Panama qualifiziert sich dank eines 2:1-Erfolgs über Costa Rica erstmals für eine Weltmeisterschaft. Erinnert sich noch jemand an Thomas Helmer? „Ja sicher, das ist... Dank Phantom-Tor zur WM: Panama im Ausnahmezustand

Panama qualifiziert sich dank eines 2:1-Erfolgs über Costa Rica erstmals für eine Weltmeisterschaft.

Erinnert sich noch jemand an Thomas Helmer? „Ja sicher, das ist doch der, der den Doppelpass auf Sport1 moderiert.“ Das stimmt natürlich – und es gehört wohl zu Helmers weniger ruhmreichen Einträgen im Lebenslauf. In diese Kategorie gehört ebenfalls das sogenannte „Phantom-Tor“, welches Helmer 1994 für den FC Bayern gegen Nürnberg erzielte. Damals spitzelte er den Ball für jeden ersichtlich knapp, aber klar am Tor vorbei. Zum Entsetzen der Nürnberger entschied der Schiedsrichter der Begegnung auf Tor. Das Spiel wurde später wiederholt. Die Bayern gewannen 5:0, Nürnberg stieg ab.

Ob dem Spiel Panama gegen Costa Rica ein ähnliches Schicksal widerfährt, wird sich noch zeigen. Fakt ist jedenfalls: das 2:0 für Panama nie hätte zählen dürfen. Gabriel Torres brachte den Ball nach einem Corner bis knapp vor die Torlinie, dort wurde er jedoch geklärt und ging anschließend ins Aus. Schiedsrichter Walter Lopez entschied jedoch trotzdem auf Tor für Panama. Die USA und Honduras, das den vierten Platz erreichte und somit noch die Playoffs absolvieren muss, könnten theoretisch Protest einlegen; auch wenn die Erfolgsaussichten dabei als eher gering eingeschätzt werden.

Dank dieser krassen Fehlentscheidung qualifiziert sich Panama zum ersten Mal für eine Weltmeisterschaft. 13 Punkte aus zehn Spielen reichten dabei aus, um die USA tatsächlich hinter sich zu lassen, und das Ticket für Russland zu buchen. Das kleine mittelamerikanische Land befand sich daraufhin natürlich im Ausnahmezustand. Staatspräsident Juan Carlos Varela erklärte den 11. Oktober vollkommen euphorisiert kurzerhand zum Nationalfeiertag. Das entsprechende Dekret unterzeichnete er noch in derselben Nacht – stilsicher im Trainingsanzug der Nationalmannschaft.

Während des Spiels ereignete sich aber noch eine kuriose Szene. Kurz vor Ende der Partie trudelte der Ball nach einem Zweikampf nahe des Tor von Panama ins Aus. Ein Spieler von Costa Rica wollte sich das Spielgerät möglichst rasch schnappen, um einen schnellen Einwurf auszuführen. Doch, denkste! Panamas Ersatzspieler Jose Gonzalez rannte im Vollsprint zum Ball und drosch diesen mit aller Kraft in Richtung Tribüne. Gonzalez sah für diese Unsportlichkeit anschließend die Gelbe Karte.

Die Qualifikation des 60. Der Fifa-Weltrangliste bedeutet aber auch, dass einer der unfairsten Spieler aller Zeiten zur Weltmeisterschaft fährt. Innenverteidiger Felipe Baloy (36) sah in seiner Karriere schon mindestens 25 Rote Karten. Noch dürfte der Spieler vom guatemalischen Klub CSD Municipal den wenigsten Topstürmern ein Begriff sein. Das könnte sich aber nächstes Jahr in Russland ändern…

Ral, abseits.at

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