In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 12. Spieltag 2013/14 (Teil 1)  – David Alaba mit starker Leistung bei historischem Sieg gegen den FC Augsburg

BundesligaIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im ersten Teil unseres Leistungschecks blicken wir auf David Alaba, der beim historischen Sieg gegen den FC Augsburg eine gute Partie ablieferte. Außerdem sehen wir uns die Leistung von Emanuel Pogatetz an, der mit dem FC Nürnberg trotz einer 1:0-Führung gegen Borussia Mönchengladbach mit 3:1 verlor.

FC Bayern München – FC Augsburg   3:0

Der FC Bayern München baute den Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund in der 12. Runde weiter aus, denn während der Rekordmeister gegen den FC Augsburg mit 3:0 gewann, leistete sich Jürgen Klopps Mannschaft auswärts gegen den VfL Wolfsburg einen Umfaller und verlor mit 2:1. Die Bayern sind hingegen seit 37 Meisterschaftsspielen ungeschlagen und stellten damit einen neuen historischen Rekord in der deutschen Bundesliga auf. Erwähnenswert ist zudem, dass der Tabellenführer zu Hause alle 15 Meisterschaftsspiele im Kalenderjahr 2013 für sich entschied – die Zuschauer in der Allianz Arena werden heuer also so richtig verwöhnt. Die Hausherren gingen gegen den FC Augsburg bereits nach vier Minuten durch Jerome Boateng in Führung, die der überragende Franck Ribery in der 42. Minute weiter ausbaute. Den Schlusspunkt setzte Thomas Müller, der in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte einen Elfmeter verwandelte. Hier könnt ihr euch alle Treffer ansehen:

Während bei den Gästen Raphael Holzhauser und auch Alexander Manninger das Geschehen am Platz über 90 Minuten leider nur von der Bank aus verfolgen durften, begann David Alaba wie erwartet von Beginn an auf der linken Seite der Viererkette. Unser Sportler des Jahres machte eine sehr gute Partie und profitierte davon, dass Ribery, der stärkste Mann am Platz, vor ihm spielte. Gemeinsam stießen die beiden immer wieder gefährlich in die gegnerische Hälfte vor, und auch wenn Alaba diesmal keinen Treffer erzielte und sich keinen Assist gutschreiben lassen kann, erzeugte er bei seinen Vorstößen immer wieder Gefahr. Er machte einen konzentrierten und spielfreudigen Eindruck und bereitete insgesamt fünf Torschüsse seiner Mannschaftskollegen vor – mehr als jeder andere Spieler am Platz. Dazu schoss er einmal selbst aufs gegnerische Tor und schlug zwei Flanken.

Alaba ist ein lauffreudiger Spieler, der allerdings nur selten an der 12-Kilometer-Marke kratzt. Diesmal spulte er jedoch 11,87 Kilometer Laufdistanz ab, womit er knapp vor Ribery mannschaftsintern an erster Stelle liegt. Weiters absolvierte er die meisten Sprints (35) und intensiven Läufe (80) aller Bayern-Akteure. In der Defensive war er weniger gefordert, allerdings hatte er bei den seltenen Augsburg-Vorstößen seine Gegenspieler Andre Hahn und Paul Verhaegh stets gut im Griff. Er gewann insgesamt 18 seiner 25 Zweikämpfe (72%), eine starke Leistung, insbesondere da er einige Duelle auch in der gegnerischen Hälfte bestritt. Insgesamt kam Alaba auf 77 Ballkontakte und spielte 57 Pässe, von denen 89% bei seinen Mitspielern landeten. Alles in allem eine sehr solide Vorstellung die der kicker mit einer 2,5 bewertete. Sein Gegenüber auf der rechten Seite, Rafinha, bekam vergleichsweise die Note 4. Das Internet-Portal sportal.de gab dem österreichischen Nationalspieler eine 3.

Borussia Mönchengladbach – 1. FC Nürnberg   3:1

Während die Bayern von Sieg zu Sieg eilen, wartet der 1. FC Nürnberg auch nach dem 12. Spieltag immer noch auf den ersten vollen Erfolg. Dabei spielten sie gegen Gladbach lange Zeit eine hervorragende Partie und lagen bis zur 72. Minute mit 1:0 in Führung. Die Gäste zeigten ein tolles Pressing, standen hoch und machten die Räume eng. Am Schluss ließen aber die Kräfte und die Konzentration nach, was die Hausherren eiskalt ausnutzten und so doch noch etwas glücklich zu einem Sieg kamen. Emanuel Pogatetz bekam am Donnerstag bei einer Trainingseinheit einen Schlag ins Gesicht ab, wollte aber trotz Schmerzen unbedingt auflaufen und spielte den Vorfall herunter. Nach der Partie klagte er jedoch starke Kopfschmerzen und bei der darauffolgenden Behandlung wurde ein Anbruch der Kieferhöhle und des Jochbodens festgestellt. Der österreichische Nationalspieler sagte das freundschaftliche Länderspiel gegen die USA ab und hofft, dass er in der kommenden Runde gegen den VfL Wolfsburg wieder voll mitmischen kann.

Trotz dieser Verletzung absolvierte der Innenverteidiger eine gute Partie und setzte den Gladbacher-Stürmern ordentlich zu, da er sie, wie von Trainer Verbeek gewünscht, sehr früh attackierte und schon bei der Ballannahme im Mittelfeld unter Druck setzte. Die Abstimmung mit der restlichen Abwehr funktionierte lange Zeit tadellos, Pogatetz schonte weder sich noch seine Gegenspieler und beging auch die meisten Fouls (5) aller Spieler am Platz. Er gewann zwar nur 11 seiner 23 Duelle, (47,8%) was für einen Innenverteidiger im Normalfall eine schwache Quote ist, allerdings entschied er die wichtigen Zweikämpfe für sich und bestritt viele Duelle weit vor dem eigenem Tor. Er machte ein Tackling, fing zwei gegnerischer Pässe ab und klärte sieben Mal den Ball aus dem eigenen Strafraum – an den Gegentoren trifft ihn keine Schuld.

Der 1.FC Nürnberg hatte viel Pech, denn ein reguläres Tor wurde beim Stand von 2:1 aberkannt – zudem gab es eine strittige Szene im Gladbacher Strafraum, die wohl mit einem Elfmeter zu ahnden gewesen wäre. Gladbach-Coach Favre sagte nach der Partie, dass diese Nürnberger garantiert nicht absteigen würden und die Leistung lässt tatsächlich auf einen positiven Aufwärtstrend hoffen. Trotzdem liegt die Mannschaft von Emanuel Pogatetz nun mit sieben Punkten am Tabellenende und wenn die guten Leistungen nicht bald mit Punkten belohnt werden, wird es immer schwieriger für den 1.FC Nürnberg.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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