Abseits.at-Leistungscheck, 03. Spieltag 2014/15 (Teil 1) – Bayern München gewinnen zum zwölften Mal in Folge gegen den VfB Stuttgart
Deutschland 15.September.2014 Stefan Karger 0
In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im ersten Teil blicken wir nach München, wo der deutsche Rekordmeister den VfB Stuttgart empfing. Mit David Alaba, Martin Harnik und Florian Klein standen drei österreichische Nationalspieler von Beginn an am Platz.
FC Bayern München – VfB Stuttgart 2:0
Der VfB Stuttgart startete wie schon in den vergangenen beiden Saisonen schlecht in die neue Saison und steht nach der dritten Meisterschaftsrunde erneut ohne Sieg da. Dass es gegen den FC Bayern München aber zu keinem Punktgewinn reichen würde, ist wenig überraschend, denn der Rekordmeister gewann nun das zwölfte Spiel in Folge gegen die Schwaben. Einen bitteren Beigeschmack hinterlässt jedoch die erneute Verletzung von Holger Badstuber, der sich einen Muskelsehnenriss im linken Oberschenkel zuzog und nun operiert werden muss. Mindestens drei Monate lang wird Badstuber nun aussetzen müssen, nachdem er erst unlängst nach 20 Monaten Verletzungspause sein Comeback gab.
Pep Guardiola ließ sich abermals etwas Neues einfallen, denn seine Mannschaft begann mit einem 4-3-1-2-System, bei dem David Alaba links neben dem zentralen Sechser Xabi Alonso im Halbraum auflief. Der österreichische Nationalspieler deckte auf dieser Position einen extrem weiten Bereich ab und zeigte sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive eine solide Vorstellung. Kollege René Maric beschrieb auf spielverlagerung.de, weshalb diese Position Alabas Spielstil entgegenkommt:
„Auf dem Papier war die Ausrichtung der Münchner natürlich hervorragend. Alaba konnte seine Athletik ausspielen, stieß nach vorne in die Spitze, bewegte sich gegen den Ball vom linken Flügel (bei Angriffen über diesen) bis in die Mitte (bei Angriffen über den anderen), deckte weite Räume mit seinen Sprints auch bei Verlagerungen effektiv ab und wich als linker Achter auch häufig auf die linke Außenbahn aus, um Linksverteidiger Bernat dort zu unterstützen.“
David Alaba zeigte sich insbesondere im Zweikampfverhalten sehr solide und entschied 17 seiner 25 Duelle für sich (68%). Er machte vier Tacklings und fing zwei gegnerische Pässe ab, wobei er einmal von einem Fehlpass von Martin Harniks profitierte. Diese Szene sollte Konsequenzen haben, denn nach dem Ballgewinn leitete Alaba das Spielgerät an Robert Lewandowski weiter, der den eingewechselten Franck Ribery fand, der dann auch prompt den zweiten Treffer erzielte. Somit darf sich der österreichische Nationalspieler einen Assist-Assist gutschreiben lassen. Auch ansonsten hatte er einige brauchbaren Szenen in der Offensive, denn er schoss dreimal aufs gegnerische Tor und bereitete zwei Torschüsse seiner Mitspieler direkt vor. In einigen Szenen konnte man jedoch sehen, dass bei Offensivaktionen noch Luft nach oben ist und dass die neue Spielposition noch ein wenig Eingewöhnungszeit braucht. Auch wenn er einige Male seine Dynamik zum gegnerischen Tor gut einsetzte, muss er ein wenig konkreter werden und aufgrund seines riesigen Potentials noch mehr gefährliche Situationen kreieren. Ansonsten wirkte er jedoch sehr sicher in seinem Passspiel, denn 93% seiner 45 Zuspiele kamen bei seinen Mitspielern an. Der kicker gab ihm die Note 4, während ihn sportal.de mit einer 3 bewertete. Die Note 4 vom kicker ist nur schwer nachvollziehbar, da Alaba insbesondere im Spiel gegen den Ball einen sehr starken Eindruck hinterließ und auch den zweiten Treffer einleitete.
So wie im österreichischen Nationalteam spielten Florian Klein und Martin Harnik auch gegen die Bayern gemeinsam auf dem rechten Flügel der Stuttgarter. Florian Klein hatte von allen VfB-Spielern die meisten Ballkontakte (59) und gewann zehn seiner 17 Duelle (58,8%). In der Defensive unterlief ihm kein grober Patzer, allerdings kam er nur ganz selten dazu etwas fürs Spiel nach vorne zu machen und blieb trotz der verhältnismäßig zahlreichen Ballkontakte unauffällig. Positiv ist immerhin, dass er vier gegnerische Pässe abfing. In der Offensive findet man von ihm jedoch keine nennenswerte Aktion, er schoss kein einziges Mal aufs Tor von Manuel Neuer, bereitete keinen Torschuss vor und schlug keine Flanke. In dem zumindest auf dem Papier schwersten Meisterschaftsspiel kommt dies jedoch nicht besonders überraschend und zumindest in der Defensive machte er seine Sache ganz gut und stand die meiste Zeit über kompakt in der tief stehenden Mannschaft. Der kicker benotete ihn mit einer 4, sportal.de schloss sich dieser Bewertung an.
Bei Martin Harnik sieht die Sache jedoch ein wenig anders aus, denn der Österreicher hatte in der Offensive einige ganz gute Aktionen, war jedoch an beiden Toren beteiligt. Beim ersten Treffer muss er sich allerdings nicht besonders hart kritisieren lassen, denn er köpfelte den Freistoß von Xabi Alonso zwar Mario Götze vor die Füße, allerdings war es sehr schwer bei dem Getümmel den Überblick zu bewahren und andere Optionen (Ball zum Eckball klären) waren in dieser Szene auch nicht einfach. Den Hauptfehler machte Vedad Ibisevic, der Götze in weiterer Folge ganz schwach attackierte und sich nachher sicherlich einiges dazu anhören musste. Der Bosnier erwischte überhaupt einen rabenschwarzen Tag und musste zur Pause in der Kabine bleiben. Beim zweiten Gegentor fabrizierte Harnik einen folgenschweren Fehlpass im Mittelfeld, als er David Alaba den Ball vor die Füße spielte, der dann schnell den Gegenstoß einleitete, den Franck Ribery abschloss. Auch seine Zweikampfwerte sind alles andere als überragend, da er nur acht seiner 26 Duelle gewann (30,8%). Dass er drei Torschüsse seiner Mannschaftskollegen vorbereitete, konnte seine übrige Leistung auch nicht vergessen machen, weshalb er sowohl vom kicker, als auch von sportal.de die Note 4,5 erhielt.
Stefan Karger, www.abseits.at
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