In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 11. Spieltag 2012/13 (Teil 1) – David Alaba zum zweiten Mal in Folge im kicker-Team der Runde

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Der elfte Spieltag hatte es aus österreichischer Sicht in sich, denn unsere ÖFB-Legionäre zeigten großteils starke Leistungen, schossen Tore und steuerten Assists bei. Vor allem David Alaba zeigte sich wieder in bestechender Form und spielte sich beim 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt zum zweiten Mal in Folge ins kicker-Team der Runde.

Bei David Alaba muss man ein wenig aufpassen, dass man sich nicht mit Superlativen überschlägt. Der 20-Jährige verletzte sich in der Vorbereitung, absolvierte vier Monate lang kein Pflichtspiel, kehrte nach starken Leistungen beim Nationalteam auf Anhieb in die Stammmannschaft der Bayern zurück und spielt, als wäre er nie weg gewesen. Nachdem er schon beim 3:0-Auswärtssieg gegen den Hamburger SV fürs kicker-Team der Runde nominiert wurde, schaffte er es nur eine Woche später beim 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt wieder in die prestigeträchtige Auswahl.

David Alaba in bestechender Form

Während Jimmy Hoffer bei den spielerisch stark auftretenden Gästen während der gesamten Spielzeit nur auf der Ersatzbank saß, begann David Alaba erwartungsgemäß als linker Außenverteidiger und spielte die 90 Minuten durch. Er leitete den ersten Treffer durch einen Sololauf übers halbe Spielfeld ein, bevor er einen Lochpass auf Javi Martinez spielte, der den Ball zum alleinstehenden Franck Ribery brachte. Der Franzose ließ sich diese Chance natürlich nicht nehmen und bezwang Torhüter Kevin Trapp, der an diesem Nachmittag absolute Weltklasseparaden zeigte und der beste Mann am Platz war. Das zweite Tor erzielte Alaba per Elfmeter in der 77. Minute selbst, nachdem Bastian Schweinsteiger zuvor im Strafraum gelegt wurde. Alaba schnappte sich den Ball von Thomas Müller und führte mit seiner Erlaubnis den Strafstoß aus. Der Österreicher schoss seinen ersten Elfmeter in der deutschen Bundesliga scharf und präzise ins rechte Eck und ließ Trapp keine Chance, obwohl dieser die Seite erriet.

Auch abseits dieser spielentscheidenden Situationen war Alaba bärenstark, sowohl in der Defensive, als auch in der Offensive. Alaba verlor über die gesamte Partie nur einen Zweikampf und gewann die restlichen neun Duelle, sodass er auf eine erfolgreiche Zweikampfquote von 90% kommt. Er machte ein Tackling und fing zwei gegnerische Bälle ab, wobei er nach Ballgewinnen blitzschnell umschaltete und sofort bemüht war einen Angriff einzuleiten. Das Zusammenspiel mit Franck Ribery funktionierte wie gewohnt hervorragend und es gibt wohl kaum eine Mannschaft, die gegen diesen Flügel keine Schwierigkeiten bekommen wird. Alaba präsentierte sich enorm ballsicher, brachte 90% seiner Pässe an und verlor kein einziges Mal nach einer Einzelaktion den Ball. Insgesamt kam er auf 73 Ballkontakte und spielte 52 Pässe. Neben seinem Treffer schoss er drei weitere Male aufs gegnerische Tor und schlug eine Flanke. Sein Standing innerhalb der Mannschaft ist hervorragend, was man besonders daran sehen kann, dass er beim Stand von 1:0 gegen einen starken Gegner einen Elfmeter schießen darf. Auch bei Standardsituationen kam er zum Zug und führte diese durchwegs gut aus. Sowohl der kicker, als auch sportal.de gaben dem Österreicher die Note 2.

Christian Fuchs mit guter Leistung und Assist gegen den SV Werder Bremen

Das Duell zwischen dem FC Schalke 04 und dem SV Werder Bremen versprach Spannung, denn es standen sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber, die den Zuschauern einen packenden Fight boten. Aus österreichischer Sicht war das Spiel sowieso hochgradig interessant, da sich Fuchs und Arnautovic auf dem selben Flügel gegenüberstanden und man gespannt sein durfte, wer von den beiden die Oberhand behielt. Aaron Hunt brachte die Gäste nach einem Junuzovic-Zuspiel schon in der 16. Minute in Führung, Schalke glich durch Neustädter in der 59. Minute aus, nachdem der defensive Mittelfeldspieler einen Fuchs-Freistoß per Kopf im Werder-Tor unterbrachte. Julian Draxler erzielte wenig später den Siegtreffer für den FC Schalke 04, wobei Junuzovic in dieser Szene ein wenig schlief.

Christian Fuchs darf mit seiner Leistung im Großen und Ganzen sicherlich zufrieden sein, denn der Außenverteidiger bereitete per Freistoß den Ausgleich vor und machte ein starkes Spiel in der Defensive, wo er Arnautovic meist gut unter Kontrolle hatte. Andererseits konnte er sich aus dem Spiel heraus nur selten in der Offensive entfalten und keine entscheidenden Akzente abseits der Standardsituationen setzen, da Arnautovic seinerseits Christian Fuchs bei seinen Vorstößen gut bewachte und mittels starker Laufleistung und gutem Zweikampfverhalten weitgehend neutralisierte. So kommt es, dass der sonst so offensivstarke Außenverteidiger nur eine Flanke schlug und kein einziges Mal aufs gegnerische Tor schoss – Statistiken, die man bei Fuchs sonst selten sieht. Er gewann 11 seiner 22 Zweikämpfe (50%), machte zwei Tacklings und fing vier gegnerische Pässe ab. Er hatte 76 Ballkontakte und spielte 34 Pässe, von denen 65% bei seinen Mitspielern ankamen. Dank seiner Torvorlage und seiner guten Leistung in der Defensive bekam er vom kicker die Note 3 und von sportal.de sogar eine 2,5.

Marko Arnautovic mit viel Arbeit nach hinten

Auf spielverlagerung.de könnt ihr gut nachlesen, wie Arnautovic Fuchs und Afellay daran hinderte, sich am rechten Bremer-Flügel zu entfalten. Defensiv zeigte er also eine starke Vorstellung, präsentierte sich laufstark und bissig in den Zweikämpfen. Er entschied 12 seiner 27 Duelle für sich (44,4%), wobei man bedenken muss, dass er viele Zweikämpfe in der Offensive bestritt und mit dieser Bilanz durchaus zufrieden sein darf. Hervorzuheben ist jedoch besonders sein intelligentes Stellungsspiel, mit dem er den Schalkern auf seiner Seite den Schwung aus den Segeln nahm und insbesondere Fuchs stark einschränken konnte. Arnautovic wird aber in erster Linie an seinen offensiven Aktionen gemessen, die diesmal leider ausbaufähig waren. Neben zwei  Torschüssen schlug er zwei Flanken, machte zwei erfolgreiche Dribblings und verlor einmal den Ball nach einer Einzelaktion. Insgesamt kam er auf 46 Ballkontakte und spielte 32 Pässe, von denen 65,6% ankamen. Vom kicker erhielt er eine 3,5, sportal.de gab ihm eine 4, wobei der kicker aufgrund seiner starken Defensivarbeit mit der Benotung näher liegt.

Junuzovic mit Assist und Unachtsamkeit

Zlatko Junuzovic spielte bis zu seiner Auswechslung in der 81. Minute als Solosechser im Mittelfeld der Gäste und zeigte eine recht gute Leistung. In der 16. Minute leitete er per Pass auf Hunt den Führungstreffer ein, ansonsten war er zumeist damit beschäftigt den offensiven Mittelfeldspielern den Rücken freizuhalten. Dies war nicht immer eine einfach Aufgabe, da die Schalker nach Ballgewinnen im zentralen Mittelfeld oft Überzahlsituationen hatten, da die übrigen zentralen Werder-Mittelfeldspieler aufgrund ihrer hohen Positionen nicht immer schnell genug hinter den Ball kamen. Beim Treffer zum 2:1 durch den zur Pause eingewechselten Julian Draxler muss sich der österreichische Mittelfeldmotor den Vorwurf gefallen lassen, den Schalke-Spieler laufen gelassen zu haben. Junuzovic war einen Moment unachtsam und ließ Draxler alleine Richtung Strafraum sprinten. Dass sich auch anderer Werder-Akteure wie Gebre Selassie in dieser Szene taktisch falsch verhielten, wird den österreichischen Nationalspieler nicht wirklich trösten können. Junuzovic hatte nur 39 Ballkontakte, spielte 29 Pässe, von denen 86% bei seinen Mitspielern ankamen. In den 81 Minuten lief er 10,7 Kilometer und gewann acht seiner zwölf Zweikämpfe (66,7%). Er machte zwei Tacklings und fing mit vier Pässen mehr Zuspiele ab, als alle anderen Werder-Spieler. Neben seinem Assist schoss er einmal aufs Tor und sorgte für eine weitere Torschussvorlage. Vom kicker bekam er eine recht großzügige 2,5, sportal.de gab ihm die Note 3.

Fazit

David Alaba
+: zweikampfstark, spielfreudig, das 1:0 eingeleitet, das 2:0 per Elfmeter selbst erzielt
-:

Christian Fuchs
+: Assist, gut in der Defensive
-: wenige Akzente nach vorne

Marko Arnautovic
+: mannschaftsdienlich, intelligent verteidigt, laufstark
-: blass in der Offensive

Zlatko Junuzovic
+: Assist, zweikampfstark, laufstark
-: Unachtsamkeit beim Verlusttreffer, wenige Ballkontakte

Stefan Karger

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