Arsenal musste in der Champions League gegen den FC Barcelona eine bittere 0:2-Niederlage vor eigenen Publikum hinnehmen. Wir analysieren nun, wie die Mannschaft von... Arsenals Plan gegen den FC Barcelona

Arsenal FC Gunners Wappen_abseits.atArsenal musste in der Champions League gegen den FC Barcelona eine bittere 0:2-Niederlage vor eigenen Publikum hinnehmen. Wir analysieren nun, wie die Mannschaft von Arsene Wenger dies eigentlich verhindern wollte.

Arsenals Verhalten in der Defensive

Der erste Angriff Arsenals endete in Sekunde 30 in einem Einwurf tief in Barcelonas Hälfte. In diesem Moment waren vier Londoner bereits vorgeprescht. Schnell und direkt sollte es gegen den FC Barcelona gehen, das Pressing gestaltete sich in den Anfangsminuten ebenfalls hoch und aggressiv, Marc-André ter Stegen wurde früh von den Flügelstürmern angelaufen, während Giroud und Özil die Mitte zustellten. Aufgrund der hohen Pressingresistenz des deutschen Torwarts konnte der Ballbesitz jedoch oft noch gehalten werden, die hohen Bälle Ter Stegens kamen meist sehr genau. War Barcelona etwas länger am Ball wechselten die Engländer im Mittelfeldpressing zwischen 4-1-4-1, 4-2-3-1 und teilweise auch 4-4-2, die Zentrumsverdichtung war oberste Priorität.

Das Versperren der Mitte gelang auch sehr gut durch situative Mannorientierungen. Iniesta, Messi und Busquets wurden sogar gedoppelt und durch Manndecken und Fronten (man stellt sich direkt vor den Gegner um den Passweg zu versperren) wurde die Ballzirkulation beim Gegner vor allem in der Anfangsphase gut gestört. Ebenfalls als wichtig erwies sich das Zustellen der Abstöße, die nicht mehr kurz ausgespielt werden konnten. Barcelona wurde mehrmals zum Versuch von hohen Bällen oder weiten Pässen der Linie entlang gezwungen, die Arsenal sehr gut verteidigen konnte. Um die gut funktionierende Raumdeckung der Londoner zu umspielen ließ sich Busquets zwischen die Innenverteidiger fallen, die Innenverteidiger fächerten nun breit auf und konnten situativ auch aufrücken. Auch das typische Rochieren von Rakitic, Messi und Alves wurde nun verstärkt betrieben. Barcelona kam rund um die 15. Minute besser ins Spiel und hatte auch zwei Schüsse innerhalb drei Minuten. Durch vertikale Läufe von Rakitic werden nämlich Räume für Messi geöffnet, der dann vom Flügel in den Halbraum laufen und dribbeln, oder kombinieren kann. Dies gelang auch oftmals, was natürlich wenig erfreulich war für die Gunners. Da dies nie gänzlich verhindert werden kann, leitete Arsenal geschickt Messis Aktionen vom Tor weg, sodass er kaum in günstige Positionen kam beziehungsweise seine Mitspieler in solche bringen konnte. Das Gegenpressing der Londoner war situationsabhängig, oft gestaltete es sich individuell, während die umliegenden Spieler eher versuchten die Passoptionen nach vorne zu versperren.

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Hohes Pressing mit Leiten auf die Seite

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Arsenals Mittelfeldpressing im 4-1-4-1

Arsenal mit Konterfokus über die Flügel

Eigentlich hat Arsenal ja hervorragende Konterspieler, was gegen den FC Barcelona auch genutzt werden sollte. Durchbrüche über die Halbräume in Person von Sanchez, meist mit Dribblings, oder Oxlade-Chamberlain, der immer wieder geschickt wurde, sowie weiträumig aufrückende Spieler wie Ramsey und Wilshere führten immer wieder zu aussichtsreiche Aktionen, bei denen es jedoch in letzter Instanz oft an Genauigkeit fehlte. Giroud sollte am Ende dieser Angriffe stehen, Piqué konnte jedoch einige Male knapp vor dem Franzosen retten. Auch in der Verteidigung hat man vor allem mit Bellerin einen für Konter aufgrund seiner herausragenden Geschwindigkeit interessanten Spieler, der diese Eigenschaft auch im Defensivspiel gegen Alba und Neymar sehr gut einsetzte. Welbeck und Walcott, die ebenfalls für diese Interpretation des Offensivsspiels geeignet sind, kamen dann von der Bank, man hat also auch in der zweiten Reihe geeignete Spieler für schnelle Gegenstöße.

Fazit

Interessanter und guter, jedoch nicht perfekt ausgeführter Plan von Arsene Wenger, der Barcelonas Schwächen aufdeckte, jedoch aufgrund von kleinen Unsauberkeiten in Defensive und Offensive im Endeffekt nicht wirksam genug sein konnte um die individuelle Qualität vor allem in Form von Messi, Neymar, Suarez und einmal mehr Busquets in Schach zu halten.

David Goigitzer, abseits.at

David Goigitzer

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