Vorschau zum Champions-League-Playoff 2013/14 – Teil 1 der Hinspiele
Champions League 20.August.2013 OoK_PS 0
Der Traum ist so nah und doch so fern. Für die Mannschaften geht es nun um die Wurst: Wer schafft den Einzug in die Champions League und wer muss mit der Europa League Vorlieb nehmen?
Shakhtar Karagandy – Celtic
Bisher keine direkten Duelle
Premiere in Kasachstan! Zum ersten Mal schaffte es ein Vertreter des neuntgrößten Landes der Welt in das Playoff zur Königsklasse. Shakhtar Karagandy – in der laufenden Meisterschaft bereits weit hinter der Spitze zurück – bezwang zunächst Champions-League-Stammgast BATE Borisow und schaltete danach Albaniens Meister Skenderbeu aus. Bereits um 16:00 britischer Zeit wird das Spiel in der kasachischen Hauptstadt angepfiffen – Karagandys reguläre Heimstätte entspricht nicht den UEFA-Anforderungen. Kasachische Mannschaften gelten im Europacup als traditionell heimstark und auch der regierende Meister stellt hier keine Ausnahme dar. Shakhtar verlor auf eigener Anlage überhaupt erst einmal, vor zwei Jahren gegen Ruch Chorzow. Seither ist man seit fünf Partien unbezwungen.
Celtic steht im diesjährigen Europacup noch ohne Gegentor da, denn weder Cliftonville noch Elfsborg vermochten es, die Schotten ernsthaft in Gefahr zu bringen. Damit hat der Abonnementmeister den Einzug in die Königsklasse vor Augen, wo man sich im Vorjahr sensationell schlug und nach einem Sieg über Barcelona bis ins Achtelfinale vordrang. Auf dem Transfermarkt mussten die Bhoys bisher zwei schmerzhafte Abgänge hinnehmen: Victor Wanyama zog es nach Southampton, während sich Gary Hooper zu einem Wechsel nach Norwich entschloss. Zuletzt klopften die Schotten bei Marko Arnautovic an, doch der Noch-Bremer gab Celtic einen Korb.
Olympique Lyon – Real Sociedad
Letztes direktes Duell: 1:0 und 1:0 (Champions-League-Achtelfinale 2003/04)
Zwölf Mal in Folge nahm Olympique Lyon an der Champions League teil, ehe man sich im Vorjahr mit der Europa League begnügen musste. Dass dies ein einmaliger Ausrutscher gewesen sein soll, machten die Franzosen bereits beim Drittrundenaufstieg gegen die Grasshoppers aus Zürich deutlich. Mit zwei Siegen aus ebenso vielen Spielen legte die Gones zudem in der Ligue 1 einen perfekten Saisonstart hin. Dennoch gilt OL im französischen Championat nicht als Favorit, denn zum einen fehlt das Geld für namhafte Neuzugänge – dieses wird derzeit in ein neues Stadion investiert – und zum anderen sind die neureichen Teams aus Paris und Monaco derzeit einfach – ebenfalls aus monetären Gründen – deutlich über den einstigen Serienmeister zu stellen.
Real Sociedad absolvierte sein bislang letztes Europacupspiel am 9. März 2004. Warum das so erwähnenswert ist? Schauplatz war ausgerechnet das Stade de Gerlande zu Lyon, wo die Spanier im Champions-League-Achtelfinale die Segel streichen mussten. In der Vorsaison erreicht die Truppe aus San Sebastian überraschend den vierten Tabellenplatz und hat damit wieder die Chance, Königsklassenluft zu schnuppern. Auch unter Neo-Trainer Jagoba Arrasate, der vom Assistent zum Chef aufstieg, scheint es jedenfalls zu laufen: Zum Auftakt der Primera Division wurde am Samstag Getafe mit 2:0 bezwungen. Einen Treffer steuerte dabei Carlos Vela bei, der gemeinsam mit Antoine Griezman den Sturm bildet, welcher das Prunkstück der Mannschaft darstellt.
PSV Eindhoven – AC Milan
Letztes direktes Duell: 1:0 und 0:0 (Champions-League-Gruppenphase 2005/06)
Die goldenen Zeiten des niederländischen Vereinsfußballs sind vorbei, davon zeugten nicht nur die peinlichen Pleiten von Utrecht und Vitesse Arnheim in der Europa-League-Qualifikation. Auch in der Champions League schaffte seit sieben Jahren kein Vertreter der Eredivisie mehr den Sprung in das Achtelfinale. Die PSV Eindhoven, der dieses Kunststück zuletzt glückte, stehen nun zwei harte Qualifikationsspiele gegen den AC Milan bevor, um überhaupt in die Gruppenphase einziehen zu dürfen. In der Meisterschaft hält das Team von Philip Cocu zwar nach drei Runden beim Punktemaximum und auch gegen Zulte Waregem machte man in der dritten Qualifikationsrunde eine gute Figur – doch das alles täuscht nicht darüber hinweg, dass die Niederländer einen kräftigen Aderlass zu erleiden hatten, denn so verließen sie im Sommer mit Kevin Strootman, Dries Mertens und Jeremain Lens drei absolute Schlüsselspieler.
Vom einstigen Glanz ist der AC Milan ebenfallsweit entfernt, auch wenn man zumindest im Achtelfinalhinspiel der vorigen Saison beim Sieg gegen Barcelona an frühere große Zeiten kurzfristig anschließen konnte. Die Realität sieht jedoch anders aus, sodass die Rossoneri derzeit nicht zum engeren Favoritenkreis zählen, wenn es um den Gewinn des höchsten europäischen Vereinswettbewerbs geht. Auch national wurde man seit geraumer Zeit von Juventus überflügelt und die Konkurrenz aus Neapel und Florenz scharrt ebenfalls bereits mit den Hufen. Doch auch wenn man die großen Namen bei Milan mittlerweile vergeblich sucht, ist beim Tabellendritten der abgelaufenen Serie A freilich nicht alles schlecht. Trainer Massimiliano Allegri verfügt über eine durchaus talentierte Truppe, aus der das Enfant Terrible Mario Balotteli heraussticht. Doch auch Akteure wie Riccardo Montolivo, Stephan El Shaarawy oder Kevin-Prince Boateng sind in der Lage, an guten Tagen allen Gegnern weh zu tun.
OoK_PS, abseits.at
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