Die Sensation ist geschafft, erstmals in der Klubgeschichte und erstmals seit Rapid 2005/2006 steht die Wiener Austria und somit ein Vertreter der österreichischen Bundesliga... Austria in der Champions League – vermeide den “Nuller-Club“

Champions League SpielDie Sensation ist geschafft, erstmals in der Klubgeschichte und erstmals seit Rapid 2005/2006 steht die Wiener Austria und somit ein Vertreter der österreichischen Bundesliga in der Gruppenphase der Champions League. Ruhm und Ehre winken jedes Jahr jenen Handvoll Mannschaften, die tatsächlich um den Gewinn der begehrtesten Klubtrophäe der Welt spielen. Die restlichen Teams freuen sich in erster Linie auf das stattliches Antrittsgeld von mittlerweile 8,6 Millionen Euro und auf die sechs Spiele auf internationalem Parkett, in denen die Spieler Erfahrung sammeln und sich positiv präsentieren können.

Leider schafft es nicht jedes Team, im Konzert der ganz Großen zu bestehen und so hat sich im Lauf der Jahre eine Vereinigung gebildet, deren Mitglieder ganz und gar Unrühmliches verbindet und worüber niemand gerne in der Öffentlichkeit spricht – 13 Mannschaften bilden derzeit den sogenannten “Nuller-Club“. Einzige Bedingung für die Aufnahme: sich aus einer Champions-League-Saison mit sechs Niederlagen und somit null Punkten aus der Gruppenphase zu verabschieden. Das, liebe Austria, gilt es mit allen Mitteln zu verhindern, eine österreichische Mannschaft im Nuller-Club reicht schließlich. Wer dies ist, wer die restlichen zwölf Mitglieder sind, welche weiteren interessanten Fakten es zu diesen Teams noch gibt und wer die bis dato die wirklich allerschlechteste CL-Mannschaft ist, wird in diesem Artikel beleuchtet.

Vom Premierenmitglied über Überraschungsmitglieder bis zum Vertreter Österreichs

Das erste Mitglied des “Nuller-Clubs“ wurde in der Saison 1997/1998 der FC Kosice aus der Slowakei. Eliminierte man im Playoff noch sensationell Spartak Moskau, setzte es gegen Manchester United, den späteren Finalisten Juventus Turin und Feyernoord Rotterdam teilweise nur knappe, aber halt doch sechs Niederlagen. Mit einem Torverhältnis von 2:13 musste man die Scham des einzig punktelosen Teams ganz vier Jahre ertragen, bis sich ein wenig erwartetes Mitglied dazugesellte: Fenerbahce. Der türkische Spitzenclub und 18-fache Meister war in der Saison 2001/2002 gegen Barcelona, den späteren Finalisten Leverkusen und Olympique Lyon eine Nummer zu klein und schied mit einem Torverhältnis von 3:12 aus.

Eine weitere Mannschaft, von der man sechs Niederlagen nicht erwartet hätte, ist Spartak Moskau, das sich nur ein Jahr nach Fenerbahce zum “Nuller-Club“ gesellte. Der russische Rekordmeister scheiterte an Valencia, Basel und dem FC Liverpool mit einem Torverhältnis von 1:18. Der Negativrekord von null Punkten und nur einem erzielten Tor sollte erst sieben Jahre später unterboten werden. Nach dem RSC Anderlecht 2004/2005 konnte mit dem SK Rapid Wien auch ein österreichischer Verein nicht widerstehen und trat mit Niederlagen gegen Bayern München, Juventus Turin und den FC Brügge als fünftes Mitglied dem “Nuller-Club“ bei.

Einmalig gegen den späteren Champion und ein neuer trauriger Rekord

Nachdem Lewski Sofia 2006/2007 den Rekord von Spartak Moskau mit null Punkten und einem erzielten Tor mit Niederlagen gegen Chelsea, Barcelona und Werder Bremen eingestellt hat, scheiterte mit Dynamo Kiew ein Jahr später erstmals ein Team mit sechs Niederlagen unter anderem gegen den späteren Titelgewinner. Manchester United konnte die Trophäe nach dem Finalsieg gegen Chelsea stemmen, der AS Roma und Sporting Lissabon hießen die weiteren Gegner der Ukrainer. Nach einem Jahr Pause gesellte sich Mitglied Nummer acht mit einem neuen Rekord dazu: Maccabi Haifa konnte gegen Girondins Bordeaux, den späteren Finalisten Bayern München und Juventus Turin kein einziges Tor erzielen, eine bis dato unerreichte Leistung.

Nach Premierenduo ein Premierentrio und „worst of the worst“

2010/2011 gab es eine Premiere und das runde Jubiläum zu feiern: erstmals scheiterten in einer Saison gleich zwei Mannschaften mit null Punkten in der Gruppenphase, die Zahl der Mitglieder wuchs somit auf zehn an. Die traurigen Protagonisten waren Partizan aus Serbien und der MSK Zilina aus der Slowakei. Gegen Letzteren schaffte Spartak Moskau das Kunststück, als bis dato einzige Mannschaft sowohl im “Nuller-Club“ Mitglied als auch Gruppengegner eines weiteren Mitglieds zu sein.

Nur ein Jahr später dachten sich Otelul Galati aus Rumänien, etwas überraschend Villareal aus dem Land des regierenden Welt- und Europameisters Spanien und mit Dinamo Zagreb der kroatische Serienmeister, die Premiere der Vorsaison lässt sich noch toppen und so beendeten erstmals drei Teams die Gruppenphase mit null Punkten im Gepäck. Damit nicht genug, setzte sich Dinamo Zagreb mit teils heftigen Niederlagen gegen Real Madrid, Lyon und Ajax Amsterdam mit einem Torverhältnis von 3:22 an die Spitze des “Nuller-Club“ und darf sich mit dem zweifelhaften Titel „Schlechteste Mannschaft in einer CL-Saison“ schmücken.

Die Mannschaften des “Nuller-Club“ tabellarisch:

 

MannschaftSaison

Gegner

Tore +

Tore –

Tordiff.

Dinamo Zagreb2011/12

Real, Lyon, Ajax

3

22

-19

Spartak Moskau2002/03

Valencia, Basel, Liverpool

1

18

-17

Lewski Sofia2006/07

Chelsea, Barcelona, Bremen

1

17

-16

MSK Zilina2010/11

Chelsea, Marseille, Spartak

3

19

-16

Dynamo Kiew2007/08

Man. U. (CL-S), AS Roma, Sporting

4

19

-15

RSC Anderlecht2004/05

Inter, Bremen, Valencia

4

17

-3

FC Villareal2011/12

Bayern (CL-F), Napoli, Man. C.

2

14

-12

Rapid Wien2005/06

Bayern, Juventus, Brügge

3

15

-12

FC Kosice1997/98

Man. U., Juventus (CL-F), Feyernoord

2

13

-11

Partizan Belgrad2010/11

Schachtar Donezk, Arsenal, Braga

2

13

-11

Fenerbahce Istanbul2001/02

Barcelona, Leverkusen (CL-F), Lyon

3

12

-9

Maccabi Haifa2009/10

Bordeaux, Bayern (Finalist), Juventus

0

8

-8

Otelul Galati2011/12

Benfica, Basel, Man. U.

3

11

-8

CL-S… CL-Sieger           CL-F…CL-Finalist

Autor: Christian Ditz, abseits.at

Christian Ditz

Keine Kommentare bisher.

Sei der/die Erste mit einem Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert