Der Ballon d‘Or ist seit 1956 ein jährlich verliehener Fußballpreis, der den besten Spieler der vergangenen Saison auszeichnet. Bis ins Jahr 2006 wurden lediglich... Ballon d´or 2024: Diese Spieler sind nominiert

Der Ballon d‘Or ist seit 1956 ein jährlich verliehener Fußballpreis, der den besten Spieler der vergangenen Saison auszeichnet. Bis ins Jahr 2006 wurden lediglich Spieler eines europäischen Klubs zur Wahl gestellt, weshalb die Wahl zu „Europas Fußballer des Jahres“ stattfand. Seit 2007 können die Spieler auf der ganzen Welt nominiert werden. Zum ersten Mal in der Geschichte des Ballon d‘Or organisiert die UEFA die Auszeichnung des französischen Sportmagazins „France Football“. Neben der Auszeichnung des „goldenen Balles“ gibt es noch die Wahl zum FIFA-Weltfußballer des Jahres, die aber weniger Strahlkraft besitzt. Die diesjährige Wahl des Ballon d’Or findet am 28. Oktober 2024 wie gewohnt im Théȃtre du Chȃtelet in Paris statt.

Ballon d’Or: Die Wahl des besten oder des bekanntesten Fußballers?

Jedes Jahr aufs Neue gerät die Verleihung des Ballon d’Or in die Kritik der Fußballexperten und der Fans. Ein Grund dafür ist beispielsweise die fehlende Transparenz im Auswahlverfahren der nominierten Spieler. Selbst der mehrfach zur Auswahl stehende ehemalige Real Madrid-Star Toni Kroos bezeichnete die Auswahl als unfair, da die Kriterien zur Wahl nicht bekannt sind. Für viele Kritiker ist die Wahl nicht den Leistungen der Spieler entsprechend, sondern vielmehr subjektiv zu betrachten. Ein Beispiel dafür ist die Wahl von Lionel Messi im Jahr 2021, der die Wahl vor Robert Lewandowski gewann, obwohl dieser beim FC Bayern München in der Bundesliga und der UEFA Champions League insgesamt 44 Tore erzielte.

Die Nichtberücksichtigung von verschiedenen Spielern ist ebenfalls jedes Jahr ein Thema, prominente Beispiele sind dafür in der diesjährigen Auswahl der Münchner Jamal Musiala oder Virgil van Dijk, die in ihren Vereinen eine wichtige Rolle spielten. Dass solche Spieler nicht berücksichtigt wurden, unterstützt die Kritiker darin, dass die Spieler hauptsächlich nach ihren Erfolgen mit den Mannschaften und nicht nach ihren erbrachten Leistungen beurteilt werden. Das belegt auch die große Auswahl der argentinischen Weltmeister, der deutschen Meister aus Leverkusen oder des englischen Meisters Manchester City. Ist ein Spieler für die Wahl nominiert, geht es nach den Kritikern, um seinen Bekanntheitsgrad und nach der Strahlkraft des Vereins, für den er tätig ist. Überraschenderweise ist jedoch Mats Hummels nominiert, der zwar vom Namen sehr bekannt ist, aber bei Dortmund nicht den sichersten Eindruck hinterlassen hatte und nicht für den Europameisterschaftskader der Deutschen berücksichtigt wurde.

Wer hat dieses Jahr die besten Chancen auf den Titel?

Bei dieser Frage stößt man automatisch wieder auf die Frage, wer den größten Erfolg mit der Mannschaft hatte, denn als die größten Favoriten auf den Titel zählen mit Jude Bellingham und Vinícius Júnior gleich zwei Akteure von Real Madrid, welche die nationale Meisterschaft und die Champions League gewinnen konnten. Real Madrid ist ohne Zweifel einer der bekanntesten Vereine im gesamten Mannschaftssport.

Rodrigo Hernandez Castante, der einfach unter Rodri bekannt ist, darf sich ebenfalls Hoffnungen machen. Der Mittelfeldstratege von Manchester City gewann neben der Meisterschaft auch noch die Europameisterschaft mit Spanien. Zudem wurde er bereits zum besten Spieler der EURO 2024 geehrt.

Zum Abschluss noch ein Gedankenexperiment: Wenn sich der BVB gegen Real Madrid im Finale der Champions League durchgesetzt hätte und/oder Österreich bei der Europameisterschaft ein erfolgreicheres Turnier gespielt hätte – wäre dann Marcel Sabitzer nominiert worden? Wahrscheinlich schon!

Die 30 nominierten Spieler im Überblick

  • Hakan Çalhanoğlu (Türkei, Inter Mailand)
  • Jude Bellingham (England, Real Madrid)
  • Dani Carvajal (Spanien, Real Madrid)
  • Rúben Dias (Portugal, Manchester City)
  • Artem Dovbyk (Ukraine, Dnipro / Girona / Roma)
  • Phil Foden (England, Manchester City)
  • Alejandro Grimaldo (Spanien, Bayer Leverkusen)
  • Erling Haaland (Norwegen, Manchester City)
  • Mats Hummels (Deutschland, Borussia Dortmund)
  • Harry Kane (England, Bayern Munich)
  • Toni Kroos (Deutschland, Real Madrid)
  • Ademola Lookman (Nigeria, Atalanta)
  • Emiliano Martínez (Argentinien, Aston Villa)
  • Lautaro Martínez (Argentinien, Inter)
  • Kylian Mbappé (Frankreich, Paris Saint-Germain / Real Madrid)
  • Martin Ødegaard (Norwegen, Arsenal)
  • Dani Olmo (Spanien, Leipzig / Barcelona)
  • Cole Palmer (England, Manchester City / Chelsea)
  • Declan Rice (England, Arsenal)
  • Rodri (Spanien, Manchester City)
  • Antonio Rüdiger (Deutschland, Real Madrid)
  • Bukayo Saka (England, Arsenal)
  • William Saliba (Frankreich, Arsenal)
  • Federico Valverde (Uruguay, Real Madrid)
  • Vinícius Júnior (Brasilien, Real Madrid)
  • Vitinha (Portugal, Paris Saint-Germain)
  • Nico Williams (Spanien, Athletic Club)
  • Florian Wirtz (Deutschland, Bayer Leverkusen)
  • Granit Xhaka (Schweiz, Bayer Leverkusen)
  • Lamine Yamal (Spanien, Barcelona)

 

Andreas Nachbar