In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 10. Spieltag 2013/14 (Teil 1)  – Kein Sieger beim Duell zwischen Martin Harnik und Emanuel Pogatetz

Emanuel Pogatetz (VfL Wolfsburg, ÖFB)In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Am 10. Spieltag kam es zum Duell zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Nürnberg, bei dem Martin Harnik und Emanuel Pogatetz in den Startaufstellungen ihrer Mannschaften standen. Wir analysieren die Leistungen der beiden Nationalspieler und werfen außerdem einen Blick auf die Partie zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund, bei der Christian Fuchs eine offensivere Rolle als gewöhnlich einnahm.

VfB Stuttgart – 1. FC Nürnberg   1:1

Der 1. FC Nürnberg wartet auch unter seinem neuen Coach Gertjan Verbeek weiterhin auf den ersten Saisonsieg. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte konnten die Nürnberger nach zehn Spieltagen kein einziges Mal voll punkten – nach sieben Unentschieden und drei Niederlagen steht der Traditionsklub auf dem 16. Tabellenplatz. Die Stuttgarter hingegen stehen mit 14 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz und mussten unter Coach Thomas Schneider weiterhin keine Niederlage hinnehmen. Die beiden Treffer fielen in der Anfangsphase der Partie – zunächst brachte Vedad Ibisevic die Hausherren per Elfmeter bereits nach drei Minuten in Führung. Die Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten, denn Stürmer Josip Drmic glich nur drei Minuten später aus. Obwohl der VfB Stuttgart im zweiten Durchgang zu einigen guten Chancen kam, fiel kein weiterer Treffer.

Emanuel Pogatetz stand auch unter Neo-Coach Verbeek in der Startaufstellung der Gäste und zeigte eine gute Leistung. Insbesondere beim Spielaufbau aus der Abwehr heraus überraschte er mit langen, präzisen Bällen, die häufig einen Abnehmer fanden – von neun weiten Pässen kamen sieben Versuche bei seinen Mitspielern an. Insgesamt kam Pogatetz auf 47 Ballkontakte und spielte 32 Pässe, von denen 66% bei seinen Mannschaftskollegen landeten. Er wirkte konzentriert und gewann sechs seiner zehn Zweikämpfe (60%). Er klärte insgesamt zehn Bälle aus dem eigenen Strafraum und stellte drei Mal erfolgreich einen Gegenspieler ins Abseits. Nürnberg konnte in der gesamten Partie nur sechs gegnerische Pässe abfangen, vier davon eroberte Emanuel Pogatetz. Der Österreicher beging zwei Fouls und wurde ebenso oft mit unsauberen Mitteln gestoppt. Auffallend ist zudem die für einen Innenverteidiger hohe Laufleistung von 10,9 Kilometern. Da er sich keinen gröberen Schnitzer leistete, ist die Bewertung vom kicker (Note 4) nur schwer nachvollziehbar. Sportal.de gab ihm immerhin die Note 3, eine Bewertung die seine Leistung besser wiederspiegelt.

Auf der anderen Seite fand Martin Harnik zwei hochkarätige Chancen vor, die er leider ungenützt ließ. Einmal lief er nach einem tollen Ibisevic-Pass alleine auf Torhüter Raphael Schäfer zu, brachte den Ball aber nicht am Schlussmann vorbei. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte fand er die zweite große Möglichkeit vor, als er nach einer Maxim-Flanke sechs Meter vor dem Tor alleine zum Kopfball kam, den Ball allerdings knapp nebens Tor setzte. Harnik stand zwar knapp im Abseits, der Treffer hätte jedoch gezählt, da das Schiedsrichtergespann die Situation falsch einschätzte.

Außer diesen beiden Chancen fand er keine Einschussmöglichkeit vor, bereitete aber immerhin mannschaftsdienlich zwei Torschüsse seiner Kollegen vor und schlug zwei Flanken. Erfreulich ist seine Zweikampfbilanz, denn der offensive Flügelspieler gewann 11 seiner 20 Duelle für sich (55%), was für seine Verhältnisse und seine hohe Spielposition durchaus beachtlich ist. Harnik kam bis zu seiner Auswechslung in der 84. Minute auf 47 Ballkontakte und spielte 37 Pässe, von denen 81% bei seinen Mitspielern landeten. Starke viermal setzte er sich zudem in einer Eins-gegen-Eins-Situation per Dribbling gegen einen Nürnberger durch, ohne dass er ein einziges Mal nach einer Einzelaktion einen Ball verlor. Alles in allem zeigte er eine solide Vorstellung, die er jedoch mit einem Treffer krönen hätte müssen. Da ihm dieses Tor nicht gelang, gaben ihm sowohl der kicker, als auch sportal.de die Note 4.

FC Schalke 04 – Borussia Dortmund   1:3

Borussia Dortmund entschied am Samstag das 83. Revierderby mit 3:1 für sich und hat nach dem Sieg in diesem prestigeträchtigen Duell wieder die Nase vorn (30 Siege, 24 Unentschieden, 29 Niederlagen). Christian Fuchs kam vor Linksverteidiger Sead Kolasinac im linken Mittelfeld zum Einsatz und hatte seine beste Szene in der 30. Minute, als er gegen Borussia-Innenverteidiger Neven Subotic einen Elfmeter herausholte, den Kevin-Prince Boateng jedoch verschoss. Dieser Strafstoß stellte eine Premiere dar, denn in der Bundesliga verwandelten die Schalker bis dato jeden Strafstoß gegen die Dortmunder. Roman Weidenfeller erweist sich immer mehr als großer Elfmeter-Spezialist, denn er wehrte vier der letzten acht Strafstöße ab.

Außer dieser Szene konnte sich Christian Fuchs leider so gut wie nie in Szene setzen. Trotz seiner offensiven Rolle schoss er kein einziges Mal aufs Tor und steuerte keine Flanke bei. Bis zu seiner Auswechslung in der 61. Minute kam er auf 34 Ballkontakte und spielte 17 Pässe, von denen nur 53% bei seinen Mannschaftskollegen landeten. Er verlor zweimal den Ball nach einer Einzelaktion und bekam kaum Zugriff auf die Partie. Auch seine Zweikampfbilanz ist mit 6 von 18 gewonnenen Duellen schwach (33,3%), zudem schaltete er nach Ballverlusten seiner Mannschaftskollegen zu langsam in die Defensive um, sodass die Dortmunder einige Mal zu viel Platz auf seinem Flügel hatten. Der kicker bewertete den Österreicher mit der Note 4, sportal.de gab ihm eine 5.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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