Am 3.Juni 2017 um 20.45 Uhr findet im Principality Stadium, früher Millennium Stadium, das Champions League Finale statt. In Cardiff, der Hauptstadt von Wales,... CL-Finale: Drei Gründe für einen Erfolg von Real Madrid

Zinedine Zidane - Frankreich

Am 3.Juni 2017 um 20.45 Uhr findet im Principality Stadium, früher Millennium Stadium, das Champions League Finale statt. In Cardiff, der Hauptstadt von Wales, trifft der italienische Rekordmeister Juventus Turin auf den Titelverteidiger Real Madrid. Nachfolgend eine Auflistung von drei guten Gründen, die für eine Titelverteidigung der Champions League von Real Madrid sprechen.

Grund 1: Königlicher Kader

Real Madrid verfügt aktuell über den wohl besten Kader im europäischen Vereinsfußball. Egal wer in dieser Saison bei den Königlichen von Beginn an gespielt hat, jeder Spieler brachte in der Regel seine Leistung und zeigte, warum er sich einen Platz in der Mannschaft verdient.

Von 24 Akteuren im Kader spielte jeder Einzelne in dieser Spielzeit. Nur drei Spieler kamen in weniger als 15 Partien zum Einsatz. Zum einer der dritte Torhüter Rubén Yáñez und zum anderen der dauerverletzte Linksverteidiger Fábio Coentrão sowie dritter Mittelstürmer Mariano Díaz.

Gleichzeitig hat bis auf Coentrão jeder Feldspieler des Hauptstadtklubs mindestens einmal in dieser Saison getroffen. Das heißt 20 verschiedene Akteure waren für die Treffer von Real Madrid verantwortlich – das ist europaweiter Rekord! Im Vergleich: Bei Juventus Turin waren es 17 verschiedene Torschützen, beim FC Bayern 16 und beim FC Chelsea 15.

Die interne Torschützenliste untermauert die enorme Qualität des Kaders. Mit Álvaro Morata (20), Isco (11) und James Rodríguez (11) zählen gleich drei Akteure, die meist nicht von Beginn an ran dürfen, zu den besten fünf Torschützen im Team. Selbst Kapitän Sergio Ramos machte sich als Goalgetter in dieser Spielzeit einen Namen. Der 31-jährige Innenverteidiger hat beeindruckende zehn Treffer auf seinem Konto, wobei anzumerken ist, dass diese Tore zumeist sehr wichtige oder entscheidende waren. Real Madrid ist also immer für einen Treffer gut.

Ramos über die Wichtigkeit eines eigenen Tores im Finale: „Das Beste an Juventus ist das Kollektiv. Es wird ein hartes Spiel. Es wäre wunderbar, mit einem Tor einen weiteren magischen Moment zu erleben. Aber wenn ich entscheiden müsste, würde ich lieber den Sieg anstatt ein Tor nehmen. Wir hoffen, dass sich das Spiel vor der Nachspielzeit entscheiden lässt. Die Leute sollen es genießen. Mit dem Double können wir Historisches schaffen. Das als Besessenheit zu betrachten, wäre aber nicht gut.“ (~ Realtotal.de)

Grund 2: Ausnahmekönner Ronaldo

Wie so oft steht auch in dieser wichtigen Partie ein Spieler besonders im Blickpunkt. Die Rede ist vom viermaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo. Der Portugiese ist nach einer eher „mittelmäßigen“ ersten Saisonhälfte wieder richtig in Form gekommen und könnte im Finale in Cardiff den Unterschied ausmachen.

Der 32-jährige Portugiese hat wettbewerbsübergreifend 40 Treffer auf seinem Konto. Er war derjenige, der Real Madrid in dieser Champions League Saison überhaupt so weit gebracht hat. Im Viertelfinale gegen Bayern München sowie im Halbfinale gegen Atlético Madrid schoss der Superstar Real Madrid mit seinen insgesamt acht Treffern fast im Alleingang ins Finale. Der amtierende Europameister ist in den entscheidenden Momenten immer mit seinen Toren da und somit sehr wertvoll für die Mannschaft rund um Trainer Zinédine Zidane.

Ronaldo vor dem großen Finale: „Ich fühle mich gut, physisch besser als in den letzten zwei, drei Jahren. Da spielte ich auch mehr. Man gewinnt ein Finale, indem man Tore schießt und nicht leidet. Das ist der Schlüssel. Die Meisterschaft hat uns sehr beruhigt und jetzt haben wir eine einmalige Chance. Wir müssen mit Demut ins Spiel gehen, aber nicht mit zu viel. Wir müssen unsere Einstellung und unseren Charakter zeigen. Und zeigen, wer besser ist. Und meiner Meinung nach sind wir das. Aber wie gesagt: Das müssen wir zeigen, denn Juventus ist eine exzellente Mannschaft. Doch wir sind es auch. Ich habe das Gefühl, dass wir gewinnen werden, wenn wir ein gutes Spiel machen.“ (~ Realtoal.de)

Genau diesen Spieler besitzt Juventus nicht. Die Italiener verfügen zwar mit Gonzalo Higuaín und Paulo Dybala über Weltklasse-Angreifer in der Offensive, aber eben über keinen Akteur, der sich auf dem Niveau eines CR7 befindet. Dieser Faktor könnte möglicherweise über 90 Minuten ein entscheidender werden.

Grund 3: Erfahrung in Endspielen

Das Weiße Ballett verfügt über eine enorme Erfahrung in Sachen Finalspiele. Die Madrilenen stehen zum dritten Mal innerhalb von nur vier Jahren im Endspiel der Champions League, Juve nur einmal. Kein anderer Verein dominierte in den letzten Jahren die Königsklasse so, wie es Real Madrid tat. Der frisch gebackene spanische Meister kennt das Gefühl gut, in so einem Finale zu stehen und dort seine Leistung zu bringen. Die meisten Spieler im Kader der Königlichen waren in beiden Finalpartien mit dabei, als Madrid in Lissabon (2014) und Mailand (2016) den zehnten beziehungsweise elften Titel in der Vereinsgeschichte einfuhr. Real hat die historische Chance als erste Mannschaft überhaupt, die Champions League Trophäe zu verteidigen, keinem anderen Verein ist das bislang gelungen. Die Akteure wissen wie sie mit der Erwartungshaltung umgehen müssen und haben daher eine gewisse Routine.

Innenverteidiger Raphaël Varane über das dritte Finale innerhalb von vier Jahren: „Wir haben die Erfahrung aus zwei Endspielen und Vertrauen in unser Spiel. Wir wissen, dass wir viel arbeiten müssen, um Titel zu gewinnen. Talent allein reicht nicht. Und wir brauchen jedermann. Fußball ist ein Mannschaftssport.“ (~ Realtotal.de)

Stichwort Druck: Die Spieler der Königlichen haben nicht den Druck, wie ihn möglicherweise einige Juventus-Akteure haben. Für Gianluigi Buffon (39), Andrea Barzagli (36), Stephan Lichtsteiner (33) oder Giorgio Chiellini (32) werden sich nicht mehr viele Möglichkeiten ergeben, um den begehrtesten Pokal im europäischen Vereinsfußball zu gewinnen. Für diese Spieler ist es eine einzigartige Chance. Eine Chance die vielleicht besondere Kräfte in den Akteuren auslöst, oder eben auch enormen Druck mit sich bringt, der in entscheidenden Situationen, beispielsweise einem Elfmeterschießen zu groß werden könnte.

Trotzdem nur EIN Spiel

Das waren drei gute Gründe, die für eine Titelverteidigung von Real Madrid sprechen. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass es sich um ein Endspiel handelt, in dem bekanntlich alles möglich ist. Auch Juventus besitzt eine gute Mannschaft, die ohne weiteres die Champions League gewinnen kann. Ob die Alte Dame allerdings gegen diese schlagfertige, eingespielte Truppe um Trainer Zinédine Zidane bestehen kann, wird sich zeigen.

Alexander Friedl, abseits.at

Alexander Friedl

Schwerpunkt spanische Liga • Redakteur Sport Business Magazin • Projektmanagement FUSSBALL KONGRESS • Twitter: @alexfriedl_2

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