Xabi Alonso kehrte am vergangenen Dienstag im Champions-League-Spiel zwischen dem Liverpool FC und Bayer Leverkusen nach Liverpool zurück. Der Spanier galt als einer der... Xabi Alonsos emotionales Comeback an der Anfield Road

Xabi Alonso kehrte am vergangenen Dienstag im Champions-League-Spiel zwischen dem Liverpool FC und Bayer Leverkusen nach Liverpool zurück. Der Spanier galt als einer der besten Mittelfeldspieler in der Geschichte des Liverpooler Vereins, weshalb das Champions-League-Match für ihn persönlich besonders war. Für viele Liverpool-Fans war Xabi Alonso mehr als nur ein großartiger Fußballer – er war ein Held. In seiner Zeit bei den Reds, von 2004 bis 2009, prägte der elegante, präzise Spielmacher das Spiel und hinterließ unvergessliche Momente. Seine Vision und sein Verständnis für das Spiel machten ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil der erfolgreichen Ära unter Trainer Rafael Benítez. Doch so erfolgreich wie seine Zeit als Spieler bei Liverpool war, verlief die Rückkehr als Trainer von Bayer 04 Leverkusen nicht.

Xabi Alonsos misslungene Rückkehr

Xabi Alonso ist bekannt für seine ruhige und analytische Herangehensweise an das Spiel. Als Spieler hat er sich stets durch sein hervorragendes Spielverständnis, seine Fähigkeit, das Tempo zu kontrollieren, und seine präzise Passgenauigkeit ausgezeichnet. Als Trainer vertritt er ähnliche Prinzipien. So steht er für ein ruhiges, kontrolliertes Aufbauspiel und ein Team, das auf technische Qualität setzt. Der Spanier hat besonders in der vergangenen Saison seine taktische Flexibilität unter Beweis gestellt, auch dieses Mal versuchte er, verschiedene taktische Ansätze zu integrieren und auf die Stärken seiner Spieler einzugehen. Doch dies war im Champions-League-Spiel an seiner alten Wirkungsstätte nur 60 Minuten lang zu sehen. Die Spieler wirkten müde und offenbarten zu große Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. Nach dem Spiel äußerte sich Alonso enttäuscht über den Auftritt seiner Mannschaft. Kurz und knapp zog er ein erstes Resümee über die herbe 4:0-Pleite: „Das ist Liverpool, das ist Anfield, das Ergebnis schmerzt“, sagte der Spanier im Anschluss an die Partie.

Liverpool dominiert nach der Stunde

In der Tat zeigte sich die Anfield Road von Beginn an wieder von ihrer besten Seite. Die Fans der Reds sorgten schon mit der Hymne für die bekannte Atmosphäre, und auch die Mannschaft wusste zu überzeugen. Gerade bei Ungenauigkeiten im Spiel der Leverkusener waren die Reds zur Stelle. Dabei hielt die Mannschaft von Alonso lange dagegen. Den Unterschied machte der Doppelschlag nach gut einer Stunde Spielzeit. Luis Díaz brachte den Tabellenführer der Premier League in der 61. Minute in Führung, ehe Cody Gakpo nur zwei Minuten später auf 2:0 erhöhte. Für Alonso und seine Mannschaft geht es jetzt darum, an die Leistung bis zur Stundenmarke anzuknüpfen und aus den Fehlern und Erfahrungen zu lernen. Gerade ein so junges Team aus Spielern, die in dieser Saison ihre ersten Champions-League-Erfahrungen machen, muss gegen die Fußball-Elite Lehrgeld zahlen.

Luis Díaz: Der Mann des Spiels

Während sich die Leverkusener über eine Stunde lang stabil und kompakt präsentierten, gehörten die letzten 30 Minuten den Gastgebern – besonders dem wieder einmal überragenden Luis Díaz. Der Kolumbianer sorgte auf seiner Seite wie gewohnt für Gefahr und verdarb Alonso eine gelungene Rückkehr. Zudem war er mit seinem Hattrick der Mann des Spiels. Denn neben dem erlösenden Führungstreffer aus Sicht der Reds verpasste er den Leverkusenern mit seinen Treffern in der 83. und in der zweiten Minute der Nachspielzeit den endgültigen Knock-out. Díaz überzeugte mit seinem Spielwitz, seiner Geschwindigkeit und stellte die Defensive der „Werkself“ immer wieder vor große Probleme.

Mit seiner Form ist der Kolumbianer aus der ersten Angriffsreihe der Reds nicht wegzudenken. Egal, wen er vor sich, neben sich oder im Rücken hat – Díaz ist aktuell der Dreh- und Angelpunkt des Liverpooler Offensivspiels. Damit trägt er maßgeblich zu den aktuellen Erfolgen des FC Liverpool bei. Der LFC ist nicht nur an der Tabellenspitze der englischen Eliteliga zu finden, sondern führt auch die Tabelle der reformierten Champions League an. Vier Siege aus vier Spielen gegen Teams wie den AC Mailand, RB Leipzig und Bayer Leverkusen sprechen eine deutliche Sprache, an wen der Titel in diesem Jahr gehen könnte.

Andreas Nachbar