Kein Montagsspiel in der zweiten deutschen Liga – eine Seltenheit. Aber an diesem Wochenende war es dennoch der Fall, denn die 1. Liga bekam... 2. Deutsche Liga: Margreitter und seine Nürnberger lachen von Tabellenspitze

Kein Montagsspiel in der zweiten deutschen Liga – eine Seltenheit. Aber an diesem Wochenende war es dennoch der Fall, denn die 1. Liga bekam das montägliche Abendspiel zugesprochen. Aber auch am Wochenende zeigten sich unsere Legionäre in Spiellaune und glänzten mit Torbeteiligungen. Insgesamt aber ein durchwachsener Spieltag für die heimischen Kicker, die zum größten Teil ihre hervorragenden Leistungen aus der Vorwoche nicht bestätigen konnten. Im Folgenden soll der letzte Spieltag kurz rekapituliert werden und dann der Fokus auf die aktuelle Runde gelegte werden, also eine geballte Ladung Legionärs-Check steht bevor.

Kurz und Knapp – 22. Spieltag

Die rechten Außenverteidiger Mwene, Trimmel und Teigl zeigten allesamt hervorragende Leistungen bei den Punkt(e)gewinnen ihrer Teams, wobei Mwene der beste Legionär der Runde war. Gugganig erzielte sein Premierentor für die Fürther und bescherte ihnen einen wichtigen Sieg. Die Bochumer Stöger und Hinterseer zeigten ebenfalls gute Leistungen; sie ebneten mit ihren Torbeteiligungen den Heimsieg ihres Teams. Der eingewechselte Dovedan belebte das Spiel seines Teams und stand daher in der darauffolgenden Runde in der Startelf. Auch Vucur, Kerschbaumer und Prietl spielten ganz solide und zeigten gute Performances. In einer Abwehrschlacht zeigte auch Wydra sein ganzes Können und verteidigte sehr stark. Einzig der bemühte Horvath brachte nur wenig zu Stande. Insgesamt eine sehr positive Runde aus heimischer Sicht.

Frontzecks Zauber verflogen und Dutts Einstand

Kaiserslautern verpasst die große Chance, den Abstand auf den Relegationsrang beträchtlich zu verringern und verliert zu Hause gegen Sandhausen mit 0:1. Bei den Roten Teufeln begannen Vucur und Mwene auf ihren angestammten Positionen in der Viererabwehrreihe. Vucur hatte kurz vor Schluss die Topchance auf den Ausgleich, sein Abschluss strich aber über das Tor. Ansonsten zeigte der Innenverteidiger eine sehr abgeklärte Leistung, wobei er in dem äußerst bescheidenem Spiel nur wenig Defensivaufgaben zu erledigen hatte. Mwene, der nach seiner Top-Performance letzte Woche erneut sein Können zeigen wollte, kam über die gesamte Spielzeit nicht so stark zur Geltung und spielte recht unauffällig. Bei den siegreichen Gästen fehlte Kulovits verletzungsbedingt.

Der Neue bei den Bochumern, Robin Dutt, sah in seinem ersten Spiel eine 0:1-Auswärtsniederlage gegen Heidenheim. Dovedan zeigte dabei eine starke Leistung, er rechtfertigte somit seine Beförderung in die Startelf beim FCH. Wenngleich ihm die nötige Entschlossenheit im Abschluss fehlte, kurbelte er das Spiel bis zu seiner Auswechslung gehörig an und ging viele Wege. Auf der Gegenseite zeigte sich Stöger sehr spielfreudig, seine Zuspiele waren aber teilweise zu ungenau. Er war bei gefühlt jeder gefährlichen Aktion involviert, das Glück war ihm aber nicht hold. Ebenso erging es dem Stoßstürmer Hinterseer, der sehr bemüht war, im Abschluss aber scheiterte. Der Offensivmann rieb sich für sein Team auf, hatte aber wenig Spielanteile und lief viele leere Kilometer. Sinnbildlich für die engagierte, aber glücklose Leistung der Legionäre steht das Abseitstor, welches nach Vorlage Stöger durch Hinterseer erzielt wurde, aber ungerechtfertigterweise nicht anerkannt wurde.

Wer will in die Aufstiegsrelegation? – Keiner!

Kiel kann weiterhin nicht gewinnen und kam zu Hause nicht über ein 2:2-Unentschieden gegen Aue hinaus. Bei den Ostdeutschen startete Wydra als zentraler Spieler der Dreierabwehrkette und machte bei den Gegentoren keine sonderlich gute Figur, denn er konnte die Gegner nicht entscheidend hindern. Ansonsten konnte er seine Passsicherheit nicht ausspielen, denn in dem zerfahrenen Spiel kam nur selten ein geregelter Spielaufbau zu Stande. Ansonsten wurde ein Distanzschuss von ihm Mitte der zweiten Hälfte geblockt. Hoheneder saß bei den Störchen nur auf der Bank.

Bielefeld befindet sich weiterhin im Höhenflug und nähert sich langsam aber sicher dem Relegationsrang an. Zu Hause konnten sie dieses Mal die abstiegsgefährdeten Lilien aus Darmstadt mit 2:0 besiegen. Kerschbaumer zeigte einmal mehr eine tolle Leistung, bei der er permanent Torgefahr ausstrahlte, einmal die Stange traf und in der Nachspielzeit nach einem Konter das 2:0 erzielen konnte. Er war stark am Spielgeschehen beteiligt und forderte viele Bälle, einzig sein Zweikampfverhalten ist ausbaufähig. Prietl hingegen räumte im zentralen Mittelfeld auf, gewann wichtige Duelle und rackerte für die Mannschaft.

Greuther Fürth entführte aus Düsseldorf einen Punkt; die beiden Teams trennten sich 1:1-Unentschieden. Beim Kleeblatt startete Gugganig vor der Abwehr und spielte sehr unauffällig, einzig seine zahlreichen Foulspiele stechen aus der Statistik heraus. Ansonsten arbeitete er nur gegen den Ball, was nach der frühen Führung seines Teams auch der taktische Plan zu sein schien. Insgesamt eine unspektakuläre, aber ordentliche Leistung.

St. Pauli gewinnt in einem kampfbetonten Spiel auswärts in Ingolstadt mit 1:0 und findet sich somit im gesicherten Mittelfeld wieder. Für die Schanzer, bei denen Knaller auf der Bank saß, ein Rückschlag im Kampf um den Relegationsrang.

Das Frankenland darf träumen

Union Berlin konnte den Schwung aus dem Vorwoche nicht mitnehmen und enttäuschte in Braunschweig auf ganzer Linie. Für die Löwen hingegen bedeutet der 1:0-Sieg etwas Luft im Abstiegskampf. Bei den siegreichen Niedersachsen stand Teigl wieder in der Startelf und zeigte eine durchwachsene Leistung, bei der er sich auf seiner Seite abmühte, viel lief, gut den Gegner verteidigte, aber ihm unterliefen viele Abspielfehler und offensiv kam zu wenig von ihm. Auf der Gegenseite stand Schösswendter nicht im Kader und Hosiner saß nur auf der Bank. Der Dauerbrenner Trimmel startete wie gewohnt auf rechts und war einer der Wenigen seines Teams, die sich der Niederlage entgegenstellten. Obwohl er schon deutlich bessere Auftritte hatte, bemühte er sich sehr, beackerte seine Seite und schaltete sich oftmals in die Offensive ein.

Dresden gewann zu Hause gegen das Sensationsteam der letzten Wochen aus Regensburg mit 1:0 und kann sich somit ebenfalls von den Abstiegsrängen absetzen. Bei den Dresdnern begann Horvath auf rechts Außen und zeigte sich sehr gut aufgelegt, denn er hatte viele Ballaktionen und auch zwei Torabschlüsse. Zeitweise wirkte er zu verspielt und vertändelte so einige Bälle durch ungenaue Zuspiele. Dennoch eine gute Leistung von ihm; es scheint, dass er seinen Platz in der Startelf für längere Zeit gepachtet hat. Möschl saß wiederrum die gesamte Spielzeit auf der Bank.

Nach dem 3:1-Heimsieg von Nürnberg gegen Duisburg übernehmen die Franken die Tabellenführung und dürfen sich weiterhin berechtigte Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Bundesliga machen. Bei den siegreichen Gastgebern stand Margreitter wieder in der Startelf und zeigte über das gesamte Spiel seine Führungsqualitäten, denn er hielt die Abwehr der Franken zusammen und dirigierte das Spiel von hinten heraus. Sowohl seine Pass-, als auch seine Zweikampfquote ist einmal mehr überragend und er verleiht der Nürnberger Abwehr Stabilität. Auch wenn er dieses Mal zu keiner Torgelegenheit kam, ist er nach Standards immer gefährlich und beschäftigte die Duisburger Abwehrreihen. Außerdem saß beim neuen Spitzenreiter Kreidl auf der Bank und Jäger stand nicht im Kader. Bei den Zebras stand Gartner im Kader, wurde aber nicht in die Partie gebracht.

Lage der Liga und Fazit

Die zweite Liga ist weiterhin eng beisammen, vor allem der dritte Tabellenrang, der Relegationsplatz, ist umkämpft. Alle Mannschaften, die sich um diesen Platz streiten, glänzen mit ihrer Inkonstanz und somit bleibt Kiel vorerst auf Rang drei, wenngleich die Norddeutschen seit neun (!!) Spielen in Folge sieglos sind. Nürnberg und Düsseldorf marschieren vorne weg und haben die besten Karten, sich in der nächsten Saison des Bundesligafußballs erfreuen zu dürfen. Kurz illustriert sieht die Tabelle wie folgt aus: der Elfte St. Pauli hat nur sechs Punkte Rückstand auf den Dritten aus Kiel, sprich ganze neun Mannschaften liegen in Schlagdistanz. Auf der anderen Seite der Tabelle verpasste Lautern den Sprung, ganz knapp an den Relegationsrang heranzurücken. Auch Darmstadt manifestiert sich auf dem vorletzten Tabellenplatz und benötigt dringend Punkte. Auch hier ist der Relegationsrang umkämpft, denn zwischen dem 16. aus Fürth und dem 12. aus Braunschweig liegen nur magere fünf Pünktchen. Zusätzliche Brisanz verleiht dem Abstiegskampf das Nachtragsduell zwischen Lautern und Darmstadt, welches am Mittwoch über die Bühne geht. Ein heißes Frühjahr ist also vorprogrammiert und ich wage bereits jetzt zu behaupten, dass es die ein oder andere faustdicke Überraschung im Endklassement geben wird.

Georg Margreitter war der Spieler der Runde aus heimischer Sicht, denn er agierte gewohnt ruhig im Abwehrzentrum und steht mit seinem Team verdient an der Tabellenspitze. Dovedan, Kerschbaumer, Prietl und Horvath zeigten ebenfalls gute Leistungen und können mit ihrem Auftreten zufrieden sein. Teigl und Trimmel waren engagiert, blieben aber unter ihren Möglichkeiten. Selbiges gilt für Stöger und Hinterseer, die vor allem Pech hatten in ihren Aktionen. Wydra und Vucur hatten schon bessere Tage erlebt im Abwehrzentrum und konnten ihr Potential nicht abrufen. Auch Mwene blieb hinter den Erwartungen zurück und war kaum in Erscheinung getreten. Gugganig, der Torschütze der letzten Woche, hatte ebenfalls nicht seine stärkste Performance dargeboten und hatte vor allem defensiv alle Hände voll zu tun. Hoheneder, Möschl, Knaller, Hosiner, Kreidl und Gartner saßen das gesamte Spiel über nur auf der Bank ihrer Teams. Kulovits, Jäger und Schösswendter standen aus unterschiedlichen Gründen nicht im Kader ihrer Mannschaften.

Thomas Schützenhöfer, abseits.at

Thomas Schützenhöfer

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