Alles nur eine Frage des Geldes? Chinas Traum von der Weltmeisterschaft
Fußball international 3.März.2016 Alexander Friedl 0
China wird Fußballweltmeister, am besten schon morgen. So lautet das Ziel des amtierenden Staatspräsidenten Xi Jingping, der sich mit ungeheuren Summen diesen Wunsch erfüllen möchte, koste es, was es wolle. Von der Nummer 81 der FIFA-Weltrangliste auf die Nummer Eins.
Das Beispiel Jackson Martinez zeigt deutlich, was man mit Geld alles zugunsten der chinesischen Liga bewegen kann. Er wechselte diesen Herbst für 42 Millionen Euro von Atlético Madrid zum Guangzhou Evergrande FC. Der asiatische Champions-League-Sieger verpflichtete den 29-jährigen Kolumbianer für vier Jahre. Mit einem geschätzten Jahresgehalt von 13 bis 15 Millionen ist der Stürmer nun Topverdiener im weltweiten Profifußball. Dies ist aber nur eines von mittlerweile vielen Beispiele die es gibt. Prominente Namen wie Lavezzi (Paris Saint Germain), Ramires (Chelsea), Gervinho (AS Rom), Guarin (Inter Mailand) oder Teixeira (Shakhtar Donezk) konnten den angebotenen Millionen der neureichen Klubs aus China nicht wiederstehen.
Diese enorme Menge an Geld für die Vereine kommt von den großen Unternehmen aus China. Beispielsweise gehört Beijing Guoan der CITC Group, ein staatseigenes Finanz- und Investmentunternehmen mit einem geschätzten Wert von 31 Milliarden Euro. Guangzhou Evergrande gehört Alibaba und der Evergrande Group zu jeweils 50 Prozent. Die Chefs dieser Firmen sind die reichsten und mächtigsten Männer in China.
Was bewegt diese Top-Fußballer in die chinesischen Super League zu gehen? Diese Spieler haben das Niveau um sich bei einem Spitzenklub durchzusetzen bzw. hatten teilweise bereits einen Stammplatz und verdienten dabei sehr gutes Geld. Sportlich gesehen kann die chinesische Liga nicht ansatzweise mit den europäischen Top-Ligen mithalten. Es fehlt dort teilweise noch die gesamte Fußball- und Fankultur, die den europäischen Fußball auszeichnet.
Ein Jahresgehalt von mehreren Millionen Euro, Leben in einer Megacity und 360 Tage Urlaubsfeeling, ist es das wert, um seine sportliche Karriere zu opfern? Einige Topstars haben sich bereits für diesen Schritt entschieden und es werden noch weitere folgen, wenn man den Meldungen der chinesischen Top-Klubs Glauben schenken darf.
Beispiele in der Vergangenheit haben gezeigt, dass das Fußballerleben in China, sich auch zu einem Reinfall entwickeln kann. Bereits vor einigen Jahren wechselten, zum größten Teil ältere Spieler wie Nicolas Anelka, Didier Drogba oder Lucas Barrios nach China und wollten sich ein schönes, luxuriöses Karriereende bereiten. Doch diese ehemaligen Stars wurden nicht glücklich, beklagten die spielerische Qualität der Liga und hatten zum Teil Probleme mit nicht pünktlich gezahlten Gehältern. Die logische Folge war der Wechsel zurück nach Europa.
Dennoch lassen sich die Investoren der großen Klubs von solchen „Missverständnissen“ nicht abschrecken. China möchte in kürzester Zeit eine Fußballmacht werden und eine Mannschaft formen die schnellstmöglich um den Weltmeistertitel mitspielen kann. Das ganze Projekt soll unter anderem mit einer guten Jugendarbeit realisiert werden. Aktuell gibt es noch kein richtiges Jugendliga-System. Die Kinder spielen lediglich bei einem offiziellen Turnier am Anfang des Jahres, knapp ein Monat lang gegeneinander. Ansonsten wird nur an den Schulen gespielt, wo Fußball in Zukunft ein Pflichtfach werden soll. Guangzhou Evergrande gilt als Vorbild in diesem Bereich, da bei diesem Verein bereits eine bedeutende Jugendakademie installiert wurde. Dort sollen einheimische Spieler zu Superstars hochtrainiert werden.
Allerdings brauchen solche Prozesse Zeit. Es wird wohl einige Jahre dauern bis man einen tatsächlichen Erfolg nachweisen kann und womöglich China zu den Top-Adressen im Fußball zählen darf.
Alexander Friedl, abseits.at
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