Den heißen Temperaturen zum Trotz startete am vergangenen Wochenende die zweite Bundesliga in ihre neue Saison. Mit dabei waren viele neue Gesichter, die vor... 2. deutsche Bundesliga: Honsak mit Traumdebüt

Den heißen Temperaturen zum Trotz startete am vergangenen Wochenende die zweite Bundesliga in ihre neue Saison. Mit dabei waren viele neue Gesichter, die vor Vorfreude regelrecht explodierten. Aber wie man schon in der letzten Spielzeit gut erkennen konnte, die zweite Liga hat ihre eigenen Gesetze und so gab es die ein oder andere Überraschung. Mittendrin wie immer einige heimische Legionäre, die auch heuer wieder ihr Glück in den diversen Fußballhochburgen Deutschlands versuchen.

Euphoriebremse in Hamburg

Zum Saisonauftakt traf am Freitagabend Kiel auswärts auf den ehemaligen Bundesliga-Dino, den HSV. Dabei gingen die Rothosen völlig überraschend mit 0:3 baden und die Gäste aus Kielen schlossen mit diesem Auswärtserfolg nahtlos an ihre starke Vorjahressaison an. Bei den Störchen stand Neuzugang Honsak in der Startelf, der auch sofort zu überzeugen wusste. Er war neben Lee der Aktivposten im Offensivspiel, arbeitete gut nach vorne und schaffte es, viele Chancen zu kreieren. Einzig Fortuna war ihm an diesem Tag anfangs nicht hold, er scheiterte mehrmals knapp, ehe er in der Nachspielzeit überlegt zum 3:0-Endstand einschoss. Ein rundum gelungenes Debüt vom jungen Flügelspieler.

Weiter ging es am Samstag mit dem Spiel Bochum gegen Köln, bei dem die Domstädter doch etwas glücklich mit 0:2 siegreich blieben. Für den VfL ein ernüchterndes Ergebnis, da sie einige gute Chancen vorbrachten, einen klaren Elfmeter nicht zugesprochen bekamen und am Ende rund 20 Minuten in Überzahl agierten. Lukas Hinterseer wirkte dabei im Sturmzentrum mit, stand die gesamte Spielzeit über am Platz, blieb aber, obwohl er sehr bemüht und engagiert spielte, recht blass. Mehr als der ein oder andere ungefährliche Abschluss sprang dieses Mal nicht für ihn heraus. Auf der Gegenseite stand Louis Schaub in der Startelf. Bei seinem Debüt agierte er im offensiven Mittelfeld, konnte sich aber nicht gewinnbringend in Szene setzen. Ein insgesamt durchschnittlicher Einstand, bei dem er nach rund 70 Minuten ausgewechselt wurde.

Ebenfalls am Samstag empfing Greuther Fürth den SV Sandhausen. Der Gastgeber ging dabei mit einem 3:1-Heimerfolg vom Feld, nachdem sie in einer starken Schlussphase die Partie noch drehen und zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Beim Kleeblatt stand Gugganig in der Startelf. Er sollte im zentralen Mittelfeld die Defensive stabilisieren und hatte mit diesem Unterfangen keine Probleme in Hälfte eins, da der SVS sehr zurückhaltend agierte. Nach der Pause wurde umgestellt und Gugganig wurde der zentrale Spieler in der Dreier-Abwehrreihe der Fürther. Auch da spielte er ganz solide, einzig beim Gegentor herrschte kurzzeitig Verwirrung im 16er. Auf der Gegenseite saß Kulovits nur auf der Bank.

Spannendes Bayernderby und die 2 Minuten von Heidenheim

Im dritten Samstagsspiel gab es ebenfalls eine Überraschung zu bestaunen. Obwohl die Schanzer in Führung gingen, verlor der Aufstiegskandidat aus Ingolstadt mit 2:1 in Regensburg. Beim Jahn war die Freude ob des gelungen Saisonstarts natürlich groß, beim FCI herrschte Tristesse. Positiv war aus heimischer Sicht, dass bei den unterlegenen Gästen alle drei Legionäre in der Startelf standen. Knaller machte seine Sache im Tor richtig gut, war bei den Gegentreffern machtlos und zeigte bei einigen Paraden, dass er das Zeug zum Einser-Goalie hat. Kerschbaumer geigte im zentralen Mittelfeld, erzielte die frühe Führung per Traumschuss aus 20 Metern und hatte auch sonst einige gute Aktionen. Im Gegensatz dazu tat sich Röcher auf der Außenbahn etwas schwerer. Er fand nicht so recht ins Spiel, hatte aber trotzdem den ein oder anderen guten Flankenlauf zu verzeichnen. Nach 80 Minuten war sein durchwachsenes Debüt beendet.

In der ersten Sonntagspartie gewann St. Pauli beim Traditionsduell gegen den Aufsteiger aus Magdeburg mit 2:1. Knoll besorgte dabei den Siegtreffer mit einem sehenswerten Freistoß.

Außerdem ging am Sonntag die Partie zwischen Heidenheim und Bielefeld über die Bühne, die in Summe verdient mit 1:1 endete. Dabei fanden beide Teams gute Chancen vor, konnten aber jeweils nur ein Tor erzielen. Die beiden Tore fielen kurz vor der Pause, denn nachdem Heidenheim auf 1:0 stellte, traf Bielefeld postwendend zum Ausgleich. Auf Seiten der Arminia hatte Prietl mit einem starken Schuss eine Topchance, die aber entschärft wurde. Der zentrale Mittelfeldspieler lieferte insgesamt eine beachtliche Partie ab und zeigte sich offensiv deutlich spielfreudiger als in der Vorsaison. Defensiv wie immer eine Bank und so kann er mit Fug und Recht behaupten, gut in der neuen Saison angekommen zu sein. Dasselbe gilt für Dovedan, der das Tor vorbereitete und in der Offensive ein ständiger Gefahrenherd war. Seine agilen Bewegungen und sein Spielverständnis sind eine wichtige Komponente im Offensivspiel der Heidenheimer.

Der Freistoß von Köpenick

In der dritten der vier Sonntagsmatches kam Darmstadt zu einem 1:0-Heimerfolg über Paderborn. Der Aufsteiger, der sich ebenbürtig präsentierte, verzichtete auf Wimmer, der nicht im Kader stand.

Ebenfalls am Sonntag blieb die Union aus Berlin gegen Aue mit 1:0 siegreich. Das entscheidende Tor erzielte dabei Kroos mit einem Wahnsinns-Freistoß aus gut 22 Metern kurz vor Schluss. Bei den Hauptstädtern spielte Trimmel auf seiner angestammten Rechtsverteidiger-Position durch. Er zeigte sich defensiv bis auf einen Stellungsfehler sehr solide, kam aber in der Offensive nicht so stark zur Geltung. Schösswendter auf Seiten der Union und Wydra bei den Auern standen nicht im Kader.

Den Abschluss des Spieltages brachte die Partie zwischen Dresden und Duisburg, welche nicht nur in der Vorjahressaison am Premierentag ausgetragen wurde, sondern auch das gleiche Ergebnis sowie den gleichen Torschützen wie im Vorjahr hat. Auch hier schoss Röser zum 1:0-Sieg seiner Dresdner ein. Aus heimsicher Sicht gab es recht wenig zu bestaunen, einzig Gartner wurde rund 15 Minuten vor Schluss bei den Duisburgern ins Spiel gebracht, hatte aber keine nennenswerte Aktion mehr zu verzeichnen. Bei den Elbstädtern stand Möschl nicht im Kader und Horvath blieb nur ein Platz auf der Bank, welchen er die gesamte Spielzeit über Inne hatte.

Fazit

Die allgemeine Erkenntnis des ersten Spieltags ist, dass es die Topteams nicht leicht haben in der zweiten Liga und die Meisterschaft ähnlich ausgeglichen verlaufen könnte, wie im letzten Jahr. Aus heimischer Sicht war der Spieltag insgesamt durchwachsen, denn vier Legionäre standen nicht im Kader (Schösswendter, Wydra, Wimmer und Möschl) und zwei unserer Kicker blieben nur auf der Bank (Kulovits und Horvath). Bleiben somit elf Legionäre, bei denen einer ganz besonders überzeugen konnte. Die Rede ist vom jungen Honsak, seines Zeichens Leihspieler von RB Salzburg in Diensten von Holstein Kiel, der mit seinem Treffer und seiner couragierten Leistung der erste Legionär der Runde der neuen Saison ist. Gute Leistungen erbrachten ebenfalls Kerschbaumer, Knaller, Prietl und Dovedan. Noch nicht ganz überzeugen konnten Trimmel, Röcher und Gugganig, die zwar ganz solide spielten, aber sicherlich mehr zu bieten haben. Ähnliches gilt für Schaub und Hinterseer, die im direkten Duell ebenfalls recht blass blieben. Gartner konnte nach seiner Einwechslung nichts mehr bewirken und so schließt sich der Spieltag mit der Erkenntnis, dass es nicht nur die Aufstiegskandidaten schwer haben werden, sondern auch unsere Legionäre.

Thomas Schützenhöfer, abseits.at

Thomas Schützenhöfer

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