Der Traum ist so nah und doch so fern. Für die Mannschaften geht es nun um die Wurst: Wer schafft den Einzug in die... Vorschau zum Champions-League-Playoff 2013/14 – Teil 2 der Hinspiele

Champions League TrophyDer Traum ist so nah und doch so fern. Für die Mannschaften geht es nun um die Wurst: Wer schafft den Einzug in die Champions League und wer muss mit der Europa League Vorlieb nehmen?

 

Fenerbahçe – Arsenal

Letztes direktes Duell: 2:5 und 0:0 (Champions-League-Gruppenphase 2008/09)

Mehr schlecht als rechte quälte sich Fenerbahçe gegen Salzburg in das Playoff, sah man doch gegen die Bullen über weite Strecken nicht gut aus. Schlussendlich reichte es dennoch zum Aufstieg, sodass man nun gegen Arsenal um den Einzug in die Gruppenphase spielen darf. Doch selbst wenn es gelingen sollte, die Engländer zu eliminieren, könnte das alles brotlose Kunst gewesen sein, denn eigentlich wurden die Türken von der UEFA aufgrund von Spielmanipulation ebenso wie Lokalrivale Besiktas bereits aus dem Bewerb ausgeschlossen, doch der Internationale Sportsgerichtshof CAS setzte das Urteil bis zur Verhandlung am 28. August – einen Tag nach dem Rückspiel in London – aus. Es ist also gut möglich, dass die Partie im Emirates Stadium für Fenerbahçe das letzte internationale Spiel der Saison darstellt, egal wie es schlussendlich ausgeht.

Letztmalig nahm Arsenal in der Saison 1997/98 nicht an der Champions League teil, seither zählt die Truppe von Arsene Wenger zum absoluten Stamminventar der Königsklasse. Zum ganz großen Wurf reichte es jedoch nie, das Höchste der Gefühle stellte das Endspiel 2006 dar, das gegen Barcelona verloren ging. Auch in diesem Jahr werden die Gunners, sollte der Aufstieg gelingen, nicht zum engeren Favoritenkreis gehören, denn dazu sind die finanziellen Möglichkeiten zu eingeschränkt und der Kader zu schwach. Kurios: Während in der Premier League mit dem Geld nur so um sich geworfen wird, gab Arsenal auf dem Transfermarkt bis dato keinen Cent aus und verpflichtete nur ablösefreie Spieler beziehungsweise solche, deren Leihverträge ausliefen. Prominentester Abgang ist Gervinho, den es zur AS Roma zog. Der Start in die neue Saison ging übrigens in die Hose – gegen Andreas Weimanns Aston Villa setzte es eine Heimniederlage.

 

Schalke 04 – PAOK Saloniki

Bisher keine direkten Duelle

Für Schalke 04 ist das Erreichen der Champions League essentiell, ist der Revierclub doch bekanntlich nicht auf Rosen gebettet und kann jeden Euro brauchen. Umso größer dürfte in der Gelsenkirchner Teppichetage die Anspannung vor dem Duell gegen PAOK sein, zumal der Bundesligastart ziemlich daneben ging. Einem 3:3 auf eigenem Platz gegen den Hamburger SV folgte eine 0:4-Klatsche in Wolfsburg. Auf dem Transfermarkt hatten die Königsblauen kaum nennenswerte Abgänge zu verzeichnen und verstärkten sich ihrerseits unter anderem mit dem Ex-Mainzer Ádám Szalai. ÖFB-Spieler Christian Fuchs hat derzeit seinen Stammplatz sicher, was aber weniger an seinen berauschenden Leistungen, sondern vielmehr am Umstand liegt, dass sein Konkurrent Sead Kolasinac verletzt war und die Vorbereitung verpasst hatte. Bitter: Torjäger Klaas-Jan Huntelaar fällt verletzungsbedingt aus.

Eigentlich plante man bei PAOK Saloniki nach dem Ausscheiden gegen Metalist Kharkiv schon für die Spiele im Europa-League-Playoff gegen Maccabi Tel-Aviv, doch da die Ukrainer aufgrund eines Korruptionsfalles von der UEFA ausgeschlossen wurden, rückt Saloniki nun kampflos auf und darf gegen Schalke um den erstmaligen Einzug in die Königsklasse spielen. Für einen Mann ist dieses Duell eine ganz besondere Angelegenheit: Seit Sommer sitzt Huub Stevens auf der PAOK-Bank, der die Königsblauen zwei Mal trainierte und mit ihnen unter anderem 1997 den UEFA Cup gegen Inter Mailand gewann.

 

Ludogorets Razgrad – Basel

Bisher keine direkten Duelle

Der bulgarische Champion hatte mit Slovan Liberec und Partizan Belgrad bereits zwei durchaus renommierte Hürden, die es zu nehmen galt, meisterte diese jedoch bravourös. Partizan wurde sogar in beiden Spielen bezwungen, sodass die neureiche Truppe aus Razgrad nun erstmals in einer Gruppenphase aufgeigen darf. Während die Großclubs aus Sofia – allen voran CSKA und Lewski – tief in der Krise stecken, schaffte es Ludogorets seinen Titel zu verteidigen und dank der finanziellen Unterstützung des Vereinspräsidenten eine multikulturelle Truppe zusammenzustellen, aus der die Brasilianer Júnior Caiçara und Marcelinho herausragen. Nicht auf der Höhe ist hingegen die Infrastruktur, denn die Ludogorets Arena genügt den UEFA-Ansprüchen für das Playoff nicht, sodass die Partie im Nationalstadion zu Sofia stattfinden muss.

Beim FC Basel liefen die vergangenen Wochen alles andere als ruhig ab. Zum einen legte der Schweizer Vorzeigeverein einen mäßigen Start in die Meisterschaft hin und weist auf die Tabellenspitze bereits ein Defizit von sieben Punkten auf, und zum anderen tat sich auf dem Transfermarkt eine Menge. Neben Abwehrchef Aleksandar Dragovic, der nun in Kiew kickt, verließ zuletzt auch Raul Bobadilla die Basler in Richtung Augsburg. Der Argentinier war erst im Winter aus Bern gekommen, lebte sich jedoch nie richtig ein und muss sich aufgrund eines Verkehrsdelikts nun sogar vor Gericht verantworten. An seiner Stelle wurde Giovanni Sio verpflichtet, der in Sion eine gute Figur machte, in Deutschland zuletzt aber nicht zurechtkam. Einer, der gegen Ludogorets nicht spielen darf, die Mannschaft aber gewiss bestens kennt, ist der Nachfolger von Dragovic. Ivan Ivanov, seines Zeichens bulgarischer Nationalspieler. Er flog gegen seine Landsleute mit Partizan noch aus dem Bewerb, ehe er am Rhein anheuerte. Nicht mit nach Sofia gereist ist der verletzte Marco Streller.

 

OoK_PS, abseits.at

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