Nach rund zwei Monaten Pause öffnet die Königsklasse des europäischen Vereinsfußballs wieder ihre Pforten und startet mit dem Achtelfinale in das Jahr der Europameisterschaft.... Vorschau auf das Achtelfinale der Champions League, Teil 2

Nach rund zwei Monaten Pause öffnet die Königsklasse des europäischen Vereinsfußballs wieder ihre Pforten und startet mit dem Achtelfinale in das Jahr der Europameisterschaft. Mannschaften aus neun verschiedenen Nationen kämpfen um ein Ticket für das Viertelfinale, erstmals sind auch Clubs aus der Schweiz und Zypern mit von der Partie. Mit drei Teams stellt Italien heuer die meisten Achtelfinalisten, wobei in den letzten Jahren in dieser Runde für die Vertreter des Calcio zumeist schon Endstation war.

CSKA Moskau – Real Madrid  (Dienstag, 18:00)

Noch keine direkten Duelle

Während Real Madrid in der heimischen Meisterschaft von Sieg zu Sieg und Richtung Titel eilt – am Samstag gab es ein 4:0 gegen Racing Santander – befindet sich CSKA Moskau noch in der langen Winterpause, während der man auf dem zweiten Platz der russischen Liga rangiert. Unterschiedlicher könnten die Vorraussetzungen also kaum sein und auch das Wetter scheint es mit Real gut zu meinen, denn mittlerweile herrschen im Osten Europas nicht mehr so extrem tiefe Temperaturen, wie noch in den letzten Wochen.

Real Madrid musste in der gesamten Saison erst drei Niederlagen hinnehmen, davon jedoch zwei gegen den großen Rivalen aus Barcelona. Dennoch verfügt man über einen komfortablen Vorsprung in der Primera División, nicht zuletzt, weil Christiano Ronaldo in 23 Meisterschaftsspielen bereits 28-mal traf. Auch die Gruppenphase der Champions League wurde ohne Punktverlust beendet, während CSKA Moskau hier deutlich mehr zu kämpfen hatte und sich erst mit einem Last-Minute-Sieg bei Inter Mailand für das Achtelfinale qualifizierte. Verlassen hat die Russen der langjährige Paradestürmer Vágner Love, er kehrte in seine Heimat Brasilien zurück. Im Gegenzug wurde unter anderem der Schwede Pontus Wernbloom von Alkmaar verpflichtet.

 

Napoli – Chelsea (Dienstag, 20:45)

Noch keine direkten Duelle

Napoli, das sich erstmals überhaupt in seiner Vereinsgeschichte für die Champions League qualifizieren konnte, lieferte beim Debüt eine mehr als vorzeigbare Leistung ab und ließ Villarreal sowie das hoch gehandelte Manchester City hinter sich. Großen Anteil daran hatte der aus Marek Hamsik, Ezequiel Lavezzi und Edinson Cavani bestehende Traumsturm, der wohl mit zum besten zählt, was europäische Sturmreihen derzeit zu bieten haben. In der Serie A läuft es nach sehr gutem Beginn hingegen nur mäßig erfolgreich, nach einem ständigen Auf und Ab befinden sich die Mannen vom Vesuv derzeit auf dem fünften Rang, konnten zuletzt aber mit einem 3:0 bei der Fiorentina aufhorchen lassen.

Chelsea befindet sich in der Premier League ebenfalls auf dem fünften Zwischenrang und kämpft mit Arsenal, Newcastle und Liverpool darum, nicht erstmals seit der Saison 2002/03 die Champions League zu verpassen. Das Team von André Villas-Boas konnte seit vier Spielen nicht mehr gewinnen, am Wochenende kamen die Londoner gegen Birmingham auf eigenem Platz nur zu einem Remis. Der portugiesische Trainer konnte jenen begeisternden Fußball, den der FC Porto unter seiner Regie in den vergangenen Jahren praktiziert hatte, noch nicht ansatzweise seiner neuen Mannschaft beibringen und steht gegen Napoli gewiss mehr unter Druck, als sein Gegenüber Walter Mazzarri, der aufgrund unangemessenen Verhaltens im Spiel gegen Villarreal für das Achtelfinale gesperrt wurde.

 

Basel – Bayern München (Mittwoch, 20:45)

Letztes direktes Duell: 1:2 und 0:3 (Champions League Gruppenphase 2010/11)

Die Unterschiede könnten größer nicht sein, denn während für den FC Basel vielleicht das Spiel der Vereinsgeschichte wartet, geht es für Bayern München um nichts anderes als um den Aufstieg, um den Traum vom Finale im eigenen Stadion weiter leben zu können. Beide Mannschaften nahmen im Winter keine großen Kaderveränderungen vor, bei den Schweizern ist lediglich die Rückkehr von Philipp Degen erwähnenswert, die Bayern verzichteten gänzlich auf Transfers.

Basel konnte im neuen Jahr bisher zwei Spiele absolvieren, die beide Remis endeten. Zum Rückrundenauftakt gab es ein 0:0 gegen Sion, das Spiel in Lausanne musste witterungsbedingt abgesagt werden und am Donnerstag kam man im Spitzenspiel bei den Young Boys Bern zu einem 2:2, wobei man erst in der Nachspielzeit ausgleichen konnte. Die von Heiko Vogel trainierte Mannschaft liegt damit in der Super League weiterhin komfortabel an der Spitze.

Davon kann der FC Bayern nur träumen, denn die Münchner befinden sich in der Bundesliga lediglich auf dem dritten Platz und weisen schon vier Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund auf. Am Samstag reichte es in Freiburg nur zu einem torlosen Remis, wobei abermals die fehlende Dynamik augenscheinlich war. Den Münchnern wird vermutlich in beiden Spielen gegen Basel Bastian Schweinsteiger verletzungsbedingt fehlen.

 

Olympique Marseille – Inter Mailand (Mittwoch, 20:45)

Letztes direktes Duell: 1:0 und 1:0 (UEFA Cup Viertelfinale 2003/04)

Inter steht in der Serie A derzeit so schlecht da, wie schon seit Jahrzehnten nicht. Bereits zehn Niederlagen mussten hingenommen werden, am Freitag gingen die Nerazzuri sogar zuhause gegen Nachzügler Bologna mit 0:3 unter, den letzten Sieg konnte Inter vor rund einem Monat gegen Lazio Rom feiern. Nach einem sehr schwachen Saisonstart wurde der nur kurze Zeit im Amt befindliche Gian Piero Gasperini entlassen und ihm folgte Claudio Ranieri nach, der zunächst einen Aufwärtstrend bewirken konnte, zuletzt aber ebenfalls von Niederlage zu Niederlage stolperte. 33 Gegentore sprechen zudem eine deutliche Sprache, nur wenige Mannschaften der Serie A weisen derzeit eine schwächere Abwehr als Inter auf.

In Marseille läuft es nach einem äußerst schwachen Saisonstart nun wieder nach Wunsch, denn der Champions League-Gewinner von 1993 ist wettbewerbsübergreifend seit Ende November ungeschlagen und konnte sich  mittlerweile in der Ligue 1 auf den vierten Platz noch vorne arbeiten, befindet sich jedoch rund elf Zähler hinter Tabellenführer Paris Saint Germain. Die Wintertransferzeit verlief ruhig, nur Lucho González  wechselte zurück zum FC Porto. Angesichts der Unform des Kontrahenten aus Mailand besteht somit die große Chance, auf europäischer Ebene wieder einmal aufzuzeigen.

OoK_PS, abseits.at

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