Nach einer nervenaufreibenden Partie steht der SK Rapid im Viertelfinale der UEFA Conference League. Zum ersten Mal seit 1996 hat es der Klub geschafft,... Das sagt Rapid-Trainer Robert Klauß zum Aufstieg gegen den FK Borac Banja Luka

Nach einer nervenaufreibenden Partie steht der SK Rapid im Viertelfinale der UEFA Conference League. Zum ersten Mal seit 1996 hat es der Klub geschafft, unter die besten acht Mannschaften eines europäischen Wettbewerbs vorzustoßen. Cheftrainer Robert Klauß stellte sich nach dem Spiel den Fragen der Journalisten. Wir fassen die wichtigsten Aussagen des Trainers für euch zusammen.

Ein hart erarbeiteter Sieg

Klauß zeigte sich stolz auf seine Mannschaft: „Wir sind natürlich extrem glücklich und stolz, dass wir es geschafft haben. Es ist schon etwas Besonderes, im europäischen Wettbewerb ins Viertelfinale einzuziehen und dann zu den besten acht Mannschaften zu gehören. Diese Chance haben wir genutzt.“

Der Trainer unterstrich den enormen Aufwand, den sein Team betreiben musste: „Wir haben 35 Torschüsse, 20 Eckbälle, einen XG-Wert von rund 4,0  und der Gegner hat eine Torchance und wir liegen hinten. Umso schöner ist es, dass wir uns zurückgearbeitet haben, nie aufgehört haben, den Gegner gestresst haben und an uns geglaubt haben und eine super Energie auf dem Feld hatten, was sehr wichtig was nach dem letzten Spiel.

„Warum passiert das jetzt?“

Obwohl Rapid nach zahlreichen Chancen dann doch nach einer Möglichkeit des Gegners in Rückstand geriet, blieb das Team ruhig. Auf die Frage, ob man in solchen Momenten den Glauben an den „Fußballgott“ verlieren könne, antwortete Klauß: „Kurzzeitig war es dann schon mal das Gefühl: Oh mein Gott, warum passiert das jetzt? Aber für mich kam es nicht so überraschend, weil wir genau wussten, dass das die große Stärke von Banja Luka ist, dass sie aus ganz wenig ganz viel machen können.“

Dennoch blieb die Mannschaft konzentriert und fand rasch zurück in ihren Rhythmus: „Der Ausgleich direkt danach war extrem wichtig. Dann haben wir sofort wieder unseren Flow gefunden und waren nicht aus dem Rhythmus. Ich hatte den ganzen Tag ein gutes Gefühl, dass wir das schaffen. Dass es so dramatisch wird, wusste ich nicht, aber dass es nicht einfach wird, war auch klar.“

Die mentale und körperliche Belastung

Klauß betonte die körperlichen und mentalen Herausforderungen dieses Spiels: „Das war heute ein extrem intensives Spiel. Einige Spieler sind nach dem 2:1 regelrecht umgefallen, aber es waren keine schwerwiegenden Verletzungen, sondern Ermüdungserscheinungen.“ Besonders hervor hob er dabei Stürmer Dion Bello: „Er hat sich in der zweiten Halbzeit extrem reingearbeitet und das Tor hat ihm auch noch einmal Auftrieb gegeben, wir waren sehr zufrieden mit ihm.Er war dann auch schon richtig müde, aber ich tue mir schwer in so einem Spiel, wo es ja dann auch noch richtig weitergehen kann, den Spieler rauszunehmen, der am torgefährlichsten ist. Wenn wir noch den Ausgleich kassiert hätten, dann habe ich den Dion schon noch lieber auf dem Feld, plus er ist auch Elfmeterschütze Nummer Eins.

Bedeutung des Heimvorteils im Viertelfinale

Der nächste Gegner im Viertelfinale heißt Djurgårdens IF. Das Heimrecht im Rückspiel betrachtet Klauß als großen Vorteil: „Unser Stadion trägt uns, schüchtert den Gegner ein und gibt uns Energie. Das macht viel mit uns und ist für einige Gegner ungewohnt.“

Volle Konzentration auf die Liga

Trotz des historischen Erfolgs richtet Klauß den Blick nach vorne: „So richtig genießen werde ich das erst können, wenn wir am Sonntag unsere Hausaufgaben machen und in der Liga das Spiel gewinnen. Das ist unser Kerngeschäft und das Wichtigste.“

Nach einer kräftezehrenden Verlängerung sind jetzt Regeneration und Vorbereitung auf das Liga-Spiel gegen den GAK entscheidend. Klauß: „Ich habe das Training morgen um zwei Stunden nach hinten gelegt, damit die Jungs länger schlafen können. Diejenigen, die viel gespielt haben, werden regenerieren, die anderen trainieren normal weiter.“

Hier könnt ihr euch die gesamte Pressekonferenz ansehen:

Stefan Karger