Im Mai freuen wir uns auf einige heiße Duelle! Wir sehen uns die interessantesten Partien der großen Fußballbühnen für euch genauer an!
Hamburger SV – Borussia Mönchengladbach (Bundesliga, 12.05.2018)
Es gibt viele Menschen in Deutschland, die dem HSV einen Abstieg von Herzen wünschen. Einige davon sind aber andererseits vielleicht auch der Meinung, dass Vereine wie Hoffenheim oder Wolfsburg überflüssig sind und es mehr Traditionsvereine in der Bundesliga geben sollte. Diese Annahme ist zwar rein hypothetisch, zeigt aber auch ein Dilemma auf: nur wenige Vereine kommen der meist positiv konnotierten Zuschreibung „Traditionsverein“ so nahe, wie eben der HSV.
Die Hamburger, und das weiß mittlerweile wahrscheinlich jedes Kind, sind das letzte Gründungsmitglied der Bundesliga, welches bislang nicht absteigen musste. Eine Uhr, die die einzelnen Zeiteinheiten der Zugehörigkeit minutiös darstellt, demonstriert, wie sehr der HSV seine Identität als Verein genau aus dieser Tatsache ableitet. In den letzten Jahren lief der Verein häufig Gefahr, genau diese Identität endgültig zu verlieren. Der Fußballgott hatte bisher aber immer andere Pläne.
So schwierig, wie vor diesem letzten Spieltag der Bundesliga, stellte sich die Situation jedoch noch nicht da. Hamburg liegt aktuell zwei Punkte hinter dem VfL Wolfsburg auf dem Relegationsplatz. Aufgrund des schlechteren Torverhältnisses, rettet den HSV nur genau eine Konstellation: eigener Sieg, Niederlage von Wolfsburg. Der VfL spielt zuhause gegen den 1. FC Köln, dessen Abstieg bereits feststeht.
Dass die Hamburger sich überhaupt noch retten können, liegt an Trainer Christian Titz – dem schon dritten in dieser Saison. Er lässt seine Mannschaft im wahrsten Sinne des Wortes Fußball spielen und legt Wert auf eigenen Ballbesitz – ein Ansatz, der so im Abstiegskampf selten gewählt wird. Durch seine Umstellung gewann das Team neues Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, etwas, dass unter Vorgänger Bernd Hollerbach vollkommen abhanden gekommen schien. Die Frage „Was wäre gewesen, wenn Titz früher übernommen hätte?“ geistert sicher in vielen Köpfen von HSV-Anhängern herum. Too little, too late, wie man im Englischen sagt.
Aber vielleicht ist es auch noch gar nicht zu spät. Zwar trifft der HSV mit Gladbach auf ein Team, welches selbst noch um den Einzug in das internationale Geschäft kämpft, dieses Spiel also nicht abschenken wird. Dennoch: die Hamburger präsentierten sich in den letzten Wochen als spielstarke Einheit, die ja auch z.B. Schalke 04 schlagen konnte und drei Siege aus den letzten fünf Spielen holte. Der VfL Wolfsburg ist zudem aktuell so schlecht drauf, dass eine Niederlage gegen Köln nicht unmöglich scheint. Es ist also angerichtet für ein neuerliches HSV-Wunder. Damit die Uhr weiterlaufen kann.
Atletico Madrid – Olympique Marseille (Europa League – Finale, 16.5.)
Der klare Favorit vor diesem Finale steht fest. Atletico Madrid zählt trotz des frühzeitigen Ausscheidens in der Champions League weiterhin zu den absoluten Topteams in Europa. Im Halbfinale setzte sich die Mannschaft von Trainer Diego Simeone gegen den FC Arsenal durch (1:1, 1:0) und hat zudem bereits Erfahrungen im Gewinnen der Europa League – 2010 und 2012 holten die Rojiblancos den Pokal in die spanische Hauptstadt. An einem neuerlichen Titelgewinn bestehen eigentlich wenig Zweifel, zu überlegen scheint der Atletico-Kader dem des Gegners aus Marseille. Spieler wie Antoine Griezmann oder Winter-Neuzugang Diego Costa symbolisieren mitunter offensive Weltklasse, und die Defensive bei den Spaniern ist unter Simeone fast schon aus Tradition gut.
Aber, Olympique ist eine gefährliche Mannschaft, wie bereits beide Red Bull Teams – Leipzig und Salzburg – im Viertel – und Halbfinale erfahren mussten. Doch gerade gegen Salzburg in der Runde zuvor brauchte es für das Team von Rudi Garcia eine gehörige Portion Glück, um letztlich in das Finale einzuziehen. Zumal die Mannschaft eigentlich von ihrer Heimstärke lebt – sowohl gegen Salzburg, aber auch gegen Leipzig setzte es Auswärtsniederlagen, während OM zuhause siegreich blieb. Den Grundstein für das Weiterkommen legten also jeweils die Auftritte vor den fanatischen Anhängern im Stade Velodrome.
Dieser Stärke beraubt, sollte sich die individuelle Klasse und internationale Erfahrung von Atletico durchsetzen.
FC Barcelona – Real Sociedad San Sebastian (La Liga, 19.05.2018)
Eine heimische Meisterschaft zählt für die international Crème de la Crème nicht mehr viel. Selbst wenn sie ohne Niederlage errungen wird, wie es für den FC Barcelona weiterhin möglich ist. Ob eine Saison erfolgreich war, bemisst sich mittlerweile am Abschneiden in der Champions League. Diese Entwicklung muss man nicht gut finden, sie ist aber leider ein Fakt. Und gerade in der Königsklasse hat sich Barca in dieser Spielzeit wenig mit Ruhm bekleckert – im Viertelfinale war gegen die AS Rom Schluss in diesem Wettbewerb.
Auch wenn dieses Barcelona unter Trainer Ernesto Valverde selten echten Glanz versprüht, und mit dem Barca aus vergangenen Tagen nur noch wenig gemein hat, ist der souveräne Titelgewinn in La Liga – und der Sieg im spanischen Pokalfinale – gar nicht hoch genug zu bewerten. Den größten Anteil am Titelgewinn hatte – mal wieder – Lionel Messi, der bis dato 33 Treffer in der Liga erzielte. Aber, auch Torhüter Marc-Andre ter Stegen hat mit seinen Leistungen einen sehr großen Teil zur so erfolgreichen nationalen Kampagne beigetragen.
Real Sociedad belegt zwar nur einen Mittelfeldplatz, gehört aber mit vier Siegen aus den letzten sechs Spielen zu den formstärksten Teams in Spanien; u.a. besiegten die Basken den großen Rivalen Athletic Bilbao und Atletico Madrid. Überragender Spieler in dieser Saison für Real Sociedad war dabei der ehemalige Profi von Real Madrid, Asier Illarramendi. Der zentrale Mittelfeldspieler erzielte sieben Tore selbst, gab fünf Vorlagen und kommt auf eine Passquote 87 Prozent.
Real Madrid – FC Liverpool (Finale der Champions League, 26.05.2018)
Das letzte und größte Highlight in dieser Spielzeit findet in Kiew statt. Denn die ukrainische Hauptstadt ist Schauplatz des diesjährigen Finales der Champions League zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool.
Zwar gilt Real, allein schon aufgrund der Tatsache, dass sie in den letzten vier Jahren dreimal den begehrten Henkelpott in die Höhe stemmen konnten, als der Favorit in diesem Aufeinandertreffen. Die beeindruckende Offensive des FC Liverpools könnte die Spanier aber daran hindern, den dritten Titel in Folge zu feiern. Zudem hat man in dieser Saison der Champions League das Gefühl, dass irgendwie alles passieren kann. Dies gilt auch für das Finale, welches durchaus mit einem deutlichen Sieg für beide Teams enden könnte.
Entscheidend für Liverpool wird sein, nicht den gleichen Fehler wie der FC Bayern im Halbfinale zu begehen, und Real Madrid durch haarsträubende individuelle Fehler zum Toreschießen einzuladen. Was für eine abgekochte Mannschaft Real ist, hatten sie bereits in den Runden zuvor gegen Paris St. Germain und Juventus Turin unter Beweis gestellt. Dennoch wirkt Real als Mannschaft nicht sonderlich gefestigt, gerade in der Defensive gibt es Probleme. Und Liverpools Offensive – die beste jemals in der Champions League – wird Chancen nicht so leichtfertig vergeben wie die Bayern. Dass sich die Reds davon eine Vielzahl herausspielen werden, scheint so sicher wie ein neuerlicher Skandal um Donald Trump. Mo Salah, Roberto Firmino und Sadio Mane werden Real für jeden Fehler in der Defensive bestrafen. Dies gilt auf der anderen Seite aber auch für Cristiano Ronaldo, für den die größte aller möglichen Bühnen mittlerweile zum Wohnzimmer geworden ist.
Für Liverpool, das vor allem im Mittelfeld Personalprobleme plagen, wird es dabei essentiell werden, die Kreise des Maschinenraums von Real um Toni Kroos und Luka Modric in den Griff zu bekommen. Eine Aufgabe, die aufgrund der minderen individuellen Klasse gegenüber Real, von Liverpool nur mannschaftstaktisch gelöst werden kann. Gerade im taktischen Bereich und in Sachen Hunger auf den Titel dürfte aber ein weiterer Vorteil für Liverpool liegen. Am Ende wird aber wohl Real gewinnen – weil sie eben einfach immer gewinnen, wie eine spanische Tageszeitung neulich titelte.
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