Nach der 1:2-Niederlage gegen Rapid Wien im Auftaktspiel der Gruppenphase der UEFA Conference League betonte Başakşehir-Trainer Çağdaş Atan, dass seine Mannschaft trotz des Ergebnisses... Basaksehir-Coach Atan überraschend zufrieden nach Niederlage gegen Rapid

Nach der 1:2-Niederlage gegen Rapid Wien im Auftaktspiel der Gruppenphase der UEFA Conference League betonte Başakşehir-Trainer Çağdaş Atan, dass seine Mannschaft trotz des Ergebnisses den Kampfgeist bewahrt habe. In den Interviews nach dem Spiel analysierte Atan detailliert die Leistung seines Teams und hob die positiven Aspekte hervor. Alles in allem zeigte er sich trotz der Auftaktniederlage zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Wir fassen seine Aussagen zusammen und ordnen sie anschließend ein.

Wir hatten heute mehr Ballbesitz, gewannen mehr Zweikämpfe und schossen häufiger aufs Tor als unser Gegner“, erklärte Atan und lobte den Einsatz seiner Spieler. Insbesondere in der Anfangsphase dominierten laut dem Coach seine Schützlinge das Spielgeschehen. Doch nach etwa 20 Minuten kam Rapid besser ins Spiel, was schließlich zum ersten Gegentreffer führte.

Trotz des Rückstands gefiel Atan, dass seine Spieler geduldig blieben und noch vor der Halbzeit den Ausgleich erzielten. „Es war ein schön herausgespieltes Tor“, sagte der Trainer, der in der Halbzeitpause die Mannschaft auf eine aggressivere zweite Hälfte einschwor. Doch die Pläne gingen nicht ganz auf: „Zwischen der 45. und 60. Minute haben wir schlecht gespielt und dem Gegner Torchancen ermöglicht.“

Auch nach dem erneuten Rückstand zeigte Başakşehir laut Atan viel Kampfgeist und hätte in den letzten Minuten beinahe noch den Ausgleich erzielt. „Wir hätten durchaus einen Punkt retten können, aber leider hat es nicht gereicht“, gab Atan zu. Dennoch war er voll des Lobes für sein Team: „Über die gesamten 90 Minuten haben wir gepresst und mehr Ballgewinne erkämpft als der Gegner.“

Atan hob hervor, dass seine Mannschaft weiterhin auf einem guten Weg sei. „Unsere Entwicklung, die im letzten Winter begonnen hat, setzt sich fort. Mit diesem Kader glaube ich fest daran, dass wir sowohl unter die besten 24 als auch in die Top 8 der Conference League kommen können“, zeigte er sich zuversichtlich. Besonders die kämpferische Einstellung seiner Spieler hob er mehrfach hervor und lobte den Einsatz über die gesamte Spieldauer.

Zum Abschluss seiner Analyse fasste Atan zusammen: „Heute haben wir das Spiel verloren, aber nicht den Willen zu kämpfen.“

Eine Einordnung der Aussagen des Trainers

Es ist durchaus überraschend, dass Trainer Atan so zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft ist. İstanbul Başakşehir schoss zwar tatsächlich häufiger auf das Tor (16:11), allerdings gab es viele Schussversuche aus ungefährlichen Positionen, etwa außerhalb des Strafraums. Dazu wurden auch gleich sechs Schüsse der Heimmannschaft geblockt, wohingegen beim SK Rapid nur ein Schuss von einem Gegenspieler abgeblockt wurde. Die Grün-Weißen kontrollierten über weiter Strecken die Partie und waren insgesamt die klar bessere Mannschaft.

Die Expected-Goal-Werte von 0.77:1.39 aus Sicht der Heimmannschaft zeigen zudem, dass die Hausherren keineswegs die besseren Chancen hatten. Schwerwiegend kommt hier aber hinzu, dass zwei Treffer der Gäste aberkannt wurden und somit nicht in die xG-Wertung fallen. Bei beiden Toren handelte es sich um Millimeter-Entscheidungen, und die Linienziehung des VARs war, um es vorsichtig zu formulieren, etwas kurios und willkürlich.

Stefan Karger