2. Deutsche Liga: Dovedan mit Premierentor
Deutschland 22.September.2017 Thomas Schützenhöfer 0
Die englische Runde ist Geschichte und brachte einige Überraschungen mit sich. Ein Aufstiegsfavorit konnte sich auch nach einer gehörigen Rotation in der Mannschaft nicht aus dem Negativlauf befreien und ein junger Österreicher feierte seine Tor-Premiere in der Liga. Eine Trainerentlassung, einen Platzsturm und auch den Verlust eines Stammplatzes gab es in dieser Runde ebenfalls zu beobachten.
Es hat sich “ausgemeiert“ am Betze
Dienstagabend und das Nordderby zwischen Kiel und St. Pauli ging über die Bühne. Im Vorfeld der Partie versuchten rund 30 „Fans“ der Kieler über das Spielfeld zu dem Sektor der Paulianer zu kommen, um ihnen Fanequipment zu stibitzen. Da haben sie jedoch die Rechnung ohne das Team aus Hamburg und den Ordner gemacht, denn diese fingen die meisten der Chaoten wieder ein. Sportlich gewann Pauli knapp mit 1:0 und Hoheneder im Dress der Kieler durfte in den letzten Minuten mitwirken. Sein zweiter Kurzeinsatz in Folge.
Knaller sah von der Bank aus, wie sein neuer Verein, der FC Ingolstadt, zuhause nicht über ein 2:2-Unentschieden gegen Duisburg hinauskam. Damit bleibt der FCI weiterhin hinter den Erwartungen zurück.
Union Berlin hat das Siegen wohl verlernt und schlitterte in Sandhausen in eine 0:1-Niederlage. Bei den Gästen wurde die Mannschaft gehörig durchgewechselt und so startete Schösswendter in der Innenverteidigung und Hosiner im Sturm – Trimmel sah das Spiel von der Bank aus. Der Abwehrrecke lieferte dabei eine gute Leistung ab, bei der er viele Zweikämpfe gewann, in der Luft eine Macht war und im Aufbauspiel kaum Fehler machte. Nach knapp 70 Minuten wurde er leicht angeschlagen von Trainer Keller ausgetauscht. Schwieriger hatte es Hosiner im Sturm, der zwar zwei Torschüsse verzeichnen konnte, aber wirkliche Torgefahr ging von ihm nicht aus. Gspurning bei Union und Kulovits bei Sandhausen, der noch immer verletzt ist, standen nicht im Kader ihrer Teams.
Der krisengebeutelte 1. FC Kaiserslautern musste erneut eine Niederlage hinnehmen und verspielte zuhause gegen Aue mit 0:2. Mwene war wieder nur auf der Bank und kam erst für die letzten 15 Minuten ins Spiel; da konnte er die Wende aber nicht mehr herbeiführen. Stipe Vucur stand in der Startelf und konnte nur offensiv positiv auffallen, da er insgesamt fünf Abschlüsse nach Standards hatte. Defensiv war sein Spiel gekennzeichnet von Unsicherheiten und Stellungsfehlern. Er reihte sich dabei nahtlos in die inferiore Abwehrleistung der Pfälzer ein, die keinen Biss versprühten und nur zögerlich in die Zweikämpfe gingen. In Summe war dieses Spiel zu viel für die Verantwortlichen und Norbert Meier wurde entlassen. Dominic Wydra, seines Zeichen Abwehrchef in Aue, zeigte eine unaufgeregte Partie und spielte seinen Part sehr solide. Ein, zwei leichte Stellungsfehler nach Flankenbällen waren das einzige, was man ihm ankreiden könnte. Die Erzgebirgler befinden sich weiter im Aufwind und dürften mit ihren Leistungen ganz zufrieden sein.
Neuer, alter Tabellenführer und ein Österreicher-Duell
Eintracht Braunschweig erstickte das kurze Hoch von Greuther Fürth im Keim und ließ dem Kleeblatt beim 3:0-Heimsieg keine Chance. Gugganig und Derflinger standen nicht im Kader der Franken, sie durften in der Zweiervertretung mitwirken, die am Dienstag mit 1:4 in Rosenheim unterging.
Fortuna Düsseldorf eroberte Dank des 1:0-Heimerfolgs gegen Regensburg die Tabellenführung zurück. Die Elf von Coach Funkel schwimmt weiter auf der Euphoriewelle und möchte sie oben festsetzen.
Beim Österreicher-Duell in Dresden können sich die Gäste aus Bielefeld mit 2:0 durchsetzen. Bei den Heimischen beginnt Horvath rechts außen im 4-3-3-System und zeigte eine engagierte Leistung, bei der er nur nicht so gefährlich werden konnte, wie er es am Wochenende war. Dennoch war er stark bemüht und hatte eine für ihn sehr beachtliche Zweikampfbilanz. Er wurde nach rund einer Stunde aufgrund einer Blessur substituiert und durch Möschl ersetzt. Dieser versuchte Akzente zu setzen, mehr als ein guter Abschluss in Minute 76 war aber auch nicht drin bei ihm. Bei der Arminia saß Kerschbaumer auf der Bank und kam 15 Minuten vor Schluss ins Spiel. Dabei agierte er unauffällig und konnte nicht entscheidend ins Spiel eingreifen. Prietl stand das gesamte Match über am Platz und bestach einmal mehr durch eine starke, kämpferische Performance. Einige weite Bälle von ihm waren ebenfalls von Erfolg gekrönt und so half er der Arminia, immer wieder für Entlastung zu sorgen, wenn die teilweise wütend agierenden Dresdner versuchten, ihre Angriffe zu fahren. Sehr ansprechende Leistung von ihm.
Torpremiere, Topspiel und Fazit
Nicola Dovedan gab einmal mehr eine Talentprobe im Dress der Heidenheimer ab und krönte seine starke Leistung beim 2:2-Unentschieden gegen Darmstadt mit einem Tor. Nach einer Schnatterer-Flanke köpfte er routiniert ein. Auch sonst war er sehr umtriebig, arbeitete viel und kam zu zahlreichen Chancen. Nach einer starken Drehung im Strafraum hatte er Pech und traf nur die Unterkante der Latte. Als Vorbereiter trat er ebenfalls in Erscheinung; so hatte er vor dem zweiten Treffer seine Beine im Spiel und bereitete eine Glatzel-Chance mustergültig vor. Starke Leistung des Österreichers, der sich seitlich hinter der Sturmspitze sichtlich wohl fühlt.
Am Donnerstagabend kam es zum Duell zwischen Nürnberg und Bochum, wobei sich die „Glubberer“ mit 3:1 durchsetzen konnte. Margreitter, aufgrund einer Verletzung, und Jäger standen nicht im Kader der Oberfranken. Dafür saß mit Kreidl ein junger, österreichischer Goalie auf der Bank. Bei den Gästen startete Stöger als Zehner im 4-2-3-1-System und Hinterseer saß zu Beginn auf der Bank, er kam erst für die letzten Minuten ins Spiel, konnte aber nichts mehr bewegen. Stöger wiederrum war Dreh- und Angelpunkt in der Formation der Westfahlen, hatte die mit Abstand meisten Ballaktionen und versuchte, das Spiel an sich zu reißen. Dies gelang ihm nur bedingt, denn es schlichen sich auch einige Fehler bei ihm ein. Seine Standards kamen zwar meist gefährlich, führten aber zu selten zu klaren Torchancen. Insgesamt war er sehr bemüht, dennoch eine etwas unglückliche Vorstellung von ihm.
Dovedan ist ganz klar der Legionär der Runde, denn er erzielte nicht nur sein erstes Tor, sondern war auch der beste Mann auf dem Platz. Wydra, Prietl und Schösswendter zeigten ebenfalls gute Leistungen, wobei alle drei aufgrund ihrer Zweikampfstärke bestachen. Horvath und Stöger waren sehr bemüht, leider ging beiden nicht viel auf. Hosiner hatte schon bessere Tage, er muss sich deutlich steigern. Vucur erwischte einen ungewohnt schwachen Tag und lieferte keine gute Partie ab. Möschl, Kerschbaumer, Hinterseer und Hoheneder kamen als Wechselspieler in die Partie, nahmen aber keinen entscheidenden Einfluss mehr auf die jeweiligen Spiele. Trimmel, Knaller und Kreidl sahen die Spiele ihrer Teams von der Ersatzbank aus. Kulovits, Gugganig, Gspurning, Derflinger, Jäger und Margreitter standen aus unterschiedlichen nicht im Kader ihrer Teams.
Thomas Schützenhöfer, abseits.at
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Thomas Schützenhöfer
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