Abseits.at-Leistungscheck, 1. Spieltag 2013/14 (Teil 1) – Zlatko Junuzovic erzielt Siegestreffer gegen Eintracht Braunschweig
Deutschland 12.August.2013 Stefan Karger 0
In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Der SV Werder Bremen gewann zum Auftakt der neuen Saison das Auswärtsspiel gegen Eintracht Braunschweig mit 1:0, wobei Zlatko Junuzovic in der 82. Minute nach Vorarbeit von Sebastian Prödl den entscheidenden Treffer erzielte. Der kicker wählte den österreichischen Legionär zum Spieler des Spiels!
Eintracht Braunschweig – SV Werder Bremen 0:1
Der SV Werder Bremen startete nach der blamablen Pokalniederlage gegen Saarbrücken mit einem Sieg in die deutsche Bundesliga gegen den Aufsteiger Eintracht Braunschweig, der nach 28 Jahren erstmals wieder in der höchsten deutschen Spielklasse antritt. Zum ersten Mal nach sechs Bundesliga-Auswärtsspielen (saisonübergreifend) nahmen die Bremer drei Punkte mit nach Hause und zum ersten Mal seit 24 (!) Auswärtsspielen in der Bundesliga blieb Werder ohne Gegentreffer. Ein wichtiger Auftaktsieg für die medial viel gescholtenen Bremer.
Zlatko Junuzoviv begann in Robin Dutts 4-3-2-1-System im linken defensiven Mittelfeld, neben dem zentralen Felix Kroos und Cedric Makiadi, der den Part rechts im defensiven Mittelfeld einnahm. Braunschweig agierte besonders zu Beginn sehr vorsichtig und präsentierte sich als kompakte Mannschaft, die wenig Torchancen zuließ und insbesondere das Zentrum dicht machte. Bremen hatte zwar mehr Ballbesitz, konnte jedoch nichts Zwingendes herausspielen und da sich beide Mannschaften zahlreiche Fehlpässe leisteten, sahen die Zuschauer ein Spiel auf eher mäßigem Niveau. Gegen Ende der zweiten Halbzeit kamen die Hausherren immer mehr auf und kassierten gerade in dieser Phase den einzigen Treffer der Partie. Die Eintracht-Viererkette rückte hoch auf und Sebastian Prödls Befreiungsschlag avancierte zur Vorlage für Zlatko Junuzovic, der beherzt nach vorne ging und eiskalt abschloss. Hier könnt ihr euch diesen Treffer ansehen (ab 3:19):
Bis zu diesem Tor absolvierte der Österreicher eine für ihn typische Partie, rackerte unentwegt im Mittelfeld und lief enorm viel. Er kam schnell hinter den Ball und gewann sieben seiner zwölf Zweikämpfe (58,3%). In die Offensive konnte er sich ansonsten nur selten einschalten – sein erfolgreicher Torschuss sollte sein einziger Schussversuch in dieser Partie bleiben. Immerhin bereitete der österreichische Nationalspieler zwei weitere Schüsse für seine Mitspieler vor, die jedoch nichts einbrachten. Mit 50 Ballkontakten blieb Junuzovic unter seinem Schnitt und leistete sich zudem auch zahlreiche Fehlpässe – von seinen 42 Zuspielen landeten nur 64% bei seinen Mannschaftskollegen, womit er unter dem schwachen Mannschaftsschnitt von 70% erfolgreicher Pässe blieb. Aufgrund seiner unermüdlichen Arbeit und des Siegtreffers muss man dennoch von einem absolut gelungenen Spiel sprechen, was auch der kicker so sah. Der Mittelfeldspieler wurde vom deutschen Fachmagazin zum Spieler des Spiels gewählt und bekam die Note 2,5. Sportal.de gab ihm die gleiche Bewertung.
Auch Innenverteidiger Sebastian Prödl kann auf ein gelungenes Auftaktspiel zurückblicken, denn der Abwehrspieler leitete nicht nur den Treffer seines Landsmanns ein, sondern überzeugte auch in der Defensive mit einer soliden Vorstellung. Auch wenn die eine oder andere Unsicherheit zu erkennen war, wurde er seiner neuen Rolle als Abwehrchef insgesamt gerecht und bedankte sich mit einer guten Leistung bei seinem neuen Trainer Robin Dutt für das in ihn gesetzte Vertrauen. Einige Medien sprachen ihm die Absicht bei seiner Torvorlage ab, Prödl beteuerte jedoch nach dem Spiel, dass es sich nicht um einen blinden Befreiungsschlag handelte, sondern dass er den Ball gezielt in die Schnittstelle der Braunschweiger Abwehr spielte. Wie es sich auch immer zutrug – den Assist kann Prödl niemand mehr wegnehmen. In der vergangenen Saison steuerte der Innenverteidiger keine einzige Torvorlage bei, nun bereitete er schon in der ersten Partie der neuen Spielzeit einen Treffer vor. In dieser Gangart darf es gerne weitergehen!
Prödl präsentierte sich zudem sehr aktiv, übernahm viel Verantwortung und hatte von allen Spielern die meisten Ballkontakte (78). Der österreichische Nationalspieler tätigte 69 Zuspiele, von denen 77% bei seinen Mitspielern landeten. Er harmonierte zudem gut mit dem italienischen Neuzugang Luca Caldirola im Abwehrzentrum, der nach der schwachen Performance im Pokalspiel gegen Saarbrücken ebenfalls eine starke Leistung zeigte.
Der Trainerwechsel wird dem Innenverteidiger jedenfalls gut tun, denn Dutt hält große Stücke auf ihn, auch wenn er weiß, dass er noch Potential nach oben hat. Im Interview mit der Kreiszeitung meinte der Coach vor einiger Zeit: „Ich erwarte von ihm, dass er die Dinge, die ich ihm mit auf den Weg gebe, auf die anderen überträgt. Er soll ein Vorbild für die anderen Innenverteidiger sein. Das traue ich ihm auch zu. Basti ist hier der erfahrenste Innenverteidiger, aber trotzdem noch sehr jung. Wir müssen noch unheimlich viel mit ihm arbeiten“.
Sebastian Prödl erhielt sowohl vom kicker, als auch von sportal.de die Note 3. Marko Arnautovic hingegen saß während des gesamten Spiels auf der Bank.
Stefan Karger, www.abseits.at
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