Die Länderspielpause ist Geschichte und in den Stadien der zweiten Liga wurde wieder gekickt. Torfestivals, eine Nullnummer und zwei Tore von österreichischen Spielern gab es an diesem Wochenende zu bestaunen. Auch die Überraschungsmannschaften der Saison bleiben weiter in der Spur und sorgen in der Liga für Furore. Insgesamt gab es aber aus heimischer Sicht nicht viel zu lachen, denn ganze 12 Legionäre wurden an diesem Spieltag nicht eingesetzt.
Achtungserfolg am Millerntor für Strasser
Am Freitagabend trennten sich Duisburg und Braunschweig mit einem 0:0-Unentschieden. Das Ergebnis hilft beiden Mannschaften nicht weiter, denn sie kommen damit nicht vom Fleck.
Im zweiten Freitagsspiel erkämpfte sich Kaiserslautern in Hamburg ein schmeichelhaftes 1:1, welches durch ein Tor vom „Schwedenbomber“ Andersson fixiert wurde. Mwene und Vucur durften von Beginn an ran und zeigten dabei ganz ordentliche Leistungen. Auf ihren angestammten Positionen auf dem rechten Flügel bzw. in der Innenverteidigung spielten sie recht unauffällig und hatten den Gegner in der Defensive meist im Griff. Offensiv gelang Mwene nicht sehr viel; seine gefürchteten Flankenläufe kamen kaum zu Stande. Auch Vucur, der nach Standards ein permanenter Unruheherd im gegnerischen 16er ist, konnte keine Torgefahr ausstrahlen. Positiv zu bewerten ist, dass beide unter Neo-Trainer Strasser einen guten Stand haben und wohl weiter in der ersten Elf zu finden sind.
Trainerwechsel zeigt Wirkung im Pott
Dresden und Ingolstadt trennten sich am Samstag mit einem 2:2-Unentschieden. Horvath bei Dynamo und Knaller beim FCI sahen das gesamte Spielgeschehen von der Bank aus, wohingegen Möschl erst gar nicht in den Kader berufen wurde. Nach seinem guten Start in Sachsen flachte seine Form zunehmend ab und er muss sich dem Trainer in Zukunft wohl neu beweisen.
Bielefeld verlor zu Hause gegen den Spitzenreiter aus Düsseldorf mit 0:2. Prietl durfte das gesamte Spiel über mitmachen, Kerschbaumer saß nur auf der Bank. Für den umtriebigen Prietl war es eine Performance der Marke „ausbaufähig“, da er nur spärlich ins Spiel fand und vor allem im Zweikampf ungewohnte Defizite aufwies. Seine Laufleistung war zwar beachtenswert und er arbeitete gut gegen den Ball, aber er konnte das gesamte Match über nur wenig bewegen und gliederte sich nahtlos in eine schwache Bielefelder Mannschaftsleistung ein.
Der dritte Trainerwechsel binnen weniger Monate trägt in Bochum Früchte, denn unter dem neuen Trainergespann Rasiejewski/Butscher gewannen sie gegen Sandhausen mit 2:0. Das 1:0 besorgte dabei Lukas Hinterseer, der nach einer Flanke vom groß aufspielenden Kruse per Kopf nur noch „Danke“ sagen musste. Der österreichische Stürmer zeigte dabei eine gute Leistung, blieb aber in weiterer Folge etwas glücklos im Abschluss. Dennoch hatte er viele Ballkontakte, beschäftigte die Sandhäuser Hintermannschaft permanent und lief unermüdlich. Das 2:0 erzielte der bärenstarke Stöger, der in einem variablen 4-4-2-System eher über die linke bzw. halblinke Seite kam. Seine Standards kamen wie immer äußerst gefährlich und er rackerte für sein Team. In Hälfte zwei krönte er seine Leistung, indem er nach glücklichen Zuspiel von Kruse den Ball aus rund 11 Metern über die Linie drückte. Er war einmal mehr das Um und Auf im Spiel der Bochumer und war ein ganz wichtiger Bestandteil im Spiel seiner Mannschaft. Für Sandhausen, die eine teilweise desolate Leistung zeigten, dürfte laut Trainer Kocak Kulovits im nächsten Spiel wieder zur Verfügung stehen. Das ist aber auch schon die einzige, positive Meldung vom SVS an diesem Wochenende.
In Kiel löst der Fuß die Hand ab
Am Sonntag konnte Union Berlin einem 2:0-Auswärtssieg in Regensburg einfahren. Bei den Hauptstädtern spielte Trimmel auf seiner rechten Abwehrseite durch, Hosiner saß 90 Minuten lang auf der Bank und Schösswendter und Gspurning fehlten im Aufgebot der Eisernen. Trimmel zeigte dabei eine solide Leistung, stand defensiv sehr konzentriert und verzeichnete kaum Fehler. Offensiv blieb er recht blass, wobei man sagen muss, dass das Spiel der Berliner an diesem Nachmittag vorwiegend über das Zentrum und die linke Seite lief.
Greuther Fürth gewann zu Hause gegen Aue mit 2:1 und erreichte somit den wichtigen Befreiungsschlag und gab die rote Laterne zurück in die Pfalz. Gugganig wurde kurz vor Schluss eingewechselt, um das Ergebnis über die Bühne zu bringen und Derflinger stand nicht im Kader. Bei den Jungs aus Aue mimte Wydra einmal mehr den Abwehrchef, konnte die Gegentore aber nicht verhindern. Die Auer Hintermannschaft zeigte an diesem Tag ungewohnte Schwächen im Zweikampfverhalten und hatte mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen. Einzig die Pässe von Wydra kamen meist an den Mann. Insgesamt aber keine sonderlich berauschende Leistung von ihm.
Die Handballer aus Kiel, der THW, hatte einen mehr als mageren Saisonstart in der Liga, wohingegen die Kicker aus Kiel die Überraschung der Saison sind. Beim Tag der offenen Tür in Heidenheim gewannen die Störche mit 5:3, wobei der Dortmunder-Jung Marvin Duksch der überragende Akteur der Norddeutschen war. Hohender saß bei den siegreichen Kielern nur auf der Bank. Dovedan im Dress des FCH zeigte eine sehr engagierte Darbietung, viel lief bei ihm aber nicht zusammen und so waren seine Mühen meist umsonst. Er hatte nur wenige Ballaktionen und fiel aufgrund seiner vielen Fouls auf. Ausbaufähige Performance von ihm.
Montagskracher mit vielen Toren und Resümee
Montagabend, das Flutlicht brennt am Böllenfalltor und die Fans, die ins Stadion gepilgert sind, machen die Angelegenheit zu einem elektrisierenden Fußballspektakel. Auch die Akteure am Feld scheinen richtig geil auf Fußball zu sein und so gewinnt Nürnberg schlussendlich mit 4:3 in Darmstadt. Bei den Franken stand Margreitter aufgrund einer fiesen Erkältung nicht im Kader und Jäger wurde zur Zweiergarnitur abkommandiert. Dort gewann er aber ebenfalls am Montag mit 2:0 gegen die Fürther Reserve und steuerte sogar ein Tor bei. Domej und Kreidl freute das auch, sie standen ebenfalls auf dem Platz.
Kevin Stöger, leider der einzige Stöger, der in Deutschland on fire ist, ist eindeutig der Legionär der Runde. Sein Tor und seine Präsenz am Spielfeld waren wichtige Indikatoren für den Sieg seines Teams. Hinterseer und Trimmel zeigten ebenfalls ganz ansprechende Leistungen. Die roten Teufel Mwene und Vucur hatten eine solide Performance zu bieten; nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wydra, Dovedan und Prietl zeigten deutlich ausbaufähige Leistungen, das war etwas zu wenig von ihnen. Gugganig kam nur auf einen Kurzeinsatz und hatte keine Aktionen zu verzeichnen. Hosiner, Knaller, Horvath, Kerschbaumer und Hoheneder saßen nur auf der Bank. Jäger, Margreitter, Kulovits, Möschl, Derflinger, Schösswendter und Gspurning standen aus unterschiedlichen Gründen nicht im Kader ihrer Teams.
Thomas Schützenhöfer, abseits.at
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