Die Würfel sind gefallen in Liga zwei. Die Aufsteiger und Absteiger stehen fest. Am letzten Spieltag wurde die Tabelle zwischenzeitlich ordentlich durcheinander gewirbelt, doch... 2. Deutsche Liga: Marco Knaller mit bärenstarker Leistung

Tormann ParadeDie Würfel sind gefallen in Liga zwei. Die Aufsteiger und Absteiger stehen fest. Am letzten Spieltag wurde die Tabelle zwischenzeitlich ordentlich durcheinander gewirbelt, doch schlussendlich blieb auf den entscheidenden Plätzen alles beim Alten. Für die Österreicher gab es an dieser letzten Runde Licht und Schatten. Freudentaumel, Abstiege, Relegationswahnsinn und Verabschiedungen standen am Programm.

Kampf um den Aufstieg

Braunschweig konnte Fixabsteiger Karlsruhe zu Hause zwar mit 2:1 besiegen, dennoch bleibt ihnen nur der Relegationsrang. Beim KSC standen Sallahi und Hoffer nicht im Kader. Ob die beiden nächste Saison in Liga drei auflaufen werden, darf mehr als bezweifelt werden.

Hannover 96 fixierte mit einem 1:1 in Sandhausen Platz zwei und somit den direkten Wiederaufstieg. Bei den Gästen stand Harnik aufgrund einer Gelb-Sperre nicht im Kader und Sahin-Radlinger verfolgte das Spiel von der Bank aus. Kulovits saß bei den Gastgebern 90 Minuten lang nur auf der Bank, Knaller spielte im Tor durch. Der Schlussmann zeigte einmal mehr, warum er einer der besten Torhüter der Liga ist, denn er parierte mehrere Chancen exzellent. Außerdem zeigte er sich in Strafraumbeherrschung sehr konzentriert und war der Mannschaft ein sicherer Rückhalt. Topleistung des Österreichers.

Stuttgart gewann zu Hause gegen Würzburg mit 4:1. Das heißt, Würzburg muss runter und Stuttgart darf rauf. Bei den Kickers stand Siebenhandl im Tor, der zwar wie zuletzt nicht immer den sichersten Eindruck machte, bei den Toren aber machtlos war. Klein wurde in seinem Abschiedsspiel für den VfB auf der rechten Mittelfeldseite eingewechselt, konnte aber nichts bewirken und blieb recht blass. Wohin es ihn nach der Saison zieht, das steht noch in den Sternen.

Der Abstiegskampf – Teil 1

Der 1.FC Kaiserslautern, der vor dem Spiel noch nicht gerettet war, konnte Nürnberg zu Hause mit 1:0 besiegen und darf somit auch nächste Saison in der zweiten Liga antreten. Mwene und Vucur bildeten die rechte Abwehrseite in der Viererkette der Lauterer, die in einem 4-2-3-1-System agierten. Vucur spielte körperbetont und aggressiv gegen den Mann. Er und seine Kollegen ließen nur wenig zu. Beim Tor, welches durch einen direkten Eckball fiel, irritierte er die Abwehr entscheidend. Mwene, dieses Mal etwas defensiver aufgeboten, war viel unterwegs und war an mehreren, guten Aktionen der Lauterer beteiligt. Mit einer starken Einzelaktion erzielte er beinahe die 2:0-Vorentscheidung, doch sein Schuss strich knapp am langen Eck vorbei. Beide Legionäre zeigten eine solide Vorstellung. Margreitter auf Seiten der Nürnberger spielte in der Innenverteidigung durch und ließ sich im gesamten Spiel nichts zu schulden kommen. Im Spielaufbau unterliefen ihm kaum Fehler und im Zweikampf stand er seinen Mann. Auch von ihm eine solide Performance.

Christian Gartner hält mit seinem Tor Düsseldorf in der Liga, denn dadurch besiegten sie Aue zu Hause mit 1:0. Nachdem Aue den Ball vor dem Strafraum nicht klären konnte, kam der Österreicher an den Ball und er erzielte mit einem strammen Schuss ins lange Eck das Goldtor. Links Außen im 4-2-3-1-System wusste der junge Mann zu überzeugen und erzeugte, in einem äußerst dürftigen Spiel, immer wieder Druck auf den Gegner.

Der Abstiegskampf – Teil 2

Bielefeld genügt ein 1:1-Unentschieden in Dresden, um den Klasserhalt zu fixieren. Prietl spielte dabei auf der 6-Position vor der Abwehr durch, hatte aber keine nennenswerten Aktionen. Er rackerte viel und hielt dem Spielgestalter Schütz den Rücken frei. Seine Aufgabe erfüllte er meist sehr stark, wobei es aber Schade ist, dass von ihm kaum Akzente ausgehen, obwohl er eine zentrale Position bekleidet. Mehrere Fehlpässe schmälern seine kämpferisch starke Leistung etwas.

Das Problemkind aus München, nämlich die 60er, müssen in die Relegation, da sie gegen Heidenheim auswärts mit 1:2 verloren hatte. Liendl war noch einer der Aktivposten bei den Münchnern, aber auch bei ihm lief wenig zusammen. Das Tor bereitete er durch einen seiner gefinkelten Eckbälle gut vor, aber ansonsten konnte er nur wenige Torchancen kreieren. In einer durch die Bank schwachen Saison der Löwen war Liendl aber dennoch einer der Lichtblicke. Sein Verbleib ist weiterhin fraglich, wobei jetzt erstmal der Fokus auf die Relegation gegen Regensburg gelegt werden dürfte. Rasner saß bei den Gastgebern nur auf der Bank.

Die restlichen Begegnungen

Union Berlin verspielte bereits am letzten Spieltag jegliche theoretische Aufstiegsmöglichkeit. Im letzten Spiel konnten die Mannen von Jens Keller dennoch einen versöhnlichen Saisonabschluss feiern, denn sie bezwangen Greuther Fürth auswärts mit 2:1. Bei den Eisernen spielte Pogatetz als Innenverteidiger, Trimmel als rechter Mittelfeldspieler und Hosiner als Stürmer in einem 4-4-2-System. Gspurning saß auf der Bank. Pogatetz zeigte dabei eine solide Vorstellung, bei der ihm kein nennenswerter Fehler unterlief. Mit all seiner Routine stand er bombensicher in der Verteidigung. Trimmel versuchte Druck nach vorne zu machen, scheiterte dabei oftmals an seinen ungenauen Pässen, versuchte sich aber permanent im Spiel einzubinden. Rechts hinten ist sichtlich besser aufgehoben. Hosiner, der sehr bemüht spielte, stand einmal mehr im Schatten von seinem Sturmkollegen Polter und kam kaum zu Abschlüssen. Er wurde nach 67 Minuten ausgetauscht. Bei den Gastgebern spielte Gugganig zentral in der Verteidigung und Zulj im Sturmzentrum. Trainer Radoki ließ ein 3-4-3-System spielen. Gugganig erwischte nicht seinen besten Tag. Er wirkte etwas fahrig und unkonzentriert und verschuldete zudem auch noch den Elfmeter zum 1:2 Endstand. Zulj versuchte zwar einiges, aber irgendwie wurde man das Gefühl nicht los, dass bei ihm etwas die Luft draußen war, nach dieser langen Saison. Entsprechend fiel auch seine Leistung aus. Derflinger stand nicht im Kader

Wydra sah die 1:3-Niederlage seiner Bochumer im Heimspiel gegen St. Pauli nur von der Bank aus. Stöger hat seine Leidenszeit hoffentlich bald überstanden und dürfte im Sommer wieder voll angreifen.

Fazit

Torhüter Knaller stellte die anderen Legionäre deutlich in den Schatten, denn er konnte eine bärenstarke Leistung abrufen und kann sich mit seinen Sandhäusern über eine starke Spielzeit freuen. Gartner lieferte auch eine gute Performance ab und ließ die Fans durch seinen Treffer jubeln. Die Innenverteidiger Margreitter, Pogatetz und Vucur konnten ebenfalls grundsolide Leistungen abrufen und spielten ihren Part in der Verteidigung ganz trocken. Gugganig hingegen war die fehlende Spielpraxis deutlich anzumerken; keine gute Vorstellung von ihm.Hosiner, Mwene, Liendl und Trimmel spielten zwar sehr bemüht, viel kam dabei aber nicht rum für ihre Vereine. Dennoch keine schlechten Auftritte des Quartetts. Prietl reihte sich erneut in eine starke, kollektive Mannschaftsleistung ein und wusste auf seiner Position zu überzeugen. Zulj wirkte etwas müde und blieb daher meist blass. Goalie Siebenhandl hatte einen undankbaren Job zu verrichten, blieb aber ohne gravierenden Patzer. Klein wurde eingewechselt, zeigte aber leider nicht mehr auf. Rasner, Gspurning, Sahin-Radlinger und Kulovits saßen nur auf der Bank bei ihren Vereinen. Hoffer, Sallahi, Derflinger, Harnik und Stöger standen aus unterschiedlichen Gründen nicht im Kader ihrer Mannschaften.

Thomas Schützenhöfer, abseits.at

Thomas Schützenhöfer

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