Vorschau zum ersten Champions-League-Spieltag – Teil 1
Champions League 17.September.2013 OoK_PS 0
Die Qualifikation ist vorüber, die Gruppenphase steht vor der Tür. Die Champions League startet mit zahlreichen Schlagerspielen in die neue Saison – Abseits.at stimmt auf die Partien ein.
Manchester United – Leverkusen
Letztes direktes Duell: 2:0 und 2:1 (Champions-League-Gruppenphase 2002/03)
Bei Manchester United bricht eine neue Ära an. Erstmals seit nahezu Menschengedenken wird in der Königsklasse nicht Sir Alex Ferguson an der Seitenlinie stehen, sondern Neo-Coach David Moyes gibt sein Debüt. Der Schotte coachte seinen ehemaligen Club Everton zwar bereits in der Europa League, scheiterte jedoch vor einigen Jahren an der Qualifikation zur Meisterliga. Während andernorts Spieler wie auf dem Bazar hin- und hergeschoben wurden, verhielt sich United am Transfermarkt äußerst ruhig und setzte lediglich am Deadline Day noch einmal ein Ausrufezeichen, indem man Marouane Fellaini um 32 Millionen Euro von Moyes‘ Ex-Verein Everton loseiste.
Bayer Leverkusen pendelte in den letzten Jahren stets zwischen Champions League und Europa League hin und her – diesmal darf die Werkself wieder einmal in der Königsklasse ihr Können zeigen. Nicht mehr dabei mitwirken kann Andre Schürrle, der dem Angebot von Chelsea nicht wiederstehen konnte, dafür wurde im Gegenzug der Südkoreaner Heung-Min Son verpflichtet. Nicht nur David Moyes gibt sein Champions-League-Debüt, auch Sami Hyypiä darf erstmalig auf allerhöchster Ebene das Trainerzepter schwingen. Wie es sich anfüllt, den Wettbewerb als Aktiver zu gewinnen, erlebte der Finne 2005, als er sich im legendären Finale von Istanbul mit Liverpool gegen Milan durchsetzte.
Galatasaray – Real Madrid
Letztes direktes Duell: 3:2 und 0:3 (Champions-League-Viertelfinale 2012/13)
Der Istanbuler Fußball stand schon deutlich besser da, als es dieser Tage der Fall ist. Nach den Ausschlüssen von Fenerbahçe und Besiktas seitens der UEFA aufgrund von Spielmanipulationen muss nun Galatasaray die Fahnen der Bosporus-Metropole hochhalten. Zum Auftakt der Königsklasse bekommt es die Truppe von Fatih Terim gleich mit jener Mannschaft zu tun, von der sie im Viertelfinale der Vorsaison aus dem Wettbewerb geworfen wurde. Galatasaray verzichtete im Sommer weitestgehend auf spektakuläre Transfers, was angesichts des durchaus starken Kaders keine unlogische Entscheidung war. Der teuerste Neuzugang ist 18-jährige Portugiese Bruma, der um zehn Millionen Euro von Sporting kam.
Dass Real Madrid von spektakulären Transfers Abstand nahm, kann angesichts der Verpflichtung von Gareth Bale nicht wirklich behauptet werden. Doch nicht nur der Waliser stieß neu zum weißen Ballett, auch Supertalent Isco schloss sich Real an und darüber hinaus präsentierte man nach dem Abgang von Jose Mourinho zu Chelsea mit Carlo Ancelloti einen neuen Trainer. Auf der Abgangsseite findet sich indessen Mesut Özil, was die Fans wenig freute – der Deutsche schnürt nun für Arsenal seine Schuhe. Das Ziel der Königlichen ist auch in dieser Saison klar: Nach mittlerweile zwölf Jahren des Wartens soll endlich wieder der Champions-League-Titel her, nichts anderes zählt.
Kopenhagen – Juventus Turin
Noch keine direkten Duelle
„Willst du Kopenhagen oben sehen, musst du die Tabelle drehen.“ Dieser Spruch beschreibt die derzeitige Situation im dänischen Fußball vortrefflich, denn sowohl der FC Kopenhagen als auch Lokalrivale Brøndby legten einen katastrophalen Saisonstart hin und rangieren im unteren Tabellendrittel. Während diese Tatsache bei Brøndby mit den schweren finanziellen Problemen erklärt werden kann, liegt es bei Kopenhagen an den zahlreichen prominenten Abgängen der letzten Jahre – zuletzt wechselte Andreas Cornelius um knapp neun Millionen Euro nach Cardiff. Da die Misere auch den Vereinsverantwortlichen zu dramatisch wurde, musste Trainer Ariel Jacobs seinen Posten räumen und Ståle Solbakken, der den Verein vor wenigen Jahren ins Achtelfinale der Champions League geführt hatte, wurde zurückgeholt – er brachte als Einstandsgeschenk gleich Georg Margreitter mit.
Derlei Probleme sind Juventus völlig fremd. Nach dem Zwangsabstieg vor einigen Jahren ist man mittlerweile der italienische Paradeverein schlechthin, während die einstigen Größen aus Mailand nicht mehr mithalten können. Im Vorjahr kam zwar im Viertelfinale der Champions League gegen Bayern München das Aus, doch immerhin konnte sich die alte Dame damit trösten, die höchsten Einnahmen aller Vereine erzielt zu haben, den hochdotierten TV-Verträgen der italienischen Sender sei Dank. Im Sommer wurde der ohnehin schon gut besetzte Kader weiter verstärkt, wobei die prominentesten Neuzugänge im Angriff zu verzeichnen waren. Neben Fernando Llorente aus Bilbao konnte auch Carlos Tevez zu einem Wechsel nach Turin überzeugt werden.
OoK_PS, abseits.at
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