Deutschland 2024? Der Favorit um den Zuschlag für die Euro
Fußball international 27.September.2018 Werner Sonnleitner 1
Einer der beiden Bewerber um die Ausrichtung der Europameisterschaften 2024 ist unser Nachbar aus Deutschland. Der Vergabeprozess erfolgt am späten Nachmittag, alles dazu findet ihr im allgemeinen Vorbericht. Auch den einzigen Konkurrenten aus der Türkei werden wir hier und heute noch näher vorstellen.
Eine Delegation um DFB-Präsident Reinhard Grindel reichte am 24. April dieses Jahres die offizielle deutsche EM-Bewerbung, in der Schweizer UEFA-Zentrale ein. Neben Antworten auf die 189 Fragen des Fußballverbandes enthält das „Bid Book“ auch die zehn Spielorten und zahlreichen Unterstützungserklärungen von Vertretern aus Sport, Politik und Wirtschaft. Würde Deutschland den Zuschlag bekommen, wäre es schon das vierte große Fußballturnier nach der Europameisterschaft 1988, sowie den beiden Weltmeisterschaften 1974 und 2006.
Wo würde das Turnier stattfinden?
Ursprünglich bewarben sich 18 Städte bzw. deren Stadien als Ausrichtungsort der Endrundenspiele. Nachdem Freiburg, Karlsruhe und Kaiserslautern ihre ambitionierten Umbaupläne begruben und damit die Bewerbungen zurückzogen, fiel die Wahl schlussendlich auf folgende zehn Stadien die im Grunde allesamt heute schon bespielbar wären:
Stadt | Stadion | Sitzplätze |
Berlin | Olympiastadion | 74.475 |
Dortmund | Signal Iduna Park | 65.851 |
Düsseldorf | Merkur Spiel-Arena | 51.500 |
Frankfurt a. M. | Commerzbank-Arena | 48.000 |
Gelsenkirchen | Veltins-Arena | 54.740 |
Hamburg | Volksparkstadion | 51.500 |
Köln | Rheinenergiestadion | 46.195 |
Leipzig | Red Bull Arena | 42.959 |
München | Allianz Arena | 70.000 |
Stuttgart | Mercedes-Benz-Arena | 54.812 |
Auswahlkriterien bei den Spielorten waren in erster Linie Stadionkapazität und die vorhandene Infrastruktur. Außerdem wurden die Bewerber in regionale Zonen eingeteilt, um das Event möglichst über die Republik verteilt durchzuführen.
Die Werbetrommel wurde fleißig gerührt
Der langjährige Kapitän Philipp Lahm tritt als offizieller Botschafter der deutschen Bewerbung um die Ausrichtung der Euro 2024 auf. Auch die Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel stehen geschlossen hinter der Bewerbung. Der Fanclub der Nationalmannschaft gestaltete beim Freundschaftsspiel gegen Brasilien Anfang des Jahres im Berliner Olympiastadion eine imposante Choreographie. Am vergangenen Wochenende stand dann noch ein bundesweiter Aktionsspieltag in sämtlichen Ligen am Programm. Dabei waren Logo und Slogan omnipräsent.
Dieser lautet übrigens „United by Football – Vereint im Herzen Europas“. Über das Logo der deutschen Bewerbung wurde im Internet abgestimmt und zeigt zwei Herzen im deutschen Schwarz-Rot-Gold-Look.
Die Stimmung und Chancen
Dieser Tage wurde noch eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts präsentiert. Daraus geht hervor, dass knapp Dreiviertel (74 Prozent) der Deutschen positiv zur Bewerbung eingestellt sind, 12 Prozent sind eher unentschlossen. Fast neun von zehn deutschen Fußballinteressierten sprachen sich dezidiert für eine Europameisterschaft im eigenen Land aus. Die Stimmung ist also durchaus positiv, die Vorfreude auf ein neuerliches Sommermärchen euphorisiert die Nation.
Geht es nach den Buchmachern ist der DFB auch haushoher Favorit für den Zuschlag. Die deutschen Stadien wären quasi sofort spielbereit, ebenso ist die nötige Infrastruktur vorhanden. Das Land gilt als verlässlicher, strebsamer Partner und wäre de facto eine risikolose Wahl, verfügt man auch über die Finanz- und Wirtschaftspower, die der Fußballverband gerne sieht. Dazu erfüllt man die Grundsätze der Vereinten Nationen im Hinblick auf Menschenrechte. Der Evaluierungsbericht der UEFA wirft – im Gegensatz zur Türkei – keinerlei Bedenken rund um „Germany 2024“ auf.
Obwohl viele rationale Gründe pro Deutschland sprechen, ist die Vergabe alles andere als eine klare Angelegenheit. Zuletzt sicherte sich bei sportlichen Großereignissen nicht immer der logische Favorit den Zuschlag, erst recht nicht bei anonymen Abstimmungen. (Sport)politisch ist dieses Duell ohnehin brisant, die beiden Kandidaten polarisieren und könnten unterschiedlicher kaum sein! Nicht zu unterschätzen sind emotionale Befindlichkeiten unter den Verbandspräsidenten. Diese könnten durchaus zu Stimmen gegen das große, in vielen gesellschaftspolitischen Bereichen tonangebende Deutschland führen. Ein offenes Geheimnis ist auch, dass DFB-Präsident Reinhard Grindel bei seinen europäischen Amtskollegen nicht das beste „Standing“ hat. Ob und inwiefern die zuletzt aufgepoppte Rassismusdebatte um Mesut Özil und die Schmiergeldgeschichten um die WM 2006 Einfluss hat, bleibt dagegen abzuwarten. Wie die Wahl schlussendlich dann ausfällt, werden wir heute am späten Nachmittag wissen. Alles zu einer möglichen Europameisterschaft in der Türkei kommt in einem weiteren Artikel, der in einer Stunde.
Werner Sonnleitner, abseits.at
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Werner Sonnleitner
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