Der ukrainische Klub Shakhtar Donetsk feierte gestern Abend im Champions-League-Spiel gegen den FC Nordsjælland einen 5:2-Auswärtssieg, der jedoch einen ganz bitteren Nachgeschmack hinterließ. Der... Wie man sämtliche Sympathien verspielt: Shakhtar Donetsk pfeift aufs Fair-Play

Der ukrainische Klub Shakhtar Donetsk feierte gestern Abend im Champions-League-Spiel gegen den FC Nordsjælland einen 5:2-Auswärtssieg, der jedoch einen ganz bitteren Nachgeschmack hinterließ. Der brasilianische Stürmer Luiz Adriano und seine Mannschaftskollegen traten das von der UEFA ausgegebene Fair-Play-Prinzip mit beiden Beinen.

Die Hausherren gingen gegen die Ukrainer in der 24. Minute überraschend durch Morten Nordstrand in Führung, doch die Freude währte nicht lange. Der Torschütze verletzte sich in der nächsten Aktion, das Spiel wurde unterbrochen und anschließend mit Schiedsrichterball fortgesetzt. Ein Shakhtar-Spieler wollte den Ball zum Goalie der Gäste zurückspielen, doch Stürmer Luiz Adriano sprintete dazwischen und erzielte quasi ohne Gegenwehr den Ausgleich. Die Proteste und die Empörung waren natürlich groß und alle rechneten damit, dass die Shakhtar -Donetsk-Spieler nach dem Anstoß das Missverständnis wieder gutmachen und den Dänen einen Treffer schenken würden. Einige Shaktar-Spieler attackierten den ballführenden Spieler nicht und ließen ihn ein paar Meter alleine laufen, doch der defensive Mittelfeldspieler Taras Stepanenko pfiff aufs Fair-Play und spitzelte den Ball weg. Anschließend ging das Spiel ganz normal weiter und der FC Nordsjælland erzielte aus eigener Kraft die zwischenzeitliche Führung zum 2:1. Die Ukrainer drehten das Spiel im weiteren Verlauf um und gewannen mit 5:2 – ein Erfolg, auf den sie nicht stolz sein sollten.

Anschließende Pressekonferenz

Shakhtar-Trainer Mircea Lucescu entschuldigte sich zwar in der anschließenden Pressekonferenz für das Tor, nahm aber seine Spieler in Schutz. Luiz Adriano sagte ihm, dass er den Ball erst sah, wie er ihn am Fuß hatte und dass der Stürmerinstinkt anschließend einsetzte. Der Brasilianer log seinen Trainer an, was deutlich wird, wenn man auf diesen Link klickt:

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Es ist eindeutig zu sehen, dass sich Luiz Adriano knapp vor der Aktion zu seinem Mannschaftskollegen umdrehte und sah, wie der „Pass“ gespielt wurde. Weiters sagte der Trainer, dass sie anschließend  dem FC Nordsjælland einen Treffer schenken wollten, was Taras Stepanenko allerdings nicht mitbekam. Die größte Frechheit ist allerdings, dass Mircea Lucescu behauptete, dass seine Mannschaft anschließend nicht mit voller Kraft spielte und der FC Nordsjælland deshalb das zweite Tor erzielte. Auch wenn der Trainer sich vor seine Mannschaft stellen muss, ist es traurig, dass er nach dem verpatzten Fair-Play auch noch den schönen und keineswegs geschenkten Treffer der Dänen relativiert.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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