CL-Achtelfinal-Vorschau: Bayerns erster Schritt zur Titelverteidigung und eine schwere Aufgabe für den AC Milan
Champions League 19.Februar.2014 OoK_PS 0
Die Champions League erwacht aus dem Winterschlaf und startet in die heiße KO-Phase. Abseits.at blickt auf die Achtelfinalpaarungen.
Arsenal – Bayern München
Letztes direktes Duell: 2:0 und 1:3 (Champions-League-Achtelfinale 2012/13)
Noch nie ist es einer Mannschaft gelungen, den Titel in der Champions League zu verteidigen. Der FC Bayern München jedoch hat gute Chancen, dieses Kunststück zu vollbringen, zumindest wenn man den Buchmachern Glauben schenkt.
Wie im Vorjahr stellt sich den Bayern im Achtelfinale Arsenal in den Weg. Damals schieden die Gunners zwar aus, trugen in München jedoch einen 2:0-Sieg davon. Im Anschluss an diese Pleite stellten die Bayern einen neuen Rekord in der Königsklasse auf und gewannen zehn Spiele in Folge. Diese Serie endete erst im vergangenen Dezember, als mit Manchester City abermals ein englischer Verein in der Allianz Arena gewann.
Arsenal traf in der Gruppenphase mit Borussia Dortmund bereits auf einen Bundesligavertreter. Die Borussen behielten in London die Oberhand, womit Arsenal bereits das dritte Heimspiel en suite gegen eine deutsche Mannschaft verlor.
Sollten sich die Bayern abermals durchsetzen, würde Arsenal schon zum vierten Mal hintereinander nicht das Viertelfinale erreichen. Letztmalig war dies 2009/10 der Fall, als man in der Runde der letzten Acht schließlich dem FC Barcelona unterlag.
In der Premier League befindet sich Arsenal zwar im Titelkampf, doch die letzten Ergebnisse lassen die Fans bereits befürchten, dass ihr Herzensverein erneut im Februar alle Meisterchancen verspielen könnte. Immerhin gelang am Wochenende gegen Liverpool im FA-Cup die Revanche für das 1:5-Debakel eine Woche zuvor.
Die Bayern haben den nächsten Meistertitel hingegen bereits so gut wie in der Tasche, lediglich der Zeitpunkt der Tellerübergabe ist noch offen. Damit können David Alaba und seine Kollegen volles Augenmerk auf die Champions League richten, wo man zum sechsten Mal in Folge im Achtelfinale steht.
Während die Bayern den am Gesäß operierten Franck Ribery vorgeben müssen, muss Arsenal wegen eines Kreuzbandrisses auf Theo Walcott verzichten und auch Neuzugang Kim Källström verletzte sich noch vor seinem ersten Pflichtspieleinsatz.
Ein Wiedersehen der ganz besonderen Art gibt es für Bayerns deutsche Nationalspieler. Mit Per Mertesacker, Lukas Podolski und Mesut Özil verdingen sich mittlerweile bereits drei DFB-Kicker an der Themse. Ebenfalls bei den Gunners zum Einsatz kommen könnte zudem der deutsche Nachwuchsnationalspieler Serge Gnabry.
AC Milan – Atlético Madrid
Bisher keine direkten Duelle
Nur noch der AC Milan hält in der Champions League die italienischen Fahnen hoch. Sowohl Juventus Turin als auch Napoli verabschiedeten sich als Tabellendritte in die Europa League – und das, obwohl beide Mannschaften in der Serie A deutlich besser als Milan dastehen.
Gelingt den Rossoneri nicht das mittelgroße Fußballwunder und sie gewinnen den Bewerb, werden sie in der kommenden Saison definitiv nicht in der Champions League vertreten sein. Sogar die Teilnahme an der Europa League steht momentan in den Sternen, rangiert man doch nur im grauen Mittelfeld der Liga und weist einige Punkte Rückstand auf die internationalen Startplätze auf.
Nicht zuletzt deswegen wurde nach langem Hin und Her Massimiliano Allegri als Coach abgelöst und als sein Nachfolger die Milan-Legende Clarence Seedorf präsentiert. Unter dem Niederländer läuft es zwar auch alles andere als rund, aber zumindest eine gewisse Steigerung des Spielniveaus lässt sich konstatieren.
Während Winterneuzugang Keisuke Honda in der Champions League nicht eingesetzt werden darf, erhofft man sich bei Milan Impulse von Michael Essien und Adel Taarabt, die im Januar von Chelsea respektive Fulham in die Modemetropole gewechselt sind. Fraglich ist hingegen der Einsatz von Kaká, während Robinho, Stephan El Shaarawy und Cristian Zapata verletzungsbedingt gar nicht erst im Kader stehen.
Milan, das sich erst über das Playoff qualifizierte, musste in den vier Heimspielen zwar nur einen Gegentreffer hinnehmen, hat aber auch nur eine seiner letzten acht Heimpartien gegen spanische Gegner gewonnen – letzte Saison mit 2:0 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Barcelona.
Ganz anders stellt sich die Situation bei Atlético Madrid dar. Die Spanier kämpfen mit Barcelona und Stadtrivale Real um die Meisterschaft und ließen auch in der Champions League bis dato nichts anbrennen. Weder Porto, noch Zenit St. Petersburg oder die Wiener Austria konnten die Mannen von Diego Simeone ernsthaft in Verlegenheit bringen, sodass sie als unangefochtener Gruppensieger aufstiegen.
Sollte Atlético die Hürde Milan nehmen, würde man zum ersten Mal seit 1997 in das Viertelfinale der Champions League vordringen. Damals schnürte Simeone noch selbst die Fußballschuhe für die Rojiblancos.
Um für die großen Aufgaben bereit zu sein, rüstete der zweifache Europa-League-Sieger im Winter das Mittelfeld noch einmal auf. Aus Wolfsburg kam Diego, der bereits zuvor für die Madrilenen gekickt hatte, zudem einigte man sich mit Metalist Kharkiv auf eine Leihe des Argentiniers José Ernesto Sosa.
OoK_PS, abseits.at
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