Die ersten drei Spieltage der zweiten deutschen Bundesliga sind bereits vergangenen. Das bis dato Gebotene hatte es bereits in sich, Kantersiege, Überraschungen und Traumtore... 2. Deutsche Liga: Dovedan, Hinterseer und Horvath mit Erfolgserlebnissen

Die ersten drei Spieltage der zweiten deutschen Bundesliga sind bereits vergangenen. Das bis dato Gebotene hatte es bereits in sich, Kantersiege, Überraschungen und Traumtore waren an allen Spielrunden zu bewundern. Unsere heimischen Kicker waren auch schon fleißig am Werk und durften sich über Torbeteiligungen und gute Leistungen freuen. Mehrere Legionäre fanden aber noch keine Beachtung bei ihren Vereinen und eine schwere Verletzung überstrahlt die sonst recht positiven Erfahrungen der Österreicher in den ersten Runden. Im ersten Teil des ausführlichen Legionärs-Checks widmen wir uns den neun Kickern, die äußerst unterschiedlich in die Saison gestartet sind.

Sasa Kalajdzic, VfB Stuttgart
ST – 22 Jahre – 0 Spiele
Bereits in der Vorbereitung verletzte sich der Neuzugang von der Admira schwer am Knie. Die Hinrunde ist also für ihn gelaufen. Immerhin darf er sich mit seinen Teamkollegen über einen recht gelungenen Saisonstart freuen. Alles andere wäre aber auch enttäuschend gewesen, denn die ambitionierten Stuttgarter stellen den wohl qualitativ hochwertigsten Kader der Liga.

Nikola Dovedan, 1. FC Nürnberg
OM/ST – 25 Jahre – 3 Spiele – 1 Tor
Der Offensivmann kam als Königstransfer des Bundesliga-Absteigers aus Heidenheim und hatte auch auf Anhieb seinen Stammplatz inne. Zum Saisonauftakt gelang ihm das Goldtor beim Sieg gegen Dresden, seitdem stockt der Motor der Franken ein wenig. Die Nürnberger stehen aktuell erst bei drei Punkten und mussten eine empfindliche Heimniederlage gegen den HSV hinnehmen. Aus Sicht von Dovedan ist der Wechsel nach Nürnberg der nächste Schritt in seiner Karriere, welche ihn recht sicher in Richtung Bundesliga führen wird. Bei den Franken agierte er bis dato auf allen Positionen im offensiven 4-2-3-1 von Coach Canadi. Neben seinem Liga-Tor konnte er auch im Cup anschreiben und den wichtigen Treffer beim Sieg über Ingolstadt erzielen. Alles in allem kein schlechter Start von Dovedan persönlich, wenngleich sowohl er als auch die gesamte Mannschaft, noch deutlich Luft nach oben haben.

Georg Margreitter, 1. FC Nürnberg
IV – 30 Jahre – 2 Spiele
Bei seinen zwei Spielen, welche er in der Abwehr der Nürnberger bis dato vollbrachte, wirkte der frühere Abwehrchef nicht immer ganz sattelfest. Die Abwehr rund um ihn lässt noch zu viele Chancen zu und hat das Spielsystem von Coach Canadi noch nicht zu 100% verinnerlicht. Margreitter selbst kam beim Cup-Sieg nur zu einem Kurzeinsatz und fehlte seinem Team am Wochenende bei der Niederlage gegen Sandhausen verletzungsbedingt. Die Konkurrenz auf seiner Position ist nach wie vor sehr groß und das Team befindet sich noch in der Findungsphase, weshalb auch sein Stammplatz noch nicht in Stein gemeißelt ist.

Andreas Lukse, 1. FC Nürnberg
TW – 31 Jahre – 0 Spiele
Der ehemalige Torhüter der Altacher, der bereits Nationalteam-Luft schnuppern durfte, folgte im Sommer den Ruf seines Ex-Trainers und tauschte das Ländle gegen das Frankenland. Bei seinem neuen Club, dem Glubb, ist er als etatmäßige Nummer 2 eingeplant, jedoch durfte er im Pokal bereits sein Können unter Beweis stellen. Dabei zeigte er eine sehr solide Leistung und spielte auch zu Null. Im Hinblick auf Ligaeinsätze wäre eine Torwartrochade möglich, denn der derzeitige Stammkeeper Mathenia bekam nicht nur bereits sieben Gegentreffer, sondern wirkte bei der Niederlage in Sandhausen nicht immer ganz sattelfest. Bei weiteren Mathenia-Patzern und guten Trainingsleistungen von Lukse ist es nicht ausgeschlossen, den heimischen Keeper auf Dauer zwischen den Pfosten der Nürnberger zu sehen.

Lukas Jäger, 1. FC Nürnberg
IV/DM – 25 Jahre – 3 Spiele
Seit seinem Wechsel von vor zwei Jahren steht Jäger irgendwie permanent am Abstellgleis der Franken. In seinem ersten Jahr kam er auf keinen Ligaeinsatz für die Profis und in seiner zweiten Saison brachte er es nur auf ganze 25 Minuten in der gesamten Spielzeit. Nach einer vielversprechenden Vorbereitung stand Jäger zu Saisonbeginn nun erstmals in der Nürnberger Startelf. Auch bei der bitteren Niederlage gegen Hamburg stand er von Beginn an auf dem Platz, jedoch war sein Arbeitstag bereits nach einer guten halben Stunde beendet, da er zum einen nicht so recht in die Partie fand, und zum anderen das Spielsystem offensiver umgestaltet wurde. Auch bei der Niederlage am Wochenende kam er bereits zur Pause ins Spiel, was bestätigt, dass Jäger endlich angekommen ist. Mit Geis kam zwar noch ein vielversprechender Spieler für seine Position vor der Abwehr zum Glubb, jedoch ist die körperbetonte Spielweise von Jäger ein möglicher Pluspunkt in der physischen zweiten Liga. Bestimmt darf man sich über viele weitere Jäger-Einsätze beim FCN in dieser Saison freuen.

Lukas Hinterseer, HSV
ST – 28 Jahre – 3 Spiele – 1 Tor
Hinterseer wurde als prädestinierter Nachfolger von Lasogga an die Hansestadt gelotst und erlebte mit dem ehemaligen Bundesliga-Dino einen ganz passablen Ligastart. Sieben Punkte nach drei Spielen können sich sehen lassen und auch der Alpen-Bomber hat bereits angeschrieben. Am Wochenende legte er beim 1:0-Sieg über Bochum das Leder aus rund zehn Metern gekonnt in die Maschen und unterstrich somit seinen Torinstinkt. Auch wenn sich die Hecking-Elf vor allem in der Offensive noch in einer Art Findungsphase befindet, so zeigte sich bereits, dass Hinterseer ein fixer Bestandteil der Stürmerreihe sein wird. Auch im Cup stellte er schon seine Torgefahr unter Beweis und traf beim engen Sieg gegen Chemnitz sowohl im Spiel als auch vom Punkt aus. Als zentrale Solospitze eingeplant stand der Österreicher in allen Spielen bis dato in der Startelf und wird diese Stellung wohl über die gesamte Saison hin beibehalten.

Patrick Möschl, Dynamo Dresden
RA – 26 Jahre – 1 Spiel
Den durchwachsenen Saisonstart erlebte Möschl meist von der Bank aus, er stand erst in einem Spiel in der Startelf. Den Dresdnern gelang erst am vergangenen Spieltag gegen Heidenheim der Befreiungsschlag, als der FCH im heimischen Stadion besiegt werden konnte. Bei der Niederlage am zweiten Spieltag in Karlsruhe durfte Möschl über die gesamte Spielzeit mitwirken, leider konnte er dabei keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Er ist zwar nach wie vor fixer Bestandteil des Kaders, jedoch kam er im folgenden Ligaspiel und im Cup zu keinem Einsatz. Die Konkurrenz auf den Außenbahnen ist groß, da sich im Dynamo-Kader viele polyvalente Spieler tummeln. Man darf gespannt sein, ob sich Möschl dabei durchsetzen kann.

Sascha Horvath, Dynamo Dresden
OM – 23 Jahre – 3 Spiele – 1 Tor
Nach einer durchwachsenen Vorsaison, inklusive halbjährige Nichtbeachtung in Dresden und dem Abstieg mit seinem Leihverein Innsbruck, schaffte es Horvath, bei der U21-EM den Bock umzustoßen und diese Form auch in der Vorbereitung in Dresden beizubehalten. Er stand in allen vier Bewerbsspielen in der Startelf und konnte bei der Niederlage in Karlsruhe zwei Scorer, ein Tor und eine Vorlage, verbuchen. Besonders sein Treffer beim KSC ist in die Rubrik „sehenswert“ einzuordnen, denn sein Schlenzer von der Strafraumkante fand den Weg ins Kreuzeck. Der variable Offensivmann belebt zurzeit das Dresdner Offensivgeschehen, wenngleich auch hier die Mechanismen noch nicht immer ganz greifen. Auf jeden Fall zeigt seine Formkurve seit dem Sommer stark nach oben.

Matthäus Taferner, Dynamo Dresden
ZM – 18 Jahre – 2 Spiele
Der Teenager aus Innsbruck sucht früh sein Glück im Ausland und schloss sich nach dem Abstieg seines Jugendvereins der Dynamo an. Hier kam er am ersten Spieltag bereits zu einem Kurzeinsatz und durfte in der zweiten Runde sogar von Beginn an ran. Diesen Auftritt krönte er mit einem Assist auf Landsmann Horvath, jedoch ging die Partie beim KSC verloren. Danach war ihm kein Auflaufen mehr vergönnt, aber mit seinem Talent wird er bestimmt noch einige Male in der Liga zu sehen sein. Je nach Spielsystem greift der junge Mann über das Zentrum an, wobei er hier wohl vornehmlich die offensivere Position bekleiden wird, da er mit seiner Spielintelligenz den tödlichen Pass beherrscht. In Ansätzen ließ er dieses Talent auch schon aufblitzen.

Thomas Schützenhöfer, abseits.at

Thomas Schützenhöfer