang dieses Jahres steht nun Adil Rami im Milan-Kader, wobei sich Adriano Galliano eine Kaufoption sichern konnte. Der französische Innenverteidiger soll die Stabilität im Abwehrzentrum erhöhen, denn die Mailänder mussten in 17 Spielen immerhin 26 Gegentore hinnehmen – nur vier Serie-A-Vereine erhielten mehr Gegentore. Adil Rami ist ohne Frage ein sehr interessanter Abwehrspieler, der in Kopfballduellen eine Macht ist, sowohl in der Defensive, als auch bei Standardsituationen in der Offensive. Positiv ist sicherlich auch sein Spielaufbau aus der Abwehr heraus zu bewerten, allerdings war er nie der Schnellste und leistete sich in der Vergangenheit schon mal den einen oder anderen Aussetzer. Rein von seiner Qualität her ist er sicherlich eine Verstärkung für die angeschlagene Milan-Abwehr, allerdings besitzt er einen recht komplizierten Charakter, der auch dieses Leihgeschäft erst ermöglichte. Er überwarf sich nämlich mit Valencia, nachdem er in einer Radiosendung über seine Mitspieler herzog und sie für die schlechten Ergebnisse verantwortlich machte. Rami verfügt, positiv ausgedrückt, über eine sehr starke Persönlichkeit, die ihm und seinem Team am Spielfeld helfen kann, die ihn aber abseits des Spielgeschehens schon mal als arrogant und unsympathisch erscheinen lässt. Der AC Milan sammelte in der Vergangenheit zahlreiche Erfahrungen mit schwierigen Spielern (z.B. Ibrahimovic, Robinho, Cassano) und wir werden sehen, ob sich Adil Rami langfristig ins Mannschaftsgefüge eingliedern kann.
Ricardo Quaresma – > FC Porto
In Portugal entwickelt sich die Meisterschaft bisher zu einem echten Krimi, denn mit dem FC Porto, Benfica und Sporting stehen drei Mannschaften mit 33 Punkten an der Tabellenspitze. Der erstgenannte Verein zieht nun etwas unerwartet ein Ass für die Rückrunde aus dem Ärmel und verpflichtete ablösefrei Ricardo Quaresma. Der trickreiche Offensivspieler will beim FC Porto einen Neuanfang starten und die zuletzt enttäuschenden Jahre hinter sich lassen. Zwischen 2004 und 2008 stand er dort unter Vertrag und verließ den Klub als Publikumsliebling Richtung Italien. Inter Mailand zahlte stolze 18,6 Millionen Euro für den portugiesischen Nationalspieler, dem Trainer Jose Mourinho jedoch schon bald Eigensinnigkeit und taktische Undiszipliniertheiten vorwarf. Besiktas kaufte den bei Inter letztendlich aussortierten Techniker um 7,3 Millionen Euro. Er gewann mit seinem neuen Klub immerhin die türkische Meisterschaft und den Pokal, wurde aber auch zeitweise suspendiert, nachdem er seinen Coach in der Kabine mit Wasserflaschen bewarf, da ihn dieser zur Halbzeit auswechselte. Ein halbes Jahr vor Vertragsende lösten beide Parteien den Kontrakt auf und Quaresma unterschrieb bei al-Ahli. Auch dort wurde er nicht glücklich und es kam wieder zu einer vorzeitigen Vertragsauflösung, sodass er vor seinem Transfer zum FC Porto keinen Arbeitgeber hatte. Mittlerweile ist Ricardo Quaresma 30 Jahre alt und hat seit sieben Monaten kein Pflichtspiel mehr in den Beinen. Man wird sehen, inwieweit er dem FC Porto auf der Jagd nach dem Meisterschaftstitel behilflich sein kann. Zumindest die Fans sehen seine Verpflichtung durchwegs positiv, da kein großes finanzielles Risiko besteht und er immer noch ein hohes Ansehen unter den Anhängern besitzt. Zu seiner Präsentation pilgerten immerhin 10.000 Porto-Fans.
Jan Kirchhoff – > FC Schalke 04 (leihweise)
Der FC Schalke 04 verpflichtete Jan Kirchhoff leihweise vom FC Bayern München. Der defensive Mittelfeldspieler, der auch in der Innenverteidigung spielen kann, unterschrieb einen Leihvertrag bis zum Ende der Saison 2014/15. Die Bayern dürfen danach entscheiden, ob sie den Defensivspieler zurückhaben wollen. Die Knappen reagierten damit auf die Ausfälle der beiden Sechser Dennis Aogo und Marco Höger, die sich beide einen Kreuzbandriss zuzogen und noch etwa vier bis fünf Monate ausfallen werden. Kirchhoff wird aller Voraussicht nach auf der Doppelsechs neben Roman Neustädter agieren, was einige Schalke-Fans kritisch beäugen, da beide ihre Stärken vornehmlich in der Defensive haben und befürchtet wird, dass sie zu wenig Kreativität im Spielaufbau nach vorne einbringen. Positiv ist sicherlich, dass er variabel ist und auch in der Innenverteidigung spielen kann, sollte Matip oder Höwedes ausfallen. Man darf allerdings nicht vergessen, dass Kyriakos Papadopoulos nun auch wieder fit ist und mit Santana eine weitere Alternative fürs Abwehrzentrum vorhanden ist. Kirchhoff wird also vornehmlich im defensiven Mittelfeld zum Zug kommen, da dort aufgrund der Ausfälle Handlungsbedarf herrscht. Für die meisten Schalke-Fans ein eher enttäuschender Transfer, da einerseits ein Spieler für die Bayern „ausgebildet“ wird, andererseits weil sie sich im defensiven Mittelfeld einen spielstärkeren Akteur gewünscht hätten.
Stefan Karger, www.abseits.at
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