Champions-League-Ranking: Wer steht wo? (Plätze 10 bis 6)
Champions League 19.September.2012 Ral 0
Am 18.09. startet die Champions League in ihre Jubiläumssaison. Der wohl wichtigste und lukrativste Vereinswettbewerb der Welt wird zwanzig. 32 Mannschaften werden um die Europäische Krone streiten. Auf welchem Platz stehen die einzelnen Vereine im Vergleich zu den anderen Teilnehmern und wer sind die Topfavoriten? Dieses Ranking soll Antworten geben.
Platz 10: Zenit St. Petersburg
Der russische Meister setzte nach anfänglicher Zurückhaltung zu guter Letzt ein Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt. Mit Hulk und Axel Witsel kommen zwei Spieler für wahnwitzige 85 Millionen. Aufgrund dieses Ablöseirrsinns ist die Qualität und internationale Konkurrenzfähigkeit der Russen immens gestiegen. Zenit verfügt plötzlich über eine der stärksten Offensivreihen Europas, denn neben Hulk gibt es ja auch noch Danny und Aleksandr Kerzhakov. Das Mittelfeld ist zudem extrem spielstark und auch die Abwehr ist mit Bruno Alves und Domenico Criscito überdurchschnittlich besetzt. Für den ganz großen Coup wird es dieses Jahr sicherlich nicht reichen, denn dafür gibt es innerhalb der Mannschaft noch zu viele Unwägbarkeiten. Der Einzug in das Viertelfinale kann aber durchaus als realistisches Ziel angepeilt werden.
Player to watch; Die Frage mit dem der Erfolg von Zenit steht und fällt ist, ob sich das brasilianische Sturmmonster Hulk in Russland zu Recht finden wird.
Platz 9: Paris St. Germain
Ähnlich wie bei Zenit St. Petersburg ist auch dem neureichen Pariser Club der Einzug in das Finale oder gar der Triumph in der Königsklasse dieses Jahr (noch) nicht zuzutrauen. Eine große Anzahl an internationalen Topspielern, wie sie im Pariser Kader zweifellos vorhanden ist, garantiert eben nicht automatisch Titel. Beispielhaft steht dafür der zweite Platz in der letzten Saison in Frankreich, vor der die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti bereits als Topfavorit galt. Die große Frage ist, ob das Team eine Balance findet, denn im Mittelfeld steht, mal abgesehen von Javier Pastore, eher nur Durchschnittsware zur Verfügung. Das brasilianische Supertalent Lucas Moura stößt erst in der Winterpause zum Kader und die italienische Mittelfeld-Hoffnung Marco Verratti ist erst 19 Jahre alt. Wächst die Mannschaft jedoch zusammen und gelingt die Integration von enfant terrible Zlatan Ibrahimovic, ist mit dieser Mannschaft einiges möglich.
Player to watch: Der argentinische Mittelfeld-Star Javier Pastore soll dieses Jahr mit der Erfahrung der Champions League im Rücken, den Sprung zum Weltklassespieler schaffen.
Platz 8: Juventus Turin
Die „alte Dame“ verfügt mit Claudio Marchisio, Arturo Vidal und natürlich Andrea Pirlo über eine der stärksten Mittelfeldreihen in ganz Europa. Auch im Abwehrbereich findet sich mit Giorgio Chiellini und dem brasilianischen Neuzugang Lucio europäische Spitzenklasse. Torwart-Legende „Gigi“ Buffon ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Der Mannschaftsteil, der auf internationalem Niveau wohl die größten Kopfschmerzen bereiten wird, ist der Angriff. Weder Edin Dzeko, noch Robin van Persie oder Fernando Llorente konnten verpflichtet werden. So muss sich „Juve“ mit Niklas Bendtner als zentrale Spitze zufrieden geben. Der Däne konnte bei der Europameisterschaft zwar zeigen, dass er durchaus gehobenes, internationales Niveau verkörpert, jedoch hat er dies auf Vereinsebene bisher noch nicht nachweisen können.
Player to watch: Wenn man über die besten defensiven Mittelfeldspieler der Welt diskutiert, fällt sein Name so gut wie nie. Obwohl der Chilene Arturo Vidal die seltene Gabe besitzt, Zweikampfstärke, physische Präsenz, Spielintelligenz, Technik und Torgefahr in sich zu vereinen.
Platz 7: FC Arsenal
Und täglich grüßt in London das Murmeltier: Auch in dieser Saison muss der FC Arsenal mit Robin van Persie und Alex Song zwei seiner besten Spieler abgeben. Im Vergleich zu den letzten Jahren, setzt Arsene Wenger diese Saison jedoch auf Topspieler als Ersatz. Nicht, wie sonst, auf junge, entwicklungsfähige Akteure. Mit den Transfers von Oliver Giroud, Lukas Podolski und Santi Cazorla scheint bei Arsenal ein Paradigmenwechsel eingesetzt zu haben. Die neu-zusammengesetzte Offensive scheint sich, wenn man die ersten Ligaspiele heranzieht, auch bereits gefunden zu haben. Auch im defensiven Mittelfeld stehen Wenger mit Abou Diaby und Jack Wilshere Klassespieler zur Verfügung. Einzig die Innenverteidigung mit Thomas Vermaelen und Per Mertesacker wirkt nicht immer sattelfest. Das Erreichen des Viertelfinales dürfte für Arsenal das Minimalziel darstellen und sollte auch machbar sein.
Player to watch: Der junge, englische Mittelfeldspieler Jack Wilshere schien vor eineinhalb Jahren auf dem Sprung zu einem der Besten auf seiner Position. Nach extremem Verletzungspech, greift er dieses Jahr wieder neu an.
Platz 6: Manchester United
Nach dem blamablen Vorrunden-Aus der letzten Champions-League-Saison, wollen Sir Alex Ferguson und sein United dieses Jahr wieder voll angreifen. Mit der Verpflichtung von Shinji Kagawa und vor allem Robin van Persie untermauerte die Trainer-Legende dieses Ziel. Auch Superstar Wayne Rooney spielt trotz oft anders lautender Gerüchte immer noch bei den „Red Devils“. Die Offensive ist also erstklassig besetzt und kann das Old Trafford durchaus begeistern. Sorgen bereitet jedoch die Abwehr: Nemanja Vidic und Rio Ferdinand galten Jahre lang als das beste Innenverteidiger-Duo in Europa. Beide sind mittlerweile aber in die Jahre gekommen. Viele Verletzungen haben in den letzten drei Jahren bei beiden Spritzigkeit gekostet. Der spanische Keeper David de Gea konnte die in ihn gesetzten Erwartungen letzte Saison noch nicht erfüllen. Falls bei ihm jedoch endlich Konstanz einkehren sollte, könnte er sich aber zu einem Rückhalt entwickeln. Die Frage ist, ob man ihm die Zeit dazu gibt.
Player to watch: Nachdem auch er letzte Saison mit der Dortmunder Mannschaft untergegangen ist, will Shinji Kagawa dieses Jahr seine Tauglichkeit auf höchstem Niveau unter Beweis stellen.
Ral, abseits.at
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