Durchwachsen gestaltete sich die 4. Runde der zweithöchsten Liga in unserem nördlichen Nachbarsland für die heimischen Kicker. Umso erfreulicher sind die wenige Ausreißer nach oben, die uns dieser Spieltag beschert hatte. Aber nicht nur aus heimischer Sicht gibt es von diesem Spieltag so einiges zu berichten, denn es gab erneut eine Trainerentlassung in Liga Zwei.
Freitag ohne heimischen Beteiligung
Bei den ersten beiden Begegnungen dieses Spieltags suchte man nach österreichischen Kickern vergebens auf den Mannschaftlisten der Teams. Duisburg unterlag dabei zuhause dem Absteiger aus Darmstadt mit 1:2. Greuther Fürth fasste erneut eine Niederlage aus und verlor daheim gegen Ingolstadt mit 0:1. Beim Kleeblatt standen Gugganig und Derflinger nicht im Kader, sie durften beide bei der Zweiervertretung über 90 Minuten lang ran. Für Gugganig ist dieser Trend eine Entwicklung in die komplett falsche Richtung, stand er doch in den letzten Spielen immer in der Startelf. Bei der letzten Begegnung wurde er jedoch nach einer Katastrophen-Leistung bereits zur Halbzeit vom Platz genommen. Sein Vertreter in der Innerverteidigung, Matti Langer, welcher eigentlich nur für das Amateur-Team vorgesehen ist, machte seinen Job aber nicht sonderlich gut und flog mit Gelb-Rot vom Platz. Außerdem wurde Trainer Radoki nach der jüngsten Niederlagenserie entlassen und so sind die Karten in Fürth wieder neu gemischt. Gugganig und Derflinger haben nun in der Länderspielpause Zeit, sich ins Rampenlicht zu spielen und Neo-Trainer Dickhaut von ihren Qualitäten zu überzeugen.
Die Macht aus dem Schacht ist wiedererwacht
Nikola Dovedan durfte erstmals in dieser Saison die gesamte Spielzeit über mitwirken und zeigte eine beachtliche Leistung beim Auswärtsspiel in Hamburg gegen St. Pauli. Der Ex-Altacher agierte dabei im offensiven Mittelfeld, wobei es ihn immer wieder in die Sturmspitze zog. Bei einer durchwachsenen Mannschaftsleistung war er noch der beste Akteur seines Teams und hätte seine Heidenheimer beinahe in Führung gebracht, sein Schuss strich aber hauchdünn am Tor vorbei. Er war außerdem sehr lauffreudig, musste aber dennoch mitansehen, wie Flum in der Nachspielzeit das Goldtor zum 1:0 für Pauli erzielte und das Millerntor zum Beben brachte.
Jahn Regensburg zog im Aufsteiger-Duell gegen die Störche aus Kiel den Kürzeren und musste mit einer 1:2-Niederlage im Gepäck das heimische Stadion verlassen. Bei den Kielern saß Hoheneder wie gewohnt auf der Ersatzbank und hat zurzeit wohl wenig Hoffnung, dass er von Beginn an ran darf, spielen die Norddeutschen bis dato doch eine beachtliche Zweitligasaison.
In Aue kam es zum Duell der beiden Verteidiger, wobei Wydra Margreitter ganz klar in den Schatten stellte. Wydra fungiert unter dem neuen Coach Lenk als Abwehrchef der variablen Fünfer-Kette und spielte eine bärenstarke Partie. Im Zweikampf robust, im Aufbauspiel präzise und auch ein Traumtor gelang ihm. So kann`s weitergehen. Zur Krönung wurde Wydra vom Kicker nicht nur ins Team der Runde gewählt, sondern er wurde zum Spieler der Runde erkoren. Respekt. Bei Nürnberg stand Margreitter wie gewohnt in der Startelf und Jäger saß 90 Minuten lang auf der Bank. Der Abwehrchef der Franken war, gemeinsam mit dem Torhüter, einer der besten Spieler seines Teams bei der 1:3-Niederlage im Erzgebirge. Im Spielaufbau war er sehr passsicher und hatte viele Ballaktionen. In der Schlussoffensive schaltete er sich in den Sturm mit ein und konnte sogar den Anschlusstreffer vorbereiten. Insgesamt war die Mannschaftsleistung des FCN aber nicht gut genug, um bei den erstarkten Auern zu bestehen.
Zwei Österreicher-Duelle am Sonntag
Sandhausen setzte am Sonntag seinen Negativtrend fort und verlor zuhause gegen Düsseldorf mit 1:2. Der wiedergenesene Knaller saß auf der Bank und Kapitän Kulovits musste aufgrund eines Muskelfaserrisses passen. Wann der Terrier im Mittelfeld wieder fit ist, steht noch in den Sternen.
Bochum besiegte daheim Dynamo Dresden mit 3:2. Matchwinner für den VfL war Lukas Hinterseer, der den Führungstreffer vorbereitete und kurz vor Schluss selbst den Ball in den Maschen zappeln ließ, was den Sieg für seine Mannschaft bedeutete. Bei seinem Tor zog er aus elf Meter trocken ab und ließ dem Schlussmann keine Chance. Auch Kevin Stöger stand in der Startelf bei Bochum und zeigte eine engagierte Leistung, bei der er an fast jeder Aktion seines Teams beteiligt war. Er versuchte das Spiel an sich zu reißen und war immer anspielbar. Einzig mehrere Fehlpässe und leichte Ballverluste trüben seine ansonsten gute Performance. Bei den Gästen musste Horvath kurzfristig passen, da ihn über Nacht ein grippaler Infekt heimgesucht hatte. Möschl stand hingegen erneut in der Startelf, kam aber nicht so recht in die Partie und konnte seine Stärken nicht ausspielen. Nach einer Stunde war Schluss für ihn.
Union Berlin musste sich zuhause mit einem 1:1-Unentschieden gegen Bielefeld begnügen. Bei den Gästen harmonierte das zentrale Mittelfeld mit Prietl und Kerschbaumer einwandfrei und beide zeigten eine solide Darbietung. Prietl der Zweikämpfer und Kerschbaumer der Spielmacher, das passt bei der Arminia einfach und so stehen die Kicker von der Alm auf dem hervorragenden dritten Tabellenrang. Die Eisernen aus Berlin begannen mit Trimmel auf rechts hinten und Hosiner wurde zehn Minuten vor Schluss für das Sturmzentrum eingewechselt. Schösswendter stand ohne Einsatzminute im Kader und Gspurning fehlte im Aufgebot der Hauptstädter. Trimmel wusste bei der Begegnung zu überzeugen, gab insgesamt neun Flanken ab und beackerte seine Seite unermüdlich. Defensiv stand er meist sehr solide und er hatte außerdem viele Ballaktionen zu verzeichnen. Einziges Manko war die Genauigkeit seiner Flanken und Pässen, die einige Male ihr Ziel verfehlten. Hosiner konnte in seiner kurzen Einsatzzeit nichts mehr bewirken und muss sich im Training anbieten, um mehr Spielzeit zu bekommen.
Der Betze lodert noch und ein Resümee
Montagabend, 20:30, und Braunschweig ist zu Gast in Kaiserslautern. Alles ist angerichtet für ein Duell zweier Traditionsmannschaften, die mit ihrem Saisonstart nicht zufrieden sein können. Schlussendlich endet die Partie mit 1:1 und beide Teams kommen nicht so recht vom Fleck. Bei den Pfälzern begannen Vucur und Mwene, wobei Mwene nach bescheidener Leistung bereits nach 45 Minuten aus taktischen Gründen ausgewechselt wurde. Untypisch, denn Mwene wurde bereits seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr substituiert. Auch Vucur hatte nicht seinen allerbesten Tag und ließ sich beim Gegentreffer von seinem Kontrahenten düpieren. Insgesamt fand er mit Fortdauer der Begegnung besser ins Spiel, agierte dabei sehr ballsicher und profitierte im Abwehrverhalten von seinem starken Stellungsspiel.
Dominic Wydra ist endgültig in Aue angekommen und ist ganz klar der Toplegionär an diesem Wochenende. Auch Hinterseer, Dovedan, Trimmel, Margreitter, Prietl und Kerschbaumer zeigten anständige Leistungen. Stöger war sehr bemüht, der letzte „Zacken“ fehlt bei ihm aber noch. Vucur hatte eine durchwachsene Vorstellung am Montagabend, zeigte aber dennoch eine bessere Darbietung als Möschl und Mwene, an denen das Spiel etwas vorbeiging. Hosiner konnte bei seinem Kurzeinsatz ebenso nicht zeigen, was in ihm steckt. Knaller, Schösswendter, Hoheneder und Jäger standen zwar im Aufgebot ihrer Teams, kamen aber zu keinem Einsatz. Horvath, Gspurning, Kulovits und Gugganig standen aus unterschiedlichen Gründen nicht im Kader ihrer Mannschaften. Dies trifft auch auf die sechs Jungstars zu, wobei nur Hasenhüttl, Derflinger und Kogler zu Einsätzen in der Amateurmannschaft kamen. Für Domej, Kreidl und Andric hieß es auch dort: Bitte warten.
Thomas Schützenhöfer, abseits.at
Thomas Schützenhöfer
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