In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 01. Spieltag 2014/15 (Teil 2) – Zlatko Junuzovic steigt mit Assist in die neue Saison ein

Zlatko Junuzovic (SV Werder Bremen)In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nachdem wir im ersten Teil Kevin Wimmer, Florian Klein und Martin Harnik auf die Beine sahen, wollen wir nun die übrigen ÖFB-Legionäre in der obersten deutschen Spielklasse näher betrachten.

FC Bayern München – VfL Wolfsburg   2:1

Es bleibt dabei – für die Wölfe gibt es auswärts beim FC Bayern so gut wie nie etwas zu holen. Im insgesamt 21. Anlauf setzte es die 20. Niederlage, nur einmal wurde eine Punkteteilung erreicht. Auch diesmal setzten sich die Bayern dank der Treffer von Thomas Müller (37.) und Arjen Robben (47.) zu Hause durch, Wolfsburg-Stürmer Olic erzielte immerhin in der 52. Minute den Anschlusstreffer, der am Ende jedoch zu wenig war.

Pep Guardiola überraschte das Publikum mit einem interessanten System, denn im Spielaufbau agierten die Bayern in der ersten halben Stunde mit einer Dreierkette in der Abwehr, da Neuzugang Juan Bernat auf der linken Seite extrem weit nach vorne schob und die Abwehrspieler Dante, Lahm und Badstuber auf einer Linie blieben. Holger Badstuber konnte übrigens nach 629 Tagen endlich wieder sein Comeback nach seiner langwierigen Verletzung feiern und setzte sich dabei gleich in 18 von 19 Zweikämpfen erfolgreich durch (94,7%). Vor der Abwehr spielten David Alaba und der erst 17-jährige Gianluca Gaudino. Über den Sohn des ehemaligen Nationalspielers Maurizio Gaudino werden wir euch übrigens heute noch eine ausführliche Analyse präsentieren.

David Alaba, der diesmal auch bei den Bayern auf seiner Wunschposition auflaufen durfte, zeigte eine ordentliche Vorstellung und kam insgesamt auf 91 Ballkontakte. Von seinen 81 Pässen kamen starke 91% bei seinen Mitspielern an, auch seine Zweikampfquote von 60% geht auf dieser Position in Ordnung. Mit seiner starken Laufdistanz von 11,82 Kilometern landete er mannschaftsintern an dritter Stelle. Dennoch sah man bei ihm auf der neuen Position teilweise noch Anpassungsschwierigkeiten, denn neben starken Momenten zeigte er auch noch einige Unsicherheiten und konnte insbesondere in der zweiten Halbzeit das Heft nicht wie gewünscht in die Hand nehmen. Man darf gespannt sein, ob Alaba auch weiterhin im zentralen Mittelfeld zum Zug kommen wird, oder ob er Juan Bernat die Position auf der linken Abwehrkette wieder streitig machen wird. Der kicker gab ihm die Note 3, womit er nach Robben, Lahm und Gaudino die beste Wertung aller Bayern-Spieler bekam. Sportal.de bewertete ihn mit einer 3,5.

Kommenden Samstag reisen Alaba und Co. nach Gelsenkirchen, wo es zum Spitzenduell der Runde gegen Schalke 04 kommt.

Hertha BSC – Werder Bremen   2:2

Der SV Werder Bremen entführte am Wochenende einen Punkt aus der Hauptstadt, nachdem die zwei Tore von Assani Lukimya und Franco di Santo einen 2:0-Rückstand doch noch egalisierten. Die Berliner hatten zwar insbesondere in der ersten Hälfte ein großes Chancenplus, zeigten aber zu wenig Effizienz, sodass sich die in der zweiten Halbzeit engagiert spielenden Bremer wieder zurückkämpfen konnten.

Da Sebastian Prödl aufgrund eines Muskelfaserrisses nicht im Kader stand, vertrat lediglich Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic die rot-weiß-roten Farben. Der Motor der Bremer kam links in der Mittelfeldraute zum Einsatz und zeigte erstmals in der 32. Minute seine Stärke bei Standards, als ein Freistoß von ihm die Latte streifte. Der österreichische Nationalspieler steuerte in der 53. Minute seinen ersten Assist in dieser noch jungen Saison bei. Seinen gefährlich angeschnittenen Freistoß verwandelte Innenverteidiger Lukimya per Kopf, wobei Hertha-Goalie Kraft in dieser Szene nicht glücklich aussah. Abgesehen von diesem Assist bereitete Junuzovic zwei weitere Torschüsse vor, schlug eine Flanke und schoss zweimal selbst aus der Distanz. Seine Laufdistanz ist mit 11,8 Kilometern wie immer vorbildlich – kein anderer Spieler lief in dieser Partie so viel wie der Österreicher. Junuzovic kam auf 61 Ballkontakte und spielte 47 Pässe, von denen 79% bei seinen Mannschaftskollegen landeten. Er gewann neun seiner 19 Duelle (47,4%) und fing zwei gegnerische Pässe ab. Sowohl der kicker, als auch sportal.de gaben dem österreichischen Nationalspieler die Note 3.

SC Paderborn 07 – 1. FSV Mainz 05   2:2

Der SC Paderborn 07 und der 1. FSV Mainz 05 trennten sich ebenfalls mit einem 2:2-Unentschieden, wobei den Mainzern erst in der Nachspielzeit per Foulelfmeter der Ausgleich gelang. Die Hausherren verpassten bei ihrem Debüt in der obersten Spielklasse nur knapp einen Auftaktsieg, überzeugten aber mit großer Leidenschaft.

Julian Baumgartlinger begann bei den Gästen im defensiven Mittelfeld und absolvierte mit 11,92 Kilometern die größte Laufdistanz aller Akteure. Er kam auf 60 Ballkontakte und spielte 52 Pässe, von denen 75% ankamen. Rein kämpferisch zeigte er wieder einmal eine Top-Leistung, einzig im Spielaufbau haperte es noch das eine oder andere Mal, auch wenn er sich starke drei Torschuss-Assists gutschreiben lassen konnte. Er gewann 50% seiner Zweikämpfe, fing zwei gegnerische Pässe ab und bekam wie Junuzovic sowohl vom kicker, als auch sportal.de die Note 3.

Hannover 96 – FC Schalke 04   2:1

Der FC Schalke 04 gab in Hannover innerhalb von nur drei Minuten einen 1:0-Vorsprung aus der Hand und musste zum Auftakt eine 2:1-Niederlage hinnehmen. Während Huntelaar (47.) für die Königsblauen traf, trugen sich bei den Hausherren Edgar Prib (67.) und Joselu (70.) in die Torschützenliste ein.

Christian Fuchs, für den die Königsblauen zuletzt fast schon verzweifelt einen Abnehmer suchten, begann auf der Ersatzbank, kam jedoch nach nur 16 Minuten in die Partie, da sich Linksverteidiger Sead Kolasinac einen Kreuzbandriss zuzog. Für Fuchs wird diese Verletzung jedoch eher keine Auswirkungen haben, da Manager Horst Heldt schon an einer Alternative arbeitet und wohl am Transfermarkt noch einmal zuschlagen wird. Der österreichische Nationalspieler könnte bei einem entsprechenden Angebot immer noch den Verein verlassen.

Beim ersten Gegentreffer kam Fuchs nach einem Konter nicht mehr hinter den Ball, als Bittencourt über seine Seite marschierte und ideal für Prib auflegte. Auch beim zweiten Gegentor ist er nicht gänzlich frei von Schuld, da er zu spät kam, um den Schuss von Joselu abzublocken. Man muss aber dazu anmerken, dass sich in diesen beiden Szenen die gesamte Schalke-Mannschaft nicht ideal verhielt und in Anbetracht des Spielstands zu offensiv ausgerichtet war. Fuchs gewann nur neun seiner 21 Duelle (42,8%), kam auf 63 Ballberührungen und spielte 36 Pässe, von denen 69% ankamen. Der kicker gab ihm die Note 5, sportal.de war weitaus gnädiger und bewertete ihn mit einer 3,5.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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