In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 01. Spieltag 2012/13 (Teil 3) – Andreas Ivanschitz behält weiße Weste vom Elfmeterpunkt

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nachdem wir in den ersten beiden Teilen die Werder-Legionäre und das Österreicher-Duell zwischen Harnik und Pogatetz beleuchteten, sehen wir uns nun die Leistungen der Mainzer-Mittelfeldspieler Andi Ivanschitz und Julian Baumgartlinger an und betrachten den  Auftritt des Schalkers Christian Fuchs.

Es bleibt dabei – der 1. FSV Mainz 05 verliert unter Trainer Thomas Tuchel nie die Auftaktpartie in der deutschen Bundesliga. Zu einem Sieg reichte es jedoch auch nicht, denn gegen den SC Freiburg  stand es nach 90 Minuten 1:1. Das einzige Tor der Gäste schoss Andreas Ivanschitz in der 65. Minute vom Elfmeterpunkt – der Österreicher zeigte keine Nerven und knallte den Ball mit links ins Kreuzeck. Zu diesem Zeitpunkt hätte er allerdings gar nicht mehr am Platz stehen sollen, denn Tuchel wollte ihn schon gegen Neuzugang Chinedu Ede austauschen.

Ivanschitz mit vielen Offensivaktionen, Zuspiele noch zu unpräzise

Die Mainzer traten mit einem 4-2-3-1-System auf, wobei Andreas Ivanschitz im offensiven, zentralen Mittelfeld hinter der Sturmspitze Szalai spielte. Der Österreicher hatte in der ersten Halbzeit die beste Chance seiner Mannschaft, als er nach einem perfekt getimten Pass in die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr Tormann Baumann umspielte, allerdings im Abschluss aus spitzem Winkel an Innenverteidiger Ginter scheiterte, der den Ball auf der Linie klären konnte. Tuchel meinte, dass Ivanschitz in dieser Szene alles richtig machte, ein Zuspiel auch den linken Mittelfeldspieler Choup-Moting, bevor er an Baumann vorbeilief, wäre jedoch aussichtsreicher gewesen.

Ivanschitz war präsent, forderte oft den Ball und hatte einige gute Ideen – es fehlte jedoch an Präzision. Von 25 Pässen landeten nur 68% bei seinen Mitspielern, wobei insbesondere in der zweiten Halbzeit die Genauigkeit nachließ. Zweimal hatte der österreichische Nationalspieler die Gelegenheit den durchbrechenden linken Mittelfeldspieler Müller anzuspielen, beide Male war das Zuspiel zu ungenau. Tuchel ärgerte sich über diese Schlampereien und wollte ihn bereits auswechseln, als der Schiedsrichter in der 65. Minute nach Foul an Müller zu Recht auf Strafstoß entschied. Ivanschitz traf den Ball perfekt und durfte als Belohnung noch ein paar Minuten am Platz bleiben, ehe er wie geplant gegen Chinedu Ede ausgewechselt wurde. Ivanschitz schoss insgesamt fünf Strafstöße in der deutschen Bundesliga und verwandelte bisher jeden seiner Versuche.

Der Österreicher zeigte einige gute Ansätze, war in der Offensive präsent, schoss zweimal aufs gegnerische Tor und steuerte drei Torschussvorlagen bei. Von zwölf Zweikämpfen konnte er allerdings nur vier für sich entscheiden. Seine Zweikampf- und Passquote ist also noch stark verbesserungsfähig. Dennoch bekam er sowohl vom kicker, als auch von sportal.de die Note 3, womit er zu den besten Mainzern Feldspielern gehört.

Julian Baumgartlinger mit einer eindrucksvollen Vorstellung

Julian Baumgartlinger spielte neben Elkin Soto im defensiven Mittelfeld der Gäste und zeigte sowohl aus kämpferischer, als auch aus spielerischer Sicht eine hervorragende Leistung. Er gewann 16 seiner 22 Zweikämpfe (72,7%) und kam auf eine eindrucksvolle Passquote von 92,4%. Er lief mit 11,22 Kilometer am meisten von allen Mainzern Spielern, tackelte fünfmal seine Gegenspieler und fing ebenso viele Pässe ab (Interceptions). Baumgartlinger muss sich in dieser Partie nichts vorwerfen lassen und wird mit solchen Leistungen einen Stammplatz im Mainzer Mittelfeld behalten. Der zweikampfstarke Mittelfeldspieler bekam vom kicker und von sportal.de wie Ivanschitz die Note 3, machte aber im Vergleich zu seinem Mannschaftskollegen einen stärkeren Eindruck, sodass er zumindest eine 2.5 bekommen hätte müssen.

In der zweiten Runde der deutschen Bundesliga treffen die Mainzer bereits morgen Abend auf den Aufsteiger Greuther Fürth. Unsere beiden Legionäre werden wohl wieder in der Startaufstellung stehen.

Solide Leistung von Christian Fuchs

Der FC Schalke 04 traf im Auftaktspiel der deutschen Bundesliga auswärts auf Hannover 96, jene Mannschaft, die in der gesamten letzten Saison kein einziges Heimspiel verlor. Die Gäste brachten Slomkas Team an den Rand einer Niederlage, am Ende reichte es jedoch nicht, da Neuzugang Adrian Nikci  in der 80. Minute zum 2:2-Endstand traf. Schalke 04 wird den zwei verlorenen Punkten nachtrauern, denn die Truppe von Huub Stevens war über das gesamte Spiel die stärkere Mannschaft mit den besseren Torszenen. Felipe brachte nach einer Standardsituation per Kopf die Hausherren knapp vor der Pause in Führung, Goalgetter Huntelaar (52.) und der starke Holtby (64.) drehten das Spiel um. Beim 2:2-Ausgleich durch Nikci sah Christian Fuchs nicht besonders gut aus, allerdings befand er sich in einer schwierigen Situation und man kann es ihm nur schwer vorwerfen, dass er einen Schritt zu spät kam.

Ansonsten ließ der linke Außenverteidiger in der Defensive nichts anbrennen, gewann 12 seiner 20 Zweikämpfe (60%), wobei es den Eindruck machte, dass er am Ende der Partie schwächer wurde. Bis zur 70. Minute sah seine Zweikampfbilanz nämlich um einiges stärker aus: von 14 Zweikämpfen entschied er 12 für sich (86%). Von den verbleibenden sechs Duellen zwischen der 70. und der 90. Minute gewann er kein einziges – vielleicht war das ein Zufall, vielleicht aber auch ein Indiz, dass er nach der harten Vorbereitung noch nicht die volle Kraft für 90 Minuten hat. Auch die zwingenden Offensivchancen waren über seine Seite Mangelware. Es gingen mehr Angriffe der Schalker über den rechten Flügel, dennoch schlug Fuchs insgesamt vier Flanken – mehr als jeder andere Spieler seiner Mannschaft. Fuchs hatte die drittmeisten Ballkontakte seiner Mannschaft (69), schoss kein einziges Mal aufs gegnerische Tor und steuerte keine Torschussvorlage bei. Eher untypische Werte für Fuchs in der Offensive.

Auch bei Fuchs waren sich kicker und sportal.de einig – der österreichische Nationalspieler bekam von beiden die Note 3.5, eine Bewertung die in Ordnung geht. Kommendes Wochenende darf man einen entfesselteren Christian Fuchs erwarten, denn im Heimspiel gegen den FC Augsburg werden auch seine Offensivqualitäten stärker gefragt sein.

Fazit

Andreas Ivanschitz:
+: starke Nerven beim Elfmeter, offensiv mit guten Ideen….
-: …aber leider in einigen Situationen zu ungenau, schwach im Zweikampf

Julian Baumgartlinger:
+: laufstark, zweikampfstark, Passgenauigkeit
-:

Christian Fuchs:
+:
Defensiv solid, bis zur 70. Minute sehr zweikampfstark
-: in der Offensive zurückhaltend, gegen Ende der Partie viele verlorene Zweikämpfe

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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