Trotz 2:0 Führung spielen die Veilchen nur Unentschieden. Dennoch darf die Austria auf einen gewonnenen Punkt stolz sein. Nach einer 2:0-Halbzeitführung, zünden die Niederländer... Bitter und ermutigend zugleich: Die Austria holt ein sensationelles 2:2 bei AZ Alkmaar!

Trotz 2:0 Führung spielen die Veilchen nur Unentschieden. Dennoch darf die Austria auf einen gewonnenen Punkt stolz sein. Nach einer 2:0-Halbzeitführung, zünden die Niederländer den Turbo und erzwingen den Ausgleich. Danach folgt ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten.

Die Aufstellung

Karl Daxbacher schickt seine Veilchen in einem 4-2-3-1 System aufs Feld. Vor Goalie Pascal Grünwald spielt die Stammverteidigung mit Klein, Margreitter, Ortlechner und Suttner. Hlinka und Mader bilden die Doppelsechs, die Flügelspieler Gorgon und Junuzovic werden von Jun unterstützt, während Barazite die, nominelle, Solospitze gibt.
Die Austria setzt die Kontertaktik überraschend gut um, doch mehr dazu später.

Der Beginn

Bereits nach fünf Minuten der erste Aufreger: Mader bringt im Strafraum Beerens zu Fall, der rumänische Schiedsrichter verzichtet allerdings auf einen Pfiff. Eine knifflige Entscheidung, die man wohl in beide Richtungen argumentieren könnte. Die Niederländer beginnen allgemein feldüberlegen, benötigen aber Fehler der Austria um zu Chancen zu kommen. Mader kommt in der 6.Minute an eine hohe Hereingabe nicht heran, aber Beerens schießt den Ball übers Tor.

Die Austria findet sich und wird selbst aktiv. Nach ungefährlichen Aktionen von Mader und Junuzovic geht die Austria nach einem Junuzovic Eckball in Führung, weil Marcellis den Ball ins eigene Tor befördert (18.). Alkmaars Versuch rasch zu antworten scheitert, da Elm einen Freistoß aus etwa 20 Metern nur knapp neben das Tor setzt (23.).

„Nur“ 2:0 zur Pause

Besser macht es die Austria: Barazite setzt sich links durch und spielt den Ball auf Jun, dessen Schuss zwar geblockt wird aber von Gorgon schließlich doch noch ins Tor befördert werden kann. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wittert die Austria ihre Chance und tritt dementsprechend auf: Ballsicher und hinten kompakt lässt man Alkmaar nur noch eine echte Chance in Hälfte 1: Die Austria verliert den Ball und Maher kann ungestört auf das Tor von Pascal Grünwald zulaufen. Der Tiroler im Kasten behält aber die Ruhe und bleibt im Duell gegen Maher Sieger. Die Austria setzt im Konter immer wieder Nadelstiche und sucht die Vorentscheidung. Letztlich muss Alkmaar mit dem 0:2 zur Pause noch zufrieden sein, weil Barazite in der Nachspielzeit aus 17 Metern knapp scheitert.

Alkmaar drückt…und wird belohnt

Die zweite Hälfte beginnt erwartungsgemäß: Alkmar drückt und schnürt die Austria ein. Weniger erwartungsgemäß: Alkmaar findet keine nennenswerte Chance vor! Die Austria schaufelt hinten alles weg, bevor es gefährlich werden könnte, allerdings sieht man nun immer seltener die so wichtigen Entlastungsangriffe und die Austria wird tief in den Sechzehner hineingedrückt. Gerade als es scheint, dass sich die Veilchen aus der Umklammerung lösen könnten, (Barazite mit einem guten Fernschuss) schlägt Alkmaar eiskalt zu.

Suttner ist hinten einmal nicht im Bilde, Lewis hat Platz, gibt den scharfen Pass in den Strafraum und Peter Hlinka kann vor Altidore nicht mehr klären und schiebt den Ball ins Tor (81.). Aber kein Vorwurf an den Slowaken, denn dieses Tor lag in der Luft und war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu verhindern. Nur zwei Minuten später kommt Alkmaar zum leider verdienten Ausgleich: Nach einem Eckball steigt Wernbloom am höchsten und bezwingt Grünwald im Tor (83.). Bemerkenswert die Reaktion der Veilchen, die nun ihrerseits die Entscheidung suchen. Allerdings bleiben die violetten Bemühungen (trotz einer gelb-roten Karte gegen Kapitän Moisander in der Nachspielzeit) unbelohnt. Allerdings kommt auch Alkmaar noch zu Einschussmöglichkeiten, sodass am Ende beide Mannschaften mit dem Remis zufrieden sein müssen

Fazit

Obwohl das Verspielen einer 2:0-Führung im ersten Augenblick enttäuschend wirken könnte, muss man doch in Betracht ziehen, dass man gegen den Tabellenführer der Eredivise auswärts eines der besten Spiele der jüngeren Vereinsgeschichte abgeliefert hat. Die Mannschaft hat toll gekämpft, und den Niederländern alles abverlangt, liegt nun mit vier Punkten auf Gruppenplatz drei, nur einen Punkt hinter Alkmaar. Metalist Kharkiv hat mit einem 4:1-Auswärtssieg gegen Malmö (ab dem Stand von 1:1 in Unterzahl!) die Ansprüche auf den Gruppensieg untermauert. Gut möglich also, das die Neuauflage der heutigen Begegnung in zwei Wochen in der Generali Arena zu einem kleinen Finale um den Aufstieg in die K.O. Phase mutiert.

Patrick Redl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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