Die zu Beginn der Rückrunde noch so eng gewesene Tabelle rückt allmählich auseinander und erste Tendenzen lassen sich feststellen. Es kristallisiert sich ein Führungsduo... 2. Deutsche Liga: Kerschbaumer erzielt Traumtor gegen Union Berlin

Die zu Beginn der Rückrunde noch so eng gewesene Tabelle rückt allmählich auseinander und erste Tendenzen lassen sich feststellen. Es kristallisiert sich ein Führungsduo heraus, einige abstiegsbedrohte Mannschaften konnten sich deutlich Luft verschaffen und im Tabellenkeller bleibt es spannend. Aus heimsicher Sicht gab es einige Erfolgsmeldungen. Gute Leistungen, Vorlagen und ein Traumtor zum Abschluss bekam man zu sehen.

Führungsduo marschiert weiter

Am Freitagabend konnte Düsseldorf den SV Sandhausen zu Hause mit 1:0 besiegen und somit die Tabellenführung behaupten. Die Fortuna brachte den knappen Vorsprung mit sehr viel Mühe über die Zeit und hat bereits zehn Punkte Vorsprung auf Platz vier. Beim SVS fehlte Kulovits verletzungsbedingt.

Nürnberg überzeugte beim 4:1-Heimsieg gegen Aue und liegt weiterhin auf Kurs Richtung Bundesliga. Bei den Franken fehlten Margreitter (muskuläre Probleme) und Kreidl im Kader, Jäger saß nur auf der Bank. Bei den Gästen aus dem Osten stand Wydra wieder in der Startelf und war dabei noch einer der Besten seines Teams. Trotz der vier Gegentore kann man ihm keinen Vorwurf machen, denn er überzeugte im Stellungs- und Passspiel. Insgesamt aber doch zu wenig, denn die Auer stehen nur knapp über dem Strich und die Trainerdiskussion ist aufs Neue entbrannt. Heiße Wochen im Erzgebirge sind vor programmiert.

Kampf um die Relegation

Am Samstag standen drei Partien am Programm. Kiel kam im Aufsteigerduell zu Hause gegen Regensburg nicht über ein 1:1 hinaus und verliert allmählich den Anschluss an die direkten Aufstiegsplätze. Hoheneder saß erneut nur auf der Bank bei den Störchen.

St. Pauli verlor nach früher Führung mit 1:3 in Heidenheim. Für den FCH bedeutet der Sieg die Fortsetzung der guten letzten Wochen und die Paulianer müssen allmählich aufpassen, dass sie nicht in den Abstiegskampf geraten. Dovedan kam rund 20 Minuten vor Ende in die Partie, hatte aber bis auf eine Torschussvorlage keine Aktionen mehr zu verzeichnen.

Im bayrischen Derby setzte sich Ingolstadt klar mit 3:0 gegen Greuther Fürth durch und hält damit den Anschluss an den Relegationsrang. Bei den Schanzern ist Knaller weiterhin nur zweite Wahl und saß erneut auf der Bank. Gugganig begann bei den Fürthern im zentralen Mittelfeld und hatte nach wenigen Minuten einen Weitschuss zu verzeichnen, der das Ziel aber deutlich verfehlte. Er zeigte eine durchschnittliche Performance, bei der er zwar recht zweikampfstark und ballsicher agierte, aber doch zu wenig für die Offensive tat und sich defensiv teilweise überrumpeln ließ. Die stark abstiegsbedrohten Fürther zeigten insgesamt eine schwache Darbietung, daher geht die Niederlage völlig in Ordnung.

Sonntagsüberraschung in Braunschweig

Am Sonntag gab es ebenfalls drei Spiele zu betrachten. Darmstadt verlor dabei zu Hause mit 1:2 gegen Duisburg. Darmstadt bleibt somit an der 16. Stelle kleben und Duisburg hat sich nach den letzten guten Wochen aller Abstiegssorgen entledigt und kletterte auf Rang fünf. Bei den Zebras stand Gartner nicht im Kader.

Dynamo Dresden gewann zu Hause mit 2:0 gegen Bochum und verschafft sich damit etwas Luft im Abstiegskampf. Bei den Ostdeutschen spielte Horvath stark auf, der in der Startelf stand und in der Offensive wirbelte. Der kleine Dribblanski war an einigen Abschlüssen beteiligt, spielte kaum Fehlpässe und warf sich auch im Zweikampf voll rein. Eine deutliche Bewerbung für weitere Einsätze. Der wiedergenesene Möschl saß auf der Bank und kam nicht ins Spiel. Auf der Gegenseite startete Stöger im zentralen Mittelfeld und hatte erneut in Ansätzen sehr gute Aktionen, wenngleich man der gesamten Mannschaft die Verunsicherung anmerkt und daher klare Torchancen Mangelware waren. Der aggressive Mittelfeldmann scheute keinen Zweikampf und versuchte sein Team zu leiten. Engagiert, aber teilweise etwas unglücklich charakterisiert seine Leistung. Hinterseer kam zur Halbzeit ins Spiel und hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich auf dem Schlappen, scheiterte aber. Er bewegte sich sehr viel, hatte mehr vom Spiel als in den letzten Wochen und insgesamt vier Tormöglichkeiten. Man spürte, dass er sich beweisen möchte, aber sein Team befindet sich in einer Phase, in der dieses Unterfangen sehr schwierig ist.

Neo-Trainer Frontzek feierte mit den Roten Teufeln einen Einstand nach Maß und gewann überraschend in Braunschweig mit 2:1. Bei den Gästen begannen Mwene und Vucur, wobei der quirlige Außenverteidiger Mwene eine hervorragende Leistung zeigte. Sein Hakentrick zur Einleitung des Führungstreffers war ein Zungenschnalzer und seine Zweikampf- und Laufleistung war ebenfalls bockstark. Er verteidigte wie ein Löwe, zeigte sich passsicher und attackierte die freien Räume im Halbfeld. Vucur spielte in der Innenverteidigung ganz solide, ließ Nichts anbrennen und stand wie ein Fels in der Brandung. Seine Quoten lesen sich ebenfalls gut an und so darf er sich berechtigte Hoffnungen auf weitere Startelfnominierungen machen. Auf der Gegenseite schlief Teigl bei der Flanke zum 0:1 und so konnte Spalvis ungehindert einnicken. Ansonsten fraß er die Kilometer regelrecht, war offensiv sehr bemüht, hatte aber kein Glück bei seinen Abschlüssen. Eine ganz ansprechende Leistung von ihm, wenngleich das letzte Quäntchen an Durchschlagskraft fehlte.

Aufreger am Montag und Fazit

Montagabend standen sich auf der Alm Bielefeld und Berlin gegenüber. Zu Beginn vorweg, das Spiel endete 1:1-Unentschieden, hätte aber nicht so enden dürfen, denn der Schiedsrichter pfiff das Match während eines Schusses eines Berliners ab, der den Weg ins Tor gefunden hätte. Viel unglücklicher geht es kaum für die Eisernen, bei denen Schösswendter und Hosiner (Sperre) nicht im Kader standen. Trimmel startete auf der rechten Abwehrseite und machte gewohnt Druck nach vorne. Seine Leistung war ganz solide, obwohl sich dieses Mal ungewohnte Ballverluste und Fehlpässe einschlichen. Auf der Gegenseite zeigte der laufstarke Prietl im zentralen Mittelfeld eine durchschnittliche Leistung, bei der er zwar vor der Abwehr viel abräumte, aber dennoch oftmals fehlerhaft agierte. Im Gegensatz dazu war die Performance von Kerschbaumer richtig stark, die er auch noch mit einem Traumtor aus der Distanz krönen konnte. Der Österreicher kam wieder über die linke Seite, zeigte sich sehr spielfreudig und ging immer wieder in die Schnittstellen. Außerdem verzeichnete er kaum Abspielfehler und war einer der Besten seines Teams.

Den Platz des Legionärs der Runde teilen sich dieses Mal Kerschbaumer und Mwene, da beide auf ihren Positionen eine hervorragende Leistung abrufen konnten. Vucur und Horvath konnten mit ihren Darbietungen ebenfalls überzeugen. Prietl, Trimmel, Teigl, Wydra, Stöger und Hinterseer hatten gute Ansätze in ihrem Spiel, zu einer Topleistung fehlte dann aber doch einiges. Gugganig kommt im Frühjahr noch nicht so recht in Fahrt; seine Leistung ist deutlich ausbaufähig. Dovedan wurde so wie Hinterseer nur eingewechselt, er konnte in seiner Spielzeit aber nichts mehr bewirken. Möschl, Knaller, Jäger und Hoheneder saßen bei ihren Teams nur auf der Bank und Kulovits, Hosiner, Schösswendter, Margreitter, Gartner und Kreidl fehlten im Aufgebot ihrer Teams.

Thomas Schützenhöfer, abseits.at

Thomas Schützenhöfer

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