Die Hinrunde ist Geschichte, 17 Spieltage sind beendet und die zweite Liga hatte auch in dieser Halbsaison einiges zu bieten. Der letzte Spieltag der... 2. Deutsche Liga: Gugganig mit bester Saisonleistung

Die Hinrunde ist Geschichte, 17 Spieltage sind beendet und die zweite Liga hatte auch in dieser Halbsaison einiges zu bieten. Der letzte Spieltag der Herbstmeisterschaft, was nicht gleichbedeutend mit dem Ende des Kalenderjahres ist, da noch ein Rückrundenspiel am kommenden Wochenende ansteht, kam nur schwer in die Gänge, aber am Sonntag überschlugen sich dann die Ereignisse. Mittendrin waren auch wieder einige heimische Kicker, die ihr Bestes gaben, aber nur teilweise erfolgreich waren. Alles über unsere Legionäre, den frechen Aziz und die Rückkehr eines Erfolgstrainers lest ihr hier.

Schneegestöber in Aue

An einem verschneiten Wochenende in den meisten Teilen Deutschlands wurde natürlich auch gekickt. So geschehen in Braunschweig. Dort trennten sich die Eintracht und Holstein Kiel bei einem etwas müden Kick mit einem 0:0-Unentschieden. Hoheneder hat seinen Stammplatz auf der Bank weiterhin fest im Griff und wurde erneut nicht ins Spiel gebracht.

Bei winterlichen Verhältnissen besiegten die Erzgebirgler aus Aue den Bundesligaabsteiger aus Darmstadt mit 1:0. Dominik Wydra mimte erneut den Abwehrchef und war in diesem Spiel kaum gefordert. Es kam nur sehr wenig auf die Abwehr der Ostdeutschen zu und so konnte er sich auf die Spieleröffnung fokussieren. Diesen Part erledigte er gewohnt zuverlässig und darf sich über hervorragende Zweikampf- und Passquoten freuen. Auf der anderen Seite wurde es den Verantwortlichen der Lilien zu bunt und Trainer Frings wurde beurlaubt. An seine Stelle rückt der ehemalige Erfolgstrainer Dirk Schuster, der anno dazumal die Darmstädter von der dritten in die erste Liga bugsierte.

Torflaute in der Liga bleibt bestehen

Am Samstag konnte Bochum mit einem 1:0-Auswärtssieg drei Punkte aus Regensburg entführen. Kevin Stöger bereitete dabei mit einem genialen Außenristpass das Tor des Tages mustergültig vor, zeigte ansonsten aber eine eher unauffällige Partie. Er spielte doch einige Fehlpässe und kam nur schwer in die Zweikämpfe. Dennoch waren seine Offensivbemühungen ansprechend, wie seine Torvorlage und seine zwei Möglichkeiten zeigen. Hinterseer erwischte einen unglücklichen Arbeitstag. Obwohl er viele Ballkontakte hatte und auch drei Abschlüsse verzeichnete, kam er nicht so recht in die Partie und leistete sich ganze sechs Fouls. Positiv für die beiden Legionäre sind die drei Punkte und der Fakt, dass sie die beiden lauffreudigsten Spieler am Feld waren.

Greuther Fürth setzt seinen Erfolgslauf fort und bezwang zu Hause Heidenheim mit 1:0. Gugganig spielte dabei als eine Art Abräumer vor der Abwehr und erfüllt seine Aufgabe sehr gut. Obwohl sich einige Fehlpässe in sein Spiel einschlichen und auch seine Zweikampfstatistik nicht überragend war, gewann er viele Bälle und half das Spiel der Franken zu gestalten. Der nach Eckbällen immer gefährliche Defensivspezialist zeigte sich sehr laufstark und war in Summe einer der besten Spieler am Feld. Dovedan kam für die letzten 30 Minuten ins Spiel, wirkte aber isoliert und kam zu keiner Torchance. Sein Vorteil ist wohl die anstehende Winterpause, da er dort Zeit haben wird, sich seinen verlorenen Stammplatz wieder zurückzuholen. Derflinger stand erneut nicht im Kader der Kleeblätter.

Ebenfalls mit 1:0 gewann Dresden in Berlin. Bei der Union blieb der Trainereffekt aus, sie halten aber weiterhin Schlagdistanz zu den vordersten Rängen. Bei den Hauptstädtern standen Schösswendter und Gspurning nicht im Kader. Hosiner wurde nach längerer Zeit wieder einmal eingewechselt; in seinen 15 Minuten Spielzeit gelang ihm aber nichts mehr. Trimmel spielte rechts hinten und war dort einer der Aktivposten im Spiel der Eisernen. Seine Flanken und Vorlagen strahlten noch am meisten Torgefahr aus, doch die Stürmer, allen voran Polter, konnten seine Zuspiele nicht verwerten. Das Gegentor fiel zwar nach einem Zuspiel über seine Seite, aber dennoch war es keine schlechte Leistung von ihm. Auf der anderen Seite saß Horvath nur auf der Bank und Möschl kam für zehn Minuten in die Partie, hatte aber so wie Hosiner keine Aktionen mehr. Die beiden Dresdner Legionäre müssen ebenfalls die kurze Winterpause nutzen, um in der Gunst von Trainer Neuhaus zu steigen.

Bielefelder Erfolgslauf gestoppt

Am Sonntag war es endlich soweit: nach fünf Spielen mit insgesamt nur vier Toren trafen die Ballkünstler aus Liga Zwei endlich wieder öfters; ganze zehn Tore gab es in den drei Sonntagspartien. Das Spiel zwischen St. Pauli und Duisburg endete mit 2:2-Unentschieden, welches den Hamburgern nach dem Trainerwechsel möglicherweise neuen Mut einhauchen könnte. Die Aktion des Spiels lieferte Aziz Bouhaddouz, als er in Hälfte zwei seinen Gegner mit einer Wasserflasche nassspritzte und dabei glatt Rot sah. Eine ganz dreiste Dummheit des Marokkaners, der seiner Mannschaft damit keinen Gefallen tat.

Die Lauterer vom Betzenberg sind weiterhin nicht vom Glück verfolgt. Trotz langer Führung holen sie nur einen Punkt gegen Ingolstadt. Mwene durfte dabei etwas offensiver ran, war aber komplett abgemeldet und hatte im Angriffsspiel gar keinen Zugriff. Er lief zwar viel, legte eine hohe Spielintelligenz an den Tag und fing einige Bälle ab, blieb aber insgesamt blass und hatte auch kaum Ballaktionen. Ganz anders der Innenverteidiger Vucur, der eine starke Performance zeigte und die hohen Bälle der Gäste gut verteidigte. Auch in Unterzahl zeigte er sich von seiner besten Seite und klärte viele Angriffe frühzeitig. Das Tor fiel unglücklich und so hilft das Unentschieden im Endeffekt keinem weiter. Knaller saß bei den Gästen wie gewohnt auf der Bank.

Im dritten Sonntagsspiel zwangen die Sandhäuser die Jungs aus Bielefeld mit 3:1 in die Knie. Kerschbaumer erwischte bei den Gästen einen schlechten Tag. Er hatte kaum Anbindung ans Spiel, bekam nur wenige Bälle und verlor beinahe jeden Zweikampf. So auch vor dem zweiten Gegentreffer, den er durch einen leichten Ballverlust einleitete. Nach einer Stunde kam er aus der Partie. Der zweite Bielefelder Legionär namens Prietl spielte recht solide, war viel unterwegs und gewann den Großteil seiner Zweikämpfe. Auf dem schwierigen Geläuf hatte aber auch er so seine Probleme, denn er spielte viele Fehlpässe und konnte für die Offensive keine Akzente setzen. Ausbaufähige Leistung der beiden Kicker, wobei sich Kerschbaumer nächste Woche gewaltig steigern muss, wenn er wieder an seine Topform der letzten Wochen anknüpfen will. Beim SVS steht Kulovits aufgrund seiner Verletzung weiterhin nicht zur Verfügung.

Montagsspiel und Fazit

Am Montagabend kam es zum absoluten Topspiel der Liga, denn der Tabellenzweite Düsseldorf empfing den Drittplatzierten aus Nürnberg, welches die Gäste aus Franken mit 2:0 für sich entscheiden konnten. Auf Seiten der Nürnberger stand Jäger nicht im Kader, der junge Torhüter Kreidl saß auf der Bank und Margreitter startete in der Innenverteidigung. Der Abwehrmann absolvierte dabei eine hervorragende Partie und stellte seine Offensivqualitäten unter Beweis. Beim ersten Tor lenkte er den Ball mit Hilfe von Gegner Hennings gefährlich in den Strafraum und bereitete so den Treffer vor, ehe er die zweite Bude selbst schoss. Dabei kam er nach einem Freistoß zum Ball und versenkte das Leder per Kopf. Defensiv stand er wie eine Wand, klärte einige Bälle und war auch in der Spieleröffnung sehr konzentriert. Insgesamt eine richtig gute Leistung von ihm.

Der Legionär der Runde ist an diesem Spieltag ein unscheinbarer Kicker aus Oberfranken, denn Lukas Gugganig hat sich still und heimlich seinen Fixplatz, den er zu Beginn der Saison verloren hatte und zwischenzeitlich nur bei den Amateuren zu finden war, zurückerobert und zeigte erneut eine starke Leistung. Georg Margreitter spielte ebenfalls groß auf und ihm gelang sogar ein Tor. Auch Wydra, Vucur, Trimmel und Stöger können mit ihren Vorstellungen zufrieden sein, wenngleich die beiden Letztgenannten ihr Offensivpotential nicht ganz ausgeschöpft haben. Hinterseer findet sich noch immer nicht ganz zu Recht und agierte einmal mehr etwas unglücklich. Prietl und Mwene haben nach der letzten Leistung deutlich Luft nach oben, denn obwohl die Beiden sehr laufstark waren, kam bei ihren Bemühungen nicht viel rum. Kerschbaumer erwischte einen schwachen Tag und sollte dieses Wochenende so schnell wie möglich von seiner Festplatte löschen. Dovedan, Hosiner und Möschl wurden eingewechselt, bewirkten aber allesamt nichts mehr. Hoheneder, Horvath, Knaller und Kreidl saßen nur auf der Bank ihrer Mannschaften. Derflinger, Schösswendter, Gspurning, Kulovits und Jäger wurde für den Kader ihrer Teams nicht berücksichtigt.

Thomas Schützenhöfer, abseits.at

Thomas Schützenhöfer

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