Der Beste der Welt und trotzdem bescheiden – wieso die Superserie des Lionel Messi kein Ende nehmen wird…
Champions League 2.November.2011 Daniel Mandl 0
12 Tore, 8 Tore, 9 Tore – Der 24-jährige Argentinier Lionel Messi wurde in den letzten drei Saisonen jeweils Torschützenkönig in der UEFA Champions League. Gestern traf der Weltfußballer in Prag gegen Viktoria Plzen dreimal, führt nun mit fünf Saisontoren erneut die Schützenliste der Champions League an. Dass Messi bereits zu den ganz Großen zählt, ist kein Geheimnis – seine unglaubliche Beständigkeit könnte ihn aber zu einem absoluten Fußballmessias machen!
Der 65-fache argentinische Nationalspieler war in den letzten Jahren nicht nur der beste Fußballer der Welt, sondern auch der gefährlichste. In der Saison 2009/10 gelangen Messi 49 Pflichtspieltore für den FC Barcelona, in der Saison 2010/11 waren es 53. Wenn Messi mal zwei, drei Spiele am Stück nicht trifft, beginnt man in Katalonien nervös zu werden. Allerdings antwortet der 169cm große Offensivallrounder zumeist mit Doppelpacks oder Hattricks in den nächsten Spielen. So geschehen in den letzten Wochen: Im Heimspiel gegen Viktoria Plzen, sowie in den Ligaspielen gegen Sevilla und Granada traf Messi nicht. Dann aber besorgte er einen lupenreinen Hattrick gegen Real Mallorca und einen weiteren Hattrick gestern in Prag – sechs Tore innerhalb von 168 Minuten… Insgesamt steht Messi in der laufenden Saison bereits wieder bei 22 Toren, davon gleich vier Hattricks.
Mama, ich geh‘ schnell kicken!
Der Argentinier ist unersättlich und – was für Stars seines Kalibers untypisch ist – absolut nicht gewillt sich schonen zu lassen. Egal wie unwichtig die Partie für den FC Barcelona auch ist, Messi will spielen, Messi will treffen. Nicht weil er sich irgendwo profilieren möchte, sondern weil er es einfach will, weil ihm das Spiel Spaß macht. Beobachtet man auf dem Platz die Leichtfüßigkeit, Mimik und Gestik des kleinen Südamerikaners hat man immer wieder das Gefühl, dass er nur schnell loszog, um ein bisschen zu kicken und rechtzeitig zum Abendessen wieder zu Hause ist. Diese Spielfreude, aber auch seine Einstellung zum Sport machen den in Rosario geborenen Angreifer zum besten Fußballer der Welt.
Bescheiden und zurückgezogen
Seine Einstellung unterscheidet ihn von zahlreichen anderen Weltklassefußballern. Messi lebt bescheiden, fuhr bis vor kurzem trotz großem finanziellen Reichtums einen Mittelklassewagen, lässt die Medien nicht an seinem Privatleben teilhaben. Skandale und pikante Fotos mit flüchtigen Damenbekanntschaften gibt es vom kleinen Argentinier nicht – Job ist Job, privat ist privat. Und damit fuhr Messi bisher gut. Selbst wenn er sportlich Woche für Woche für Furore sorgt, ist es um den Privatmenschen Messi ruhig. Er hat die Möglichkeit sich zurückzuziehen und die meisten Leute akzeptieren seinen Wunsch nach Privatsphäre.
Skandale als Bremse? Nicht bei Messi!
Dies ist ein nicht unwichtiger Faktor dafür, dass Messi so gut spielt. Betrachtet man die Karrieren früherer Weltfußballer, findet man immer wieder Skandale abseits des Platzes, die die Leistungen der Spieler nachhaltig beeinträchtigten. So etwa die Fortgeh- und Alkoholexzesse des zweifachen Weltfußballers Ronaldinho, der mittlerweile wieder in Brasilien kickt. Oder auch die psychischen Probleme des dreifachen Weltfußballers Ronaldo, die medial ausgeschlachtet wurden. Andere Spieler schaffen es wiederum einfach nicht, die Klasse aus ihrer Weltfußballersaison zu halten: Kaká, Luis Figo und George Weah sind bzw. waren zweifelsohne Zeit ihrer Karriere Weltklassefußballer, hatten aber allesamt Phasen, in denen sie nicht unter den zehn oder zwanzig Besten des Planeten waren. Im Schatten Messis steht aktuell vor allem Cristiano Ronaldo: Der Portugiese ist ebenso wie Messi enorm beständig, erlangt aber nicht Messis Ruhm, weil er auf Klubebene aktuell zu wenig gewinnt.
Kein Ende in Sicht
Zusammenfassend: Es gibt keine Skandale, es gibt keine Anzeichen dafür, dass Barcelonas Vorherrschaft in Europa in Bälde gebrochen wird und es gibt weiterhin einen Lionel Messi, der Spaß am Fußballspielen hat und weitestgehend verletzungsfrei bleibt. Diese Mischung kann nur bedeuten, dass der Argentinier auch in Zukunft stetig zu den weltbesten Fußballern gehören wird bzw. vielleicht sogar auf Dauer der weltbeste Fußballer bleibt. Der wohl behütete Sohn eines italienischen Emigranten ist und bleibt ein hochprofessionelles Phänomen des internationalen Fußballgeschäfts, ein Einbruch des Dribbelkünstlers ist nicht in Sicht und so darf man sich auch in den nächsten Jahren auf Supertore des Argentiniers freuen.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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