Vorschau | Maribor trifft auf Sporting und Tottis Römer empfangen CSKA
Champions League 17.September.2014 David Kühhas 0
Der erste Spieltag der UEFA Champions League Gruppenphase bietet bereits zahlreiche spannende und prestigeträchtige Partien. Nachfolgend ein Ausblick auf zwei Begegnungen, die nicht ganz so sehr im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit stehen und dennoch den einen oder anderen interessanten Aspekt mit sich bringen.
NK Maribor vs. Sporting CP Lissabon
Bisherige Duelle: –
Ohne die Leistung Maribors in den beiden Playoff-Duellen mit Celtic auch nur im Geringsten schmälern zu wollen, die desolaten und inferioren Auftritte der kriselnden Schotten auf internationaler Bühne trugen das ihre zum verdienten Aufstieg der Slowenen bei. Der Ex-Club von Sturm-Coach Darko Milanic und Rapid-Angreifer Robert Beric ist nach der Spielzeit 1999/2000 erst zum zweiten Mal in der Gruppenphase der Königsklasse vertreten. Im Vorjahr stießen die Slowenen bis ins Sechzehntelfinale der Europa League vor, wo gegen den späteren Champion Sevilla Endstation war.
Im Kader des NK Maribor finden sich vorwiegend Slowenen, einige wenige Legionäre sorgen für ein qualitatives Upgrade. Anhand dessen wird die Philosophie des Vereins gut sichtbar. Der Klub aus der zweitgrößten Stadt des Landes versteht sich als klassischer Ausbildungsverein, der talentierte Kicker nach einigen Jahren ins Ausland verkauft. Die nationale Meisterschaft wird dominiert, in den letzten vier Spielzeiten ist der Verein zum Serienmeister avanciert. In der laufenden Saison hält man nach fünf Runden bei zwölf Punkten und weist neun Punkte Rückstand auf den derzeitigen Spitzenreiter NK Domzale auf, dieser hat allerdings bereits ein Match mehr absolviert.
Der heutige Gegner Sporting Lissabon feiert nach längerer Abwesenheit sein Comeback in der UEFA Champions League. In der Saison 2008/09 scheiterten die Portugiesen im Achtelfinale, seitdem mussten sie die Champions League stets auf der Couch verfolgen. Zusätzlich zur guten letzten Saison, die Platz zwei und somit die fixe Qualifikation zur Champions League einbrachte, stimmt vor allem die leihweise Verpflichtung des einstigen Flügelflitzers Nani von Manchester United zuversichtlich. Der mittlerweile 27-jährige Linksaußen stagnierte in den letzten Jahren in seiner Entwicklung und wurde bei den „Red Devils“ nicht so richtig glücklich. Neben Nationaltorwart Rui Patricio soll vor allem der Rückkehrer Sporting zu internationalen Höhenflügen verhelfen. Der Saisonstart in Portugal verlief mit drei Remis und einem vollen Erfolg nicht wirklich nach Wunsch, auch die spielerischen Leistungen wussten nicht wirklich zu überzeugen. So stellt die Gruppenphase für Nani und Co. eine neue Chance dar, sich zu beweisen.
AS Rom vs. CSKA Moskau
Bisherige Duelle: –
Der Saisonstart verlief für den aktuellen russischen Titelträger alles andere als nach Wunsch. Nachdem der Supercup mit einem souveränen und ungefährdeten 3:1 gegen Cupsieger FK Rostov errungen war, folgten drei Siege zum Auftakt. In weiterer Folge zogen Akinfeev, Dzagoev und Kollegen jedoch sowohl gegen Spartak als auch gegen Rubin Kasan den Kürzeren. Somit hecheln die Hauptstädter nach gerade einmal sieben Spieltagen dem schärfsten Konkurrenten aus St. Petersburg, der mit weißer Weste an der Tabellenspitze thront, mit bereits sechs Punkten Rückstand hinterher. Der Kader veränderte sich im Vergleich zur Vorsaison kaum, unter anderem verließ Roman Eremenko Rubin Kazan und heuerte bei CSKA an, Bibras Natcho, israelischer zentraler Mittelfeldakteur, tat es ihm gleich.
Die Truppe von Coach Leonid Slutski, der seit 2009 im Amt ist, bekommt es in Gruppe E mit zwei alten Bekannten aus dem Vorjahr zu tun: Manchester City und Bayern München. Der dritte Konkurrent der Russen ist im Vergleich zur letztjährigen Gruppe D allerdings eine ganz andere Hausnummer – anstelle von Viktoria Pilsen hat CSKA den heutigen Gegner AS Rom vor der Brust. Der Aufstieg ins Achtelfinale scheint angesichts solcher Kaliber außer Reichweite, auch Gruppenrang drei wird wohl nur äußerst schwer zu realisieren sein.
Der AS Rom, italienischer Vizemeister hinter Ligaprimus Juventus Turin, mischt erstmals seit der Saison 2010/11 wieder in der Königsklasse mit. Die Römer waren in der letzten Transferperiode sehr aktiv und verzeichneten neben dem prominenten Abgang von Innenverteidiger Benatia, auch einige Neuverpflichtungen. So holte Sportdirektor Walter Sabatini gleich sechs neue Verteidiger ins Boot, mit Holebas, Ashley Cole und Urby Emanuelson stehen nicht weniger als drei neue Linksverteidiger im Kader. Routinier Seydou Keita verließ Valencia in Richtung Rom, als Rechtsaußen soll künftig der 21-jährige Shootingstar Juan Iturbe von Hellas Verona wirbeln. Stolze 22 Millionen Euro Ablöse überwies die Roma für sein fußballerisches Können an den Toni-Klub. Der Saisonstart in der Serie A glückte den Hauptstädtern: nach einem 2:0 im Spitzenspiel gegen die Fiorentina und dem glanzlosen 1:0-Erfolg über Aufsteiger Empoli halten der Klub und seine lebende Legende Francesco Totti beim Punktemaximum.
In der „Todesgruppe“ E wird es definitiv einen von drei ganz großen Vereinen im europäischen Klubfußball erwischen. Die Roma wird mit ihrer hohen individuellen Klasse alles daran setzten, der unliebsamen Europa League zu entgehen. Da die beiden Hauptkonkurrenten City und Bayern wohl noch ein wenig über die Römer zu stellen sind, dürfen sich Totti und Co. heute auf keinen Fall einen Ausrutscher leisten.
David Kühhas, abseits.at
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David Kühhas
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