Im Laufe des Februars stehen noch einige spannende Partien an! Wir sehen uns die interessantesten Begegnungen der großen Fußballbühnen für euch genauer an!
FC Bayern München vs. FC Schalke 04 (10.02.2018; Bundesliga)
Die Spiele des FC Bayern laufen ab sofort unter dem Motto „Außer Konkurrenz“. Denn mit mittlerweile 18 (!) Punkten Vorsprung auf den Zweiten Bayer Leverkusen nehmen die Münchner wohl nur der Form halber noch an den restlichen Partien teil. Irgendwie deprimierend; und sicher kein Argument für einen Menschen in, sagen wir, China, die Bundesliga regelmäßig zu verfolgen. Die Dominanz der Bayern ist zum Problem geworden – nicht für den jeweiligen Gegner, sondern für die gesamte Liga. Und ein Ende der Münchner Herrschaft ist nicht in Sicht. Dafür sorgen auch Transfers wie der von Leon Goretzka, der zur neuen Saison vom kommenden Gegner Schalke kommen wird, die dadurch wieder einen massiven Rückschlag beim Aufbau eines konkurrenzfähigen Teams hinnehmen müssen.
Noch spielt Goretzka aber in Königsblau. Trotzdem wird es für den FC Schalke eine absolute Herkulesaufgabe werden, in München etwas Zählbares mitzunehmen. Zumal die Mannschaft vom zum Trainerwunderkind hochgeschriebenen Domenico Tedesco derzeit weder berauschenden, noch erfolgreichen Fußball spielt. Berauschend war der Fußball zwar auch in der Hinrunde nicht, da hatten die Knappen aber häufig das Spielglück auf ihrer Seite. In der Rückrunde fehlt dieses etwas, und so holte man aus den ersten vier Partien nur einen Sieg. Und dass gegen den VfB Stuttgart, gegen den aktuell gefühlt so gut wie jeder gewinnt. Wobei das Spiel gegen den Rekordmeister wohl das egalste der gesamten Rückserie wird, kann Schalke doch hier eh keine Punkte einplanen. Die Spiele des FC Bayern laufen eben „Außer Konkurrenz“.
Real Madrid vs. Paris St. Germain (14.02.2018; Champions League – Achtelfinale)
Mittlerweile ist es offiziell: Real Madrid steckt in einer veritable Krise. Nach dem letzten enttäuschenden 2:2-Unentschieden bei Levante sind es nun bereits 19 Punkte Rückstand auf Tabellenführer und Erzrivale FC Barcelona. Die Meisterschaft können Ronaldo und Co. mit gutem Gewissen abharken. Sogar die direkte Qualifikation für die Champions League ist nicht mehr sicher. Das größte Problem liegt dabei in der Offensive. Obwohl Real mit 45 die zweitmeisten Tore von La Liga erzielt hat, machen sie viel zu wenig aus ihren Möglichkeiten. Das belegt eine andere Statistik, in der aktuelle Sieger der Champions League meilenweit vorne liegt: in der der durchschnittlichen Schüsse auf das gegnerische Tor. Um die Problematik von der Makro- auf die Mikroebene zu verlagern, muss man nur die bisherige Torausbeute von Cristiano Ronaldo heranziehen. Der Portugiese ist der Spieler, der in La Liga am häufigsten den Torabschluss sucht, dabei aber erst auf acht Treffer kommt. Der dauerverletzte Gareth Bale traf erst sechsmal, Kollege Karim Benzema gar erst zweimal.
Die letzte Hoffnung für Real in dieser Saison noch einen Titel zu gewinnen, ist also die Champions League. Mit Paris St. Germain treffen sie dabei aber schon im Achtelfinale auf eine der größten Hürden. Die Franzosen sind dabei so etwas wie das Gegenteil von Real. Denn Paris schießt in der französischen Ligue 1 alles kurz und klein. Nach 24 Spieltagen hat man schon 75 Treffer auf dem Konto, mit Edinson Cavani (21 Treffer) und Neymar (18) die beiden besten Torschützen der Liga in den eigenen Reihen. Der dritte im Bunde, Kylian Mbappe, kommt ebenfalls schon auf neun Treffer. Damit kommt das Sturmtrio auf insgesamt 48 Tore in der Ligue 1, wo Paris der souveräne Tabellenführer ist. Von der Ausgangslage her ist man also eigentlich der Favorit. Doch die Resultate der Pariser in den letzten K.o.-Spielen der Königsklasse sind nicht sonderlich berauschend – über das Viertelfinale kam man in den letzten Jahren nicht hinaus. Und Real aufgrund der momentanen Schwächephase zu unterschätzen, wäre ein großer Fehler.
FC Barcelona vs. FC Chelsea (20.02.2018; Champions League – Achtelfinale)
Der FC Barcelona ist einzige Topmannschaft aus den vier großen Ligen in Europa, die bislang noch keine Niederlage einstecken musste. Und dass, obwohl bei den Katalanen so etwas wie ein Paradigmenwechsel eingesetzt hat: So wenige Eigengewächse aus La Masia wie in dieser Saison sah man selten, da Barca vermehrt auf (sehr) teure Transfers setzt. Auch die furiose Spielweise der Guardiola-Jahre ist einem eher pragmatischeren Ansatz gewichen. Der Vorteil: so gut, wie in dieser Saison, stand Barca in der Defensive selten. Im Offensivspiel ist die Mannschaft jedoch der Form von Lionel Messi fast auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Aber der kleine Argentinier liefert in dieser Saison; auch Sturmpartner Luis Suarez kommt immer besser in Form. Wenn sich nun noch die beiden offensiven Königstransfers Philippe Coutinho und Ousmane Dembele langsam integrieren, dann sind die Katalanen eine echte Macht. Auch wenn Coutinho in der Champions League nicht spielberechtigt ist, gehört der FC Barcelona neben Manchester City aktuell zu den aussichtsreichsten Anwärtern auf den Gewinn des Henkelpotts.
Dies kann man vom Gegner aus London nicht gerade behaupten. Denn der FC Chelsea droht in einem zweiten Jahr nach einem Titelgewinn mal wieder zu implodieren. Zuletzt gab es zwei deutliche Niederlagen gegen Bournemouth und Watford – also nicht gerade die Erste Garde der Premier League. Trainer Antonio Conte kritisiert bereits seit Anfang der Saison die Transferpolitik des Klubs, gelinde gesagt etwas konfus wirkt. Doch auch der Italiener muss sich natürlich einige Vorwürfe gefallen lassen, wobei sich vor allem die Frage stellt, wie motiviert Conte noch bei der Sache ist. Denn es halten sich eigentlich seit dem Ende des letzten Spieljahres die Gerüchte, er würde wieder lieber in seiner Heimat trainieren, als im fernen London. Aber: in zwei Spielen kann Chelsea jedem Gegner sehr gefährlich werden. Ein Selbstläufer wird es für den FC Barcelona sicherlich nicht.
AS Rom vs. AC Mailand (25.02.2018; Serie A)
Beide Teams hätten sich den Verlauf der Saison sicherlich anders vorgestellt. Mit großen Investitionen wollte Milan endlich wieder zu den Großen der Serie A aufschließen. Das bislang eher mittelprächtig funktioniert: aktuell steht der AC auf einem enttäuschenden achten Platz, mit bereits neun Punkten Rückstand auf einen Platz, der zur Teilnahme an eine europäischen Wettbewerb berechtigen würde. Dabei hatte der neue chinesische Besitzer die künftigen Einnahmen aus der Champions League schon in sein Engagement mit einberechnet. Von allen dubiosen Besitzern im Fußballgeschäft, scheint Milan dabei wohl auf einen besonders windigen hereingefallen zu sein, ist doch immer noch nicht klar, wem die Rossoneri in Zukunft – aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten des neuen Investors – wohl gehören werden.
Dieses Problem hat die Roma zwar nicht, doch ob man die aktuell Mannschaft ohne Teilnahme an der Champions League beisammen halten kann, ist durchaus fraglich. Aktuell stehen die Römer, nach nur einem Sieg aus sieben Spielen, in der Tabelle der Serie A auf dem fünften Platz der Tabelle. Aber, die Giallorossi haben aufgrund der Inkonstanz von Mannschaften wie Inter oder dem verhassten Stadtrivalen Lazio nur einen Zähler Rückstand auf die Top Vier. Um sich nächstes Jahr wieder mit den besten in Europa messen zu können, müssen die Giallorossi aber ihre Durchschlagskraft im Angriff verbessern. Denn zwar geben sie statistisch gesehen die meisten Torschüsse pro Spiel ab, dafür ist der Ertrag mit 33 Treffern aber deutlich zu gering.
Ral, abseits.at
Stefan Karger
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