Abseits.at-Leistungscheck, 13. Spieltag 2013/14 (Teil 1) – Zweikampfstarker David Alaba überzeugt im Spitzenduell gegen Borussia Dortmund
Deutschland 26.November.2013 Stefan Karger 0
In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im ersten Teil unseres Leistungschecks schauen wir David Alaba auf die Beine, der beim 3:0-Auswärtssieg über Borussia Dortmund eine tadellose Performance ablieferte.
Borussia Dortmund – FC Bayern München 0:3
David Alaba reitet mit den Bayern weiterhin auf einer Erfolgswelle und lässt dabei zahlreiche Rekorde purzeln. Der Tabellenführer holte nach 13 Spieltagen 35 von 39 möglichen Punkten, eine Leistung die in der Geschichte der deutschen Bundesliga keiner anderen Mannschaft gelang. Seit 38 Bundesliga-Spielen ist der Rekordmeister ungeschlagen, in den letzten 50 Meisterschaftsspielen erzielten die Münchner zumindest ein Tor. Das 3:0 in Dortmund markiert zudem den zweithöchsten Auswärtssieg gegen die Borussia – nur im September 2009 gab es mit einem 5:1-Erfolg einen höheren Sieg. Die Dortmunder verloren zum ersten Mal seit Februar 2010 ein Duell gegen die Bayern und mussten gleichzeitig die erste Partie in der aktuellen Saison vor heimischem Publikum verloren geben.
In unserer Vorschau auf das Spitzenduell erwähnten wir bereits, dass die Borussia die gesamte Viererkette gegen die Bayern vorgeben muss. Die “Ersatzleute“ Kevin Großkreutz, Manuel Friedrich, Sokratis und Erik Durm machten ihre Sache jedoch alles in allem sehr gut und es entwickelte sich nach einem etwas vorsichtigem Beginn ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Ausgerechnet der eingewechselte Ex-Dortmunder Mario Götze, der von den Zuschauern nicht mit besonders viel Liebe empfangen wurde, leitete mit dem ersten Treffer der Partie in der 66. Minute den Sieg ein. Arjen Robben erzielte das zweite Tor in der 85. Minute, Thomas Müller stellte zwei Minuten später den Endstand zum 3:0 her.
David Alaba mit enormer Zweikampfstärke
Man merkte es den Gästen an, dass sie vor dem größten Konkurrenten in der Meisterschaft Respekt hatten. Die Außenverteidiger agierten ein wenig verhaltener als sonst, wobei insbesondere Rechtsverteidiger Rafinha meistens hinten blieb und absicherte. David Alaba agierte etwas mutiger und schaltete sich öfters im Kombinationsspiel nach vorne ein. Statt Franck Ribery (angebrochene Rippe) war diesmal Arjen Robben sein Vordermann – der Niederländer zeigte eine sehr gute Leistung und harmonierte zudem hervorragend mit dem österreichischen Nationalspieler. Während Rafinha keine einzige Offensivaktion hatte, schlug Alaba immerhin ganze fünf Flanken, woran man erkennen kann, dass er am linken Flügel deutlich aktiver war, als der Brasilianer auf der rechten Seite.
Dennoch muss man festhalten, dass in diesem meisterschaftsvorentscheidenden Spiel in erster Linie seine Defensivaufgaben gefragt waren, die David Alaba ausgezeichnet erledigte. Der Österreicher gewann unglaubliche 17 seiner 21 Duelle (81%) und liegt damit in dieser Statistik mannschaftsintern klar an erster Stelle – sowohl was die höchste Prozentzahl betrifft, als auch in der absoluten Anzahl der gewonnenen Zweikämpfe. Sein Stellungsspiel war ausgezeichnet und er behielt auch in kritischen Situationen, insbesondere in der ersten Halbzeit, die Nerven und war für seine Gegenspieler kaum zu überspielen. Seine Passquote ist wie gewohnt sehr solide – von 54 Zuspielen landeten 89% der Bälle bei seinen Mitspielern. Gemeinsam mit Toni Kroos kam er auf die meisten Ballkontakte aller Spieler am Platz (89). David Alaba überspielte dreimal erfolgreich per Dribbling einen Gegenspieler und verlor einmal nach einer Einzelaktion den Ball. Mit einer Laufdistanz von soliden 11,46 Kilometern war er der viertfleißigste Spieler seiner Mannschaft, wobei er die zweitmeisten Sprints (27) und die meisten intensiven Läufe (85) bestritt.
Der kicker bewertete kurioser Weise alle Bayern-Abwehrspieler mit der Note 3, was unverständlich ist, da Alaba auch ohne rot-weiß-rote Brille eindeutig der beste Verteidiger seiner Mannschaft war. Sportal.de sah das ebenso und gab David Alaba mit der Note 2 auch eine Bewertung, die seiner Leistung entsprach.
Die Chancen stehen gut, dass der FC Bayern München in der kommenden Runde die Rekordserie weiter ausbauen wird können, denn am 14. Spieltag steht das Heimspiel gegen den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig am Programm. Schon morgen bestreiten Alaba und Co. das Champions-League-Auswärtsspiel gegen den ZSKA Moskau.
Hier könnt ihr euch die Tore des Spitzenspiels gegen Borussia Dortmund anschauen:
Stefan Karger, www.abseits.at
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Stefan Karger
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