Die zweite Liga Deutschlands kuschelt sich bei den kalten Temperaturen immer näher zusammen und so trennen den 16. und den 7. nur magere vier... 2. Deutsche Liga: Kerschbaumer spielt weiter groß auf

Die zweite Liga Deutschlands kuschelt sich bei den kalten Temperaturen immer näher zusammen und so trennen den 16. und den 7. nur magere vier Punkte. Aber der letzte Spieltag brachte auch einen Paukenschlag mit sich, denn eine äußerst unerwartete Trainerentlassung machte Montagmorgen die Runde. Mittendrin statt nur dabei waren wieder mehrere Legionäre, die sich einiger Erfolgsmeldungen erfreuen durften. Dennoch läuft es nicht bei allen heimischen Kickern rund.

Party-Alm und Pfälzer Tristesse

Flutlichtspiel, Freitagabend und ein fast ausverkauftes Haus; es war angerichtet für ein Fußballfest auf der Bielefelder Alm und dieses sollte es auch werden, sofern man auf die Gastgeber hält. Die Arminia kam zu einem, auch in diesem Ausmaß gerechten, 5:0-Kantersieg gegen die krisengebeutelten Jungs vom Kiez. Die Paulianer warten somit seit zwei Monaten auf einen vollen Erfolg. Kerschbaumer durfte erneut über den linken Flügel kommen und zeigte eine hervorragende Partie. Er erzielte ein Tor selbst, bereitete ein weiteres vor und war der entscheidende Faktor im Umschaltspiel der Arminen, da er das Tempo immer wieder kräftig anzog. Prietl im zentralen Mittelfeld erfüllte seinen Part sehr solide, von der Performance von Kerschbaumer trennten ihn jedoch Welten. Positiv ist aber, dass er ein Tor vorbereiten konnte, sehr lauffreudig agierte und entstehende Löcher stopfte.

Heidenheim, bei denen Dovedan eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt wurde und keine Aktionen mehr hatte, gewann zu Hause in einem umkämpften Spiel gegen Kaiserslautern mit 3:2. Vucur erfüllt seine Aufgaben in der Innenverteidigung sehr konzentriert, hatte gute Quoten im Zweikampf und Passspiel und wurde sogar vor dem gegnerischen Tor gefährlich; ein Treffer war ihm aber nicht vergönnt. Mwene agierte etwas offensiver auf dem rechten Flügel, fühlte sich dort aber nicht gänzlich wohl und hatte, im Vergleich zu den vorherigen Partien, wenige Ballaktionen. Zu Beginn kam er zwar mit Schwung über seine Seite und hatte eine Abschluss, richtig gefährlich wurde er aber das gesamte Spiel über nicht.

Innenverteidiger-Tag am Samstag

Im absoluten Spitzenspiel der Runde trennte sich Kiel mit einem 2:2 von Düsseldorf. Bei den Störchen saß Hoheneder nur auf der Bank. Die beiden Teams bleiben somit weiter auf den beiden Führungspositionen in der Liga und der Kampf um den Herbstmeistertitel bleibt spannend.

Nürnberg kam zu einem 1:0-Heimsieg gegen Sandhausen und untermauerte somit seine Aufstiegsambitionen. Bei den Franken stand Jäger nicht im Kader und Margreitter spielte auf seiner angestammten Position in der Innenverteidigung durch. Dort zeigte er ein gutes Spiel, bei dem er sehr routiniert agierte, viele Bälle abfing, in der Spieleröffnung den Takt vorgab und auch im Angriff nach Standards gefährlich wurde. Allgemein ist die Verteidigung der Nürnberger sehr stabil, woran Margreitter einen hohen Anteil hat. Der verletzte Kulovits stand nicht im Kader des SV Sandhausen.

Die zuletzt siegreichen Kleeblätter aus Fürth verloren auswärts in Duisburg mit 0:2 und bleiben weiterhin auf einem direkten Abstiegsplatz kleben. Aus heimischer Sicht positiv war jedoch der Auftritt von Innenverteidiger Gugganig, der in der Dreierkette eine gute Figur machte. Obwohl die Hintermannschaft der Franken oft unsortiert wirkte, lies er zumindest über seine Seite wenig zu und hatte im Aufbauspiel viele Ballaktionen. Er wirkte allgemein sehr abgeklärt und kam sogar zu einer Torchance, die aber in letzter Sekunde geblockt wurde. Derflinger stand nicht im Kader.

Derby-Time und Last-Minute-Sieg am Sonntag

Bei winterlichen Bedingungen wurden am Sonntag die Sorgenfalten von Darmstadt Trainer Frings nicht geringer, denn am heimischen Böllenfalttor unterlagen seine Jungs dem Jahn aus Regensburg mit 0:1. Für die Oberbayern bedeutet dieser Sieg hingegen, dass sie aus den letzten 5 Partien satte 13 Punkte geholt haben und sich über eine entspannte Adventszeit freuen dürfen.

Beim Sachsen-Derby zwischen Dresden und Aue wurde die Vormachtstellung im Osten besprochen, wobei Dynamo hier mit ihrem 4:0-Heimsieg für klare Verhältnisse sorgte. Bei der Machtdemonstration wurde Möschl 15 Minuten vor Schluss eingewechselt, konnte aber nichts mehr bewirken und durfte lediglich die fantastische Atmosphäre genießen. Horvath saß erneut nur auf der Bank. Bei den Erzgebirglern spielte Wydra in der Abwehr durch und erwischte, ebenso wie seine Nebenleute, einen schwachen Tag. Obwohl er noch der beste Defensivakteur seines Teams war, hatte auch er Probleme im Stellungsspiel und zeigte Defizite in den Verteidigungsphasen. Den Dresdnern wurde es schlichtweg zu einfach gemacht, zu einem Torerfolg zu kommen. Positiv waren hingegen seine Quoten: er gewann jeden Zweikampf und spielte nur zwei Fehlpässe. Kaufen kann er sich darum leider auch nichts.

Durch Tore von Stöger und Hinterseer sicherte sich Bochum gegen Union Berlin, bei denen nur Trimmel spielte, einen 2:1-Heimsieg und verschafft sich somit etwas Luft im Abstiegskampf. Stöger zeigte dabei eine hervorragende Leistung. Er führte sein Team an, hatte viele Ballkontakte, verbuchte insgesamt drei Abschlüsse und brachte Ansätze von Strukturiertheit ins zerfahrene Spiel der Westfahlen. Hinterseer bereitete Stögers Treffer vor, erzielte spät das Siegtor und bewegte sich gut im gegnerischen 16er. Der eigentliche Mittelstürmer kam dieses mal über die linke Seite und wusste dort zu überzeugen. Er sorgte allgemein für mächtig Wirbel und hatte viele Ballaktionen. Auf der Gegenseite stand Hosiner im Kader, kam aber nicht in die Partie, und Trimmel spielte auf seiner rechten Seite durch. Der Außenverteidiger zeigte einige gute Vorstöße und auch seine Flanken war gut getimt, konnten aber nicht verwertet werden. Außerdem hatte er viele Spielanteile, zeigte aber Schwächen im Abwehrverhalten und vertändelte den ein oder anderen Ball leichtfertig. Insgesamt dennoch keine schwache Performance von ihm. Schösswendter und Gspurning standen nicht im Kader der Berliner. Der Paukenschlag an der Alten Försterei erfolgte dann am Montagmorgen: Trainer Keller wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt und Andre Hofschneider übernimmt. Sowohl bei den Medien als auch bei den Fans sorgte diese Entscheidung für Unverständnis und Unmut in Anbetracht dessen, dass die Eisernen gerade einmal sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenersten haben und Keller eigentlich gute Arbeit leistete.

Montagsspiel und Fazit

Zum Abschluss der Runde empfing Ingolstadt die Eintracht aus Braunschweig am Montagabend. Dort kam die Eintracht zu ihrem Auswärtssieg in dieser Saison und gewann mit 2:0. Bei den unterlegenen Gastgebern saß Knaller nur auf der Bank.

Der Legionär der Runde ist Kerschbaumer, der zurzeit in bestechender Form agiert und mit seinem Team auf der Euphoriewelle schwimmt. Ebenfalls eine starke Leistung legte Stöger an den Tag, der seiner Mannschaft entscheidend zum Sieg verhalf. Auch die Mitspieler der beiden, Prietl im Dress der Arminia und Hinterseer für den VfL, wussten zu überzeugen und können zufrieden mit sich sein. Die Innenverteidiger Gugganig, Vucur und Margreitter lieferten ebenfalls gute Leistungen ab, wobei bei ihnen bestimmt noch mehr drin ist. Die Außenspieler Mwene und Trimmel können zwar nicht restlos mit sich zufrieden sein, in Ansätzen aber spielten auch die zwei nicht schlecht. Einzig Dominik Wydra fällt hier etwas ab, denn er zeigte eine seiner schwächsten Leistungen im Dress der Auer. Dovedan und Möschl wurden eingewechselt, bewegten aber nichts mehr bei ihren Teams. Für Hoheneder, Hosiner, Horvath und Knaller gab es an diesem Spieltag nur einen Platz auf der Bank. Derflinger, Jäger, Kulovits, Gspurning und Schösswendter standen an diesem Wochenende aus unterschiedlichsten Gründen nicht im Kader ihrer Mannschaften.

Thomas Schützenhöfer, abseits.at

Thomas Schützenhöfer

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