Vorschau zum vierten Champions-League-Spieltag 2014/15 – Teil 1
Fußball in Österreich 4.November.2014 OoK_PS 0
Die Champions League öffnet zum vierten Mal in dieser Saison ihre Pforten und startet in die Rückrunde. Wir blicken auf drei spannende Spiele, die heute Abend über die Bühne gehen.
Real Madrid – Liverpool
Hinspiel 3:0
Nach dem schwachen Saisonstart herrscht im Lager von Real Madrid wieder eitel Wonne. Zuletzt wurde der Clasico gegen Barcelona gewonnen, sodass der Rückstand auf den Erzrivalen in einen Vorsprung umgewandelt werden konnte, und auch in der Champions League läuft es wunschgemäß. Die Mannschaft von Carlo Ancelotti hält nach drei Spieltagen in der Königsklasse beim Punktemaximum und kann mit einem Sieg gegen Liverpool bereits nach vier Runden den Aufstieg ins Achtelfinale fixieren. Das Hinspiel war für die Königlichen eine klare Sache, die schon nach der ersten Halbzeit durch Tore von Karim Benzema und Cristiano Ronaldo mit 3:0 führten, und es nach dem Seitenwechsel ruhiger angehen ließen.
Für Liverpool bedeutete die Pleite die höchste Europacup-Heimniederlage der Vereinsgeschichte. Noch nie zuvor hatten die Reds an der Anfield Road mit drei Toren Differenz verloren. Doch selbst wenn das Team von Brendan Rodgers auch im Rückspiel in Madrid unterliegen sollte, kann Liverpool noch aus eigener Kraft den Einzug ins Achtelfinale schaffen. Geschuldet ist dies der mäßigen Performance von Basel und Ludogorets, die wie Liverpool bei drei Zählern halten. Die Statistik spricht allerdings nicht unbedingt für die Engländer. In der Saison 2009/10 hatte Liverpool nach drei Spieltagen ebenfalls drei Punkte auf dem Konto, was letztlich nur zum dritten Tabellenplatz reichte. Im Semifinale der Europa League kam dann das Aus in Madrid – gegen Reals Lokalrivalen Atletico.
Borussia Dortmund – Galatasaray
Hinspiel 4:0
Nach wie vor legt Borussia Dortmund in der Champions League und der Bundesliga zwei völlig unterschiedliche Gesichter an den Tag. Während die Mannschaft von Jürgen Klopp auf nationaler Ebene sieben von zehn Saisonspielen verlor – am Wochenende setzte es ein 1:2 gegen Bayern München – und sich damit in der Abstiegszone befindet, gibt man sich in der Champions League makellos. Nach Arsenal und Anderlecht wurde vor zwei Wochen auch Galatasaray in die Schranken gewiesen – die Türken waren mit dem 0:4 noch gut bedient. Mit einem weiteren vollen Erfolg könnten die Borussen bereits am vierten Spieltag das Achtelfinale klar machen, womit man zum dritten Mal in Folge in der KO-Runde stünde. Angesichts der Performance in der Bundesliga könnte es für den BVB die vorerst letzte Champions-League-Saison sein, denn der Abstand zu Rang vier beträgt mittlerweile stattliche zehn Punkte.
Das genaue Gegenstück zu Borussia Dortmund stellt Galatasaray dar. Zwar könnte die Punktausbeute der Türken in der Süper League besser sein, doch sie rangieren ex aequo mit Erzrivalen Fenerbahçe an der Tabellenspitze. Die Performance in der Champions League ist dafür inferior, nach drei Spieltagen steht nur ein magerer Punkt zu Buche, sodass man sich mit Anderlecht um den dritten Gruppenplatz streiten muss, um nicht schon vor Weihnachten auf europäischer Bühne die Segel zu streichen. Will Galatasaray trotz der schlechten Ausgangslage die Chance auf das Achtelfinale wahren, muss das Team von Cesare Prandelli an die zuletzt guten Leistungen auf deutschem Boden anschließen. Vier der vergangenen sechs Partien bei Bundesligisten konnten siegreich gestaltet werden, gerade einmal ein Spiel wurde verloren.
Zenit St. Peterburg – Leverkusen
Hinspiel 0:2
Zenit startete mit einem überzeugenden Sieg bei Benfica in die Champions League, kam danach gegen Monaco auf eigenem Platz nicht über ein torloses Remis hinaus und verlor schließlich vor zwei Wochen in Leverkusen. Können die Russen den Negativtrend nicht stoppen, dürfte es schwer werden, die vorjährige Qualifikation für das Achtelfinale zu wiederholen, zumal diesmal dafür nicht magere sechs Punkte ausreichen werden. Deshalb kann die Devise für den russischen Tabellenführer nur lauten, im altehrwürdigen Petrowski Stadion einen vollen Erfolg gegen Leverkusen einzufahren, wenngleich die Heimbilanz gegen deutsche Vereine nicht die beste ist. Zenit verlor vier von sieben Heimspielen gegen Bundesligisten, darunter auch das letztjährige Achtelfinale gegen Borussia Dortmund.
Leverkusen musste zum Auftakt eine unglückliche Niederlage in Monaco hinnehmen, gab sich in den beiden folgenden Heimspielen gegen Benfica und Zenit jedoch keine Blöße, sodass die von Roger Schmidt trainierte Werkself zur Halbzeit der Gruppenphase von der Tabellenspitze grüßt. Auf nationaler Ebene geriet der Leverkusener Motor zuletzt allerdings etwas in Stottern. Im DFB-Pokal gelang gegen Viertligist Magdeburg erst im Elfmeterschießen der Aufstieg und am Wochenende setzt es eine überraschende Niederlage beim Hamburger SV. Nach zehn Spieltagen steht somit der fünfte Tabellenplatz zu Buche, enteilt ist von der direkten Konkurrenz jedoch nur Bayern München.
OoK_PS, abseits.at
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